4. Schock

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»Dann zieh ich mich um! Was ist eigentlich mit meinen Klamotten passiert?«
»Die habe ich entsorgt«
»Was? Warum?!«
»Weil sie aufgerissen und schmutzig waren...«
»Ich will aber nicht deine Sachen anbehalten!«
»Wer hat denn gesagt, dass du das musst? Du kannst gerne nackt rumlaufen...«
DIESER...
»Und jetzt komm raus!«
»Woher weiß ich, dass du mich nicht schon wieder ans Bett klebst?!«
»Einmal reicht für heute....entweder du kommst raus, oder ich rein!«
 
Ich hörte ihn von der Tür weggehen und drehte langsam den Schlüssel.
Zögernd öffnete ich die Tür.
Er saß auf dem Bett und schaute mich an.
»Ohh schade, aber der Anblick ist auch nicht schlecht...«
Lächelnd sah er mich an, während ich nervös zu Boden schaute.
»Du bist widerlich!«, meinte ich leise verachtend.
»Ich bin vieles... und jetzt leg dich schlafen, wir brechen morgen auf!«
Schlafen?!
»Wo...Wo ist mein Bett?«
Er fing an zu lachen und legte sich, mit dem Rücken zu mir, auf die Seite.
Was sollte das jetzt?!
»Hisoka?«
Er wandte sich zu mir zurück und klopfte auf die andere Betthälfte.
»Was besseres bekommst du nicht Tsuyo«
»D-Danke aber ich....ich lege mich erstmal auf den Sessel!«
Denkt der ernsthaft, nach der Aktion mit meinem Hals, dass ich in das Bett gehe?!

Ich setzte mich auf den Sessel und versuchte es mir gemütlich zu machen. Sein Kopf war zu mir gedreht und er starrte mich an.
Ist das unheimlich...
Aber wenn er eingeschlafen ist, werde ich fliehen!
Er kennt meinen Namen. Wie viele Informationen hat er von mir? Wer hat ihn auf mich angesetzt?! Ich würde ihn fragen, aber er strahlt soviel Unheil aus, dass ich mich einfach nicht traue...
Es wurde stockdunkel draußen. Durch das offene Fenster hörte man betrunkenes Gerede und Gelächter. 
Genervt machte ich es zu. Noch warte ich! In ungefähr zwei Stunden starte ich meinen Fluchtversuch!
Er lag einfach nur seelenruhig im Bett, mit dem Gesicht zu mir aber die Augen nun geschlossen.

Zwei Stunden später....

Vollkommene Stille. Ich hörte nur leise und gleichmäßig seinen Atem.  Immer noch lag er zu mir gedreht. Schlafend sah er total harmlos aus. Süße Träume du Arsch! Ich hab das große Bedürfnis, dir ein Kissen ins Gesicht zu drücken!
Mein Rücken beschwerte sich, zurecht, ich saß schon viel zu lange auf diesem Ding. Jetzt werde ich abhauen! Ich renne aus dem Hotel raus und suche die nächste Bushalte-Stelle....
Hauptsache weg von ihm!
Während ich ihn beobachtete, erhob ich mich leise.
Er schlug die Augen auf und starrte mich völlig aufgeweckt an.
WIE?!
»Kannst du nicht schlafen?«, fragte er mit tiefer ruhiger Stimme.
»Ähm ich...also ich...«
Wieder klopfte er neben sich aufs Bett. Aber ich schüttelte nur stumm den Kopf.
»Ich... Ich versuche es nochmal...keine Sorge!«
»Was? Zu schlafen oder zu flüchten?«
Er sprang aus dem Bett und stand vor mir.

»Du raubst mir meine Energie, entweder du legst dich jetzt schlafen oder ich muss dich fest machen!«
Schnell setzte ich mich in den Sessel zurück.
Aber kurz darauf konnte ich meine Arme und Beine nicht mehr bewegen.
»Du hast gesagt, wenn ich mich schlafen lege, machst du mich nicht fest!«
»Willst du mir weiß machen, dass du auf diesem Ding Ruhe findest?«
Ich ballte verzweifelt meine Fäuste.
»Bitte! Ich bin doch nur aus dem Bad gekommen, weil du das nicht mehr machen wolltest....«, flehte ich.
Leider konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht deuten...

Bis er mir aufeinmal mit dem Gesicht ganz nah kam. Er sah ziemlich genervt aus.
»Dann leg dich in das Bett!« flüsterte er drohend.
Danach drehte er sich um und platzierte sich wieder auf der Matratze. Ich konnte mich wieder bewegen, zögerte aber beim aufstehen.
»Soll ich dir beim aufstehen helfen?«, fragte er drohend, woraufhin ich aufsprang.
Langsam machte ich es mir auf dem Bett gemütlich. Ich lag ziemlich nah am Rand und damit weit weg von ihm! Ich bemerke, wie erschöpft ich eigentlich war.
Konzentriert lauschte ich seinem Atmen und seinen Bewegungen.
Meine Augen wurden immer schwerer...
Es war eine Qual sie aufzuhalten.

Warum sollte jemand auf mich ein Kopfgeld setzen? Es muss jemand sein, den ich sehr verärgert habe...wenn man so jemanden, wie diesen Hisoka auf mich hetzt.

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Rauschen? Ich öffnete meine Augen.

ICH BIN EINGESCHLAFEN! Ich bin tatsächlich neben diesem Irren eingeschlafen....
Wo ist der eigentlich?
Müde und verwirrt schaute ich nach ihm, bis mir das Rauschen im Bad auffiel. Er duscht! Das ist die beste Gelegenheit, um weg zu kommen! Entschlossen und voller Freude, schlug ich die Bettdecke zur Seite und sofort wurde mir kalt.
OHH MEIN GOTT! Wo sind die Klamotten?! Warum trage ich nur Unterwäsche?! Was hat dieses Schwein mit mir gemacht?! Schockiert umarmte ich meinen Körper.
Hat er mich einfach in der Nacht ausgezogen?
Ein unwohles Gefühl breitete sich in mir aus. Ich hätte nicht einschlafen dürfen!

»Ist alles okay?« Er stand im Türrahmen der Toilette und schaute mich fragend an.
Entgeistert sah ich ihn an. Sofort wurde mir übel und ich rannte an ihm vorbei, um ins Klo zu kotzen.
»Auch noch Übelkeit?«, murmelte er, während er meine elende Gestalt vor dem Topf sitzen sah.
Erschaudert blickte ich zu ihm. Seine Miene war keinesfalls Besorgt, eher gelangweilt. Ich wollte die Tür zu schließen, doch er reagierte zu schnell und hielt sie mit seinem Arm.
»Was soll das werden?«
Er stellte sich vor diese, sodass ich keine Flucht Möglichkeit mehr hatte.
Aufgeregt suchte ich ihm Bad nach irgendwas, um mich Wehren zu können.
»Ich habe deine Klamotten nur ausgezogen, weil du gefiebert hast«, sprach er ruhig.
Was?

»Dachtest du ich hätte dich.......berührt?«, fragte er wieder leise.
»Du bist ein verdammter Psychopath! Wer weiß, was du sonst  alles gemacht hast...«, schrie ich ihn an.
Er schaute mir in die Augen und sah dann enttäuscht zu Boden.
Moment! Ist das gerade sein ernst?
»Du...du hast nichts gemacht?«, hakte ich nach.
»Glaub mir! Wenn ich was gemacht hätte, könntest du gar nicht erst aufstehen!«
Er verkneifte sich sein Grinsen.
Verstört schaute ich ihn an.
»Du hast ziemlich fest geschlafen. Es wäre eine Schandtat, eine Frau, die nicht bei bewusst sein ist, zu verletzen!«, sagte er weise und lächelte mich an.
WAS ZUM TEUFEL?

»Und eine Frau, die bei bewusst sein ist, darf man verletzen oder was?!«
»Wenns Spaß macht...«
»Du Ekel! Ich hasse dich!«
Er ging auf mich zu und ich krabbelte gleichzeitig weg.
»Komm her!«
Er streckte mir seine Hand hin.
»Ich will dein Fieber überprüfen, mehr nicht!«, ergänzte er genervt.
»Ich achte auf mich selber!«
Mit funkelnden Augen starrte er mich an. Er riss sich wahrscheinlich gerade zusammen, mich nicht umzulegen...
»Zieh dich an und komm dann raus«, drängte er und verschwand aus dem Bad.

ℓσѵε & ᵒᵇˡⁱᵛⁱᵒⁿ 🖤[հմղԵҽɾ x հմղԵҽɾ] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt