26. Kreisel im Kopf

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»Ich war ein Einzelkind und ich- ich bin bei meiner Tante aufgewachsen. Der ganze Ort nannte sie immer Oba Kochlöffel«, ich schmunzelte bei der Erinnerung an meine Tante.
»Was ist mit deinen Eltern?«, wollte Hisoka wissen.
»Oba war alles was ich brauchte. Auch wenn sie manchmal ihren Kochlöffel nach mir warf....«
»Und wer ist Raito?«
Wer Raito ist?
Das wüsste ich auch gerne!
Wieso kann ich nicht einfach schlafen?!
»Möchtest du mir nicht von ihm erzählen?«, fragte Hisoka leise nach.
Ich kann dir einfach nichts von ihm erzählen!
»Sprich Tsuyo sonst musst du die Augen auf machen!«, ermahnte er mich.

»Ich glaube ich habe ein Teil meines Lebens verloren... Ich erinner mich nicht an Raito«
Kann ich jetzt endlich schlafen, ich hab keine Lust mehr.
Hisoka sprang in der Zeit, wo ich erzählte, über Häuser und Straßen, bis er endlich eine Tür betrat.
Das grelle Licht zwang mich meine Augen zu öffnen.
»Sie muss sofort operiert werden, sie hat innere Blutungen, ihre Organe sind schwer verletzt!«, sprach Hisoka ernst einer Krankenschwester zu, die einer Weiteren bereits ein Zeichen gab, eine Liege zu holen.

Vorsichtig legte er mich ab und ich verzog schmerzlich mein Gesicht.
»Macht sie wieder gesund!«, war das letzte, was er noch sagte, bevor ich schnell in ein OP-Zimmer geschoben wurde.
Die Ärtzin zog mein T-shirt hoch und klopfte leicht mit angewinkelten Finger gegen meine Bauchdecke. Es reichte zweimal, denn bei jedem schrie ich leicht auf.
»Miss können sie mir erzählen was passiert ist?«
»Ich wurde überfallen.. Mehrere Schläge in den Magen, ich bin hart auf den Rücken aufgekommen und ich musste Blut spucken!«, erzählte ich verbissen.
»Ein stumpfes Bauchtrauma«, murmelte sie vor sich hin.
»Mein Bauch fühlt sich ganz komisch an...«
»Irgendwelche Kopfbeschwerden? Übelkeit oder Schwindel?«, wollte sie wissen und leuchtete mit einer kleinen Taschenlampe in meine Augen um meine Reaktionen zu testen.
»Nein«
»Sind sie gegen irgendein  Narkosemittel allergisch?«
»Ich-Keine Ahnung«, antwortete ich verzweifelt.

»Okay, wir werden sie jetzt in einen kleine Schlaf versetzen, atmen sie ganz ruhig weiter«, erklärte sie mir und trat zu Seite, damit die Krankenschwester mir eine Plastik Maske anziehen konnte. Währenddessen wurde mir auch mein Tshirt aufgeschnitten.
Die Ärtzin nickte ihrer Schwester zu.
»Miss? Wollen wir zusammen runter  zählen? 10«, fing sie an.
»9«
»8«
»8«, sprach ich ihr nach doch fühlte ich mich ganz komisch.
»7«
»7«
»6«
»6«
»5«
..
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Kurze Zeit zuvor

»Das ist doch Bullshit mann!«, beschwerte sich der kleine Junge und warf seinen Ball gegen die Wand.
»Nein! Bullshit ist, dass du immer noch hinter mir her rennst!«, antwortete die alte Frau dem Jungen und fing frustriert sein Spielzeug auf.
»Ich streife viel durchs Land und der Boss brauch nunmal meine Infos...«
»Was du nicht sagst«
Sie verdrehte genervt die Augen.
»Die Zeit rennt! Und deine wertvollen Infos haben sich immer noch nicht bewährt!«, meinte sie drohend.
»Sie ist hier! Ich weiß es!... Oder sie war hier...«, flüsterte er den letzten Satz leise, doch sein Gegenüber war schon auf etwas anderes fixiert.

»Ein Held der die Bedrohung beseitigen möchte... oder ein Dieb mit zerstörerischen Absichten. Auch wenn wir momentan keine Antwort auf unsere Frage, wer die Rose gestohlen hat, haben, hoffen wir auf das Erstere.
Die Regierung arbeitet auf Hochtouren an diesem Fall... Bis dahin, bewahren wir Ruhe-«
»Eine hat sie schon«, murmelte die alte Frau nachdenklich vor sich hin und schaltete den Fernseher aus.
»Was genau hat "Sie" vor?«, wollte der Junge wissen.

»Die Frage ist nicht mehr was sie vor hat! Sondern wie viele sie braucht um ihren beschissenen Plan ausführen zu können!«
»Welcher Plan? Komm schon alte Frau erzähl mir mehr, ich will end-«
»SCHNAUZE DU RÜBE ICH VERSUCHE ZU DENKEN!«, schrie sie und warf den Ball nach ihm.

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Regelmäßiges Piepen.
Mein Kopf dröhnte leicht und ich schlug genervt meine Augen auf.
Wo bin ich?
Ich versuchte mich aufzusetzen, aber ein dumpfer Schmerz, ließ mich wieder ins Kissen sinken.
Wieso ist der Raum so hell?!
Ich wischte mir die Tränen aus den  brennenden Augen.
Wo zu Hölle bin ich?!

»Du bist ganz schön schnell aufgewacht«, sprach er mit seiner ruhigen, mir gewohnten, Stimme.
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und traf direkt seinen Blick. Er stand neben der Tür, sein Kopf leicht im Nacken, an die Wand gelehnt und die Arme überkreuzt.
»Hast du Schmerzen?«
»Ich...es fühlt sich etwas komisch an«
Er ließ mich nicht aus den Augen.
Die Stimmung war grauenvoll unangenehm. Unter seinem erschöpften und irgendwie sehnsüchtig Blick gefangen, räusperte ich mich unsicher.

»S-Sollten wir nicht einer Schwester Bescheid geben?«
Mit dem Finger auf die Tür gerichtet, hoffte ich, dass er sich umdrehen würde und diesen einnehmenden Blick von mir nimmt.
Doch leider erreichte ich das Gegenteil. Er kam auf mich zu.
Wieso fühlt es sich so an, als würde er mich gleich fressen?!
Seine Augen ließen meine nicht gehen, bis er vor mir stand und etwas rechts neben meinem Bett anschaute.
Schnell nutze ich die Gelegenheit meinen Kopf auf die andere Seite zu drehen.

Der Typ kann es einfach nicht lassen, eine scheiss sexuelle Spannung zu erzeugen! In gefühlt jedem zweiten Blick steckt ein Versprechen, dass man am nächsten Tag im Rollstuhl sitzt!
Vielleicht sollte ich versuchen ihn zu kastrieren, wenn er schläft!
»Sie sind schon wach?«
Ich schaute zu Tür, wo eine Krankenschwester stand und mich verwirrt musterte.
»Haben sie einen wichtigen Termin den sie nicht verschlafen dürfen?«, scherzte sie und kam lachend auf uns zu.

Sie gab Hisoka ihr Klemmbrett mit irgendeinem Zettel in die Hand und er unterschrieb es.
»Was hast du-«
»Wie fühlen sie sich?«, unterbrach die Dame mich und nahm ihre Unterlagen wieder an sich.
»Abgesehen von dem Mini-Kreisel der im meinem Kopf dreht, ganz gut«
»Der Mini Kreisel wird irgendwann still stehen, das versichere ich Ihnen. Ansonsten nehmen Sie bitte fünf bis sechs Wochen nur leichte Kost zu sich. Nichts was aufbläht oder einen fettigen Burger, für den ich gerade töten könnte. Verzeihung das haben sie nicht gehört. Nachdem Sie eine Woche hier waren, müssen Sie in der Regel nicht wieder kommen, sollten in den Tagen keine Beschwerden vorliegen. Sie wurden am Magen- Darm-Trakt genäht«, erklärte sie und zeigte auf ihren Unterbauch.

»Ihr Bein ist gebrochen, ein ältere Bruch, der schon zu heilen began, wir haben den alten Gips entfernt und einen Frischen angelegt. Ich würde Ihrem Bein zwei Monate geben zum heilen.
Sport können Sie daher nicht treiben, auch nichts Schweres heben. Sie sollten sich die zwei Monate ausschließlich auf ihre Genesung konzentrieren«
Ich hab das Gefühl, der Kreisel in meinem Kopf ist gerade gewachsen.
»Ehhm also nicht bewegen und leichte Nahrung?«, fragte ich unsicher nach.
»Grob aber ja!«

»Und wann können die Fäden gezogen werden?«
»Sie wurden mit resorbierbaren Fäden genäht« 
»Was?«
»Also mit selbstauflösenden Fäden«, ergänzte sie.
»Oh okay... Ich glaube ich leg mich wieder hin«, murmelte ich überfordert.
»Tun sie das! Wenn was ernstes ist, drücken sie bitte den Knopf zu Ihrer rechten, okay?«
»Ja, danke«
Sie verließ das Zimmer.
Schon wieder bin ich nach Illumi im Krankenhaus gelandet. Ich werde ihn schon irgendwann umbringen, für das was er mir angetan hat.

»Chrollo«, sprach Hisoka plötzlich.

»Was?«

Fragend blickte ich hoch zu ihm.

»Der Mann, der dich will. Er heißt Chrollo«

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Ich glaube ich hab noch nie in meinem Leben drei Tage hinter einander was veröffentlicht...

🦕💕

Das Kapitel konnte ich auch ganz gut schreiben, hoffe man kanns auch so lesen hahahahaha

Schönen Sonntag noch! 🦕🥤✨🐢💕

ℓσѵε & ᵒᵇˡⁱᵛⁱᵒⁿ 🖤[հմղԵҽɾ x հմղԵҽɾ] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt