5. Risiko

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Die selbe Rezeptionistin, die mir das Taxi bestellte, saß hinter dem Tresen und schaute gelangweilt auf den PC vor sich.
»Wir würden gerne auschecken«, kündigte Hisoka der Frau freundlich an.
»Natürlich! War der Aufenthalt zufriedenstellend?«
»Es war... sehr interessant«
Er schenkte mir kurz ein falsches Lächeln.
Genervt von der Situation, drehte ich mich einfach weg.

Im Taxi lehnte ich meine heiße Stirn, an die kühle Fenster Scheibe und seufzte.
»Hisoka?«
»Mhm?«
»Wer... Wer hat dich beauftragt?«
Er beobachtete die vorbeifliegende Landschaft aus dem Fenster.
Er ignoriert mich...
Warum sollte er's mir auch sagen?
Ich war zu schwach zum diskutieren und schloß meine Augen.

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Durch ein Schaukeln wachte ich auf.
Was? Niedergeschlagen erblickte ich vor mir Hisoka, der mich anscheinend in den Armen trug.
»Schlaf weiter, du brauchst Ruhe«
Ich hörte die Wellen rauschen und Möwen kreischen.
»Die finde ich aber nicht bei dir!«
Ich wollte mich bewegen, doch er festigte seinen Griff um meinen Rücken.
»Mach es nicht so schwer. Du bist viel zu schwach, also Schlaf«, meinte er gleichgültig während er nach vorne blickte.
»Lass mich runter du Freak!«

»Sollte ich das?«
Mit einem herausfordernden Grinsen blickte er mich an.
»Ja lass mich-?!«
Ich schaute nach unten, was ein großer Fehler war!
Er stand an einer Klippe und hielt mich über das Meer.
Salzwassergeruch stieg mir in die Nase und mir wurde übel.
Ich klammerte mich an seine Brust.
?!
Risikobereit musterte er mich.
»Was ist los Tsuyo? Wolltest du nicht runter?«
Bastard!
»Du.....du kannst mich nicht fallen lassen! Ich kann nicht schwimmen!«
Ich funkelte ihn siegessicher an, er dagegen lächelte nur.

»Finden wir es doch heraus«
»NEIN!«
Kurz darauf ließ er mich schon los und ich musste selbst ums Leben kämpfen.
»Nein! Bitte! Ich kann wirklich nicht schwimmen!«
Ich schlang meine Beine um ihn und hielt mich mit all meiner Kraft fest.
Er dagegen machte sich keine Mühe, mich wieder fest zu halten und atmete tief aus.
»Du spielst ein gefährliches Spiel!«, flüsterte er tief und erregt.
Gut, dass ich seine Gedanken nicht lesen kann!
»Du brauchst mich!«
»Tu ich das?«
»Ja, sonst bekommst du den Lohn für mich nicht! Dann war alles umsonst!«

Ich hatte keine Kraft mehr und krallte mich noch ein letztes Mal in seine Klamotten.
»Du lässt mich nicht sterben... «
Dann ließ ich freiwillig los und fiel in die Tiefe. Zuletzt sah ich noch sein beeindrucktes Gesicht, doch ich bereute es direkt.
Schreiend umklammerte ich meine Knie.

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Etwas warmes weiches lag auf meinen Lippen und ich öffnete die Augen. Was zum Teufel?! Hisokas Lippen lagen auf meinen und ich schreckte auf.
Ich hustete Wasser aus meiner Lunge und atmete hastig nach der frischen Luft.
»Das hat Spaß gemacht«, hörte ich ihn sagen.
Er zog sein Shirt aus und strich sich die nassen Haare nach oben.
Schnell drehte ich mein Gesicht weg.
»W-Was hast du getan?!«, fragte ich geschockt.
Verwirrt schaute er mich an.
Ich ging mir über die Lippen.
»Du kennst keinen Mund zu Mund Beatmung?«, fragte er mich.
»M-Mund zu Mund?«
Erschrocken blickte ich schnell wieder zu ihm, als er mir an die Wäsche ging.
Ich sprang auf Abstand.
»Hey, verdammt was soll das?!«
»Du bist schon krank, wir sollten die nassen Klamotten los werden, bevor es noch schlimmer wird! Findest du nicht?«
Wieder wollte er nach mir greifen und ich ging stur zurück.

»Das kannst du vergessen!«
»Nagut, wir müssen zum Schiff! Ich nehm dich auf den Rücken dann sind wir schneller«
Er rang sein tropfendes Shirt aus und band es sich um die Taille.
»Danke aber ich kann alleine laufen«
»Dein Wiedersprechen geht mir auf die Nerven. Ich sag es anders, wenn du nicht mitmachst, dann komm ich zu dir und zwing dich! Wir haben keine Zeit und du bist mit deinem verletztem Fuß keine Hilfe«
Ich hab keine Chance, er kann mit mir machen was er will.
Ich muss doch immer mitspielen.
»Also?«, fragte er wartend.
»Du gehst nicht an meine Klamotten?«
»Versprochen«
Ich wollte ihm glauben, aber nichts von dem was er sagte, schien glaubhaft.

ℓσѵε & ᵒᵇˡⁱᵛⁱᵒⁿ 🖤[հմղԵҽɾ x հմղԵҽɾ] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt