xi. friends with benefits

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eleventh december

»Einen wunderschönen guten Morgen an meine beste Freundin alias Elizabeth Rivera. Und? Schön gestern geschwänzt und den freien Tag genossen?«, begrüßte mich ein gut gelaunter Gideon und ließ mich fragen, warum er mich schon am frühen Morgen mit seiner positiven Energie empfangen musste. Hatte er gar keine anderen Hobbies am frühen Morgen?

»Ich hab nicht geschwänzt.«, murmelte ich und lief an ihm vorbei, um nicht mehr mit ihm reden zu müssen.

Aber Gideon wär nicht Gideon, wenn er mir nicht folgen würde und ständig nachfragte, warum ich gestern nicht aufgetaucht war. Gideon zählte zu den humorvollsten und liebreizenden Menschen, die ich in meinem Umfeld kannte, trotzdem nervte er mich in manchen Situationen nur und konnte das Fass in mir zum Überlaufen bringen, wenn er mich nicht einfach in Ruhe ließ.

»Stop, man! Ich hab mich nicht wohl gefühlt und bin deshalb Zuhause geblieben. Außerdem musste ich noch ein paar Sachen nachholen, damit ich das Semester auch sicher überstehe.«, gab ich ihm die Antwort, die er vermutlich hören wollte und stöhnte auf, als er mich am Handgelenk packte und mich wieder zurück zog. »Was noch, Gideon?!«

»Du hast auch wirklich nur gefehlt, weil du dich nicht wohl gefühlt hast?«, fragte er und ich bekam das Gefühl, dass er mehr wusste. Sein Blick verriet ihn auch sehr leicht.

»Was willst du mir hier unterstellen?«, stellte ich ihm eine Gegenfrage und schaute ihm ernst in seine giftgrünen Augen.

Ich schaute ihm eine Weile in die Augen, während er noch immer mein Handgelenk umfasste und ein dämliches Grinsen auf den Lippen trug. So standen wir auch auf dem Campus und es müsste für ein paar Außenstehende aussehen, als würde ich ihm in den nächsten Sekunden die Augen aus seinen Augenhöhlen herauskratzen. Sowas zog ich auch in Erwägung, wenn er nicht gleich mit der Sprache herausrückte!

Gerade hatte ich keinen Nerv für sein Spiel!

»Was ich dir unterstellen möchte? Das du gestern geschwänzt hast, um Martin aus dem Weg zu gehen.«, haute er heraus und ich wusste nicht, ob ich weinen oder eher lachen sollte. »Er ist mein bester Freund und denkst du nicht, dass er mir alles erzählt? Eure Freundschaft Plus Geschichte kenne ich auch und es überrascht mich echt, dass ihr was vor unseren Nasen was miteinander hattet.«, sagte er und schüttelte sich kurz. »Wie kommt's?«

»Was?«, fragte ich ihn leicht misstrauisch und hatte nicht erwartet, dass er mich danach fragte.

»Wie kommt's, dass du und Martin mehr—«

»Es ist nun einmal passiert, klar?«, fragte ich ihn und verdrehte meine Augen. »Und zu deiner Info: es hat niemand von uns nach Freundschaft Plus gefragt.«, fügte ich hinzu und entriss mich aus seinem Griff.

Unglaublich, dass Gideon die ganze Zeit darüber Bescheid wusste!

»Warum bist du so angepisst?«

»Du nervst!«, erwiderte ich auf seine Frage und spürte, dass ich in nur Sekunden meinen Tiefpunkt erreicht hatte. »Was willst du noch? Soll ich unseren Sex noch detaillierter erzählen oder willst du aus meinem Mund hören, dass er nicht schlecht ist?«, fuhr ich ihn an und konnte meine plötzliche Wut auf ihn nicht kontrollieren.

Konnte er sich nicht einmal um seine Sachen kümmern? Interessierte er sich sehr für das Sexleben seines Freundes, der sich seit der letzten Nacht nicht mehr gemeldet hatte?

»Du bist sehr temperamentvoll.«, bemerkte er und sah mich mit einem amüsierten Blick an.

»Echt schön, dass es dir erst jetzt aufgefallen ist!«, zischte ich ihn an und atmete schlussendlich tief durch. »Könntest du mich nun in Ruhe lassen, Gideon? Wenn Martin dir alles erzählt hat, warum bist du dann hier? Aus meiner Seite kommt nichts und ich wär echt mit dir verbunden, wenn du mich darüber auch nie ausfragst.«, bat ich ihn und schenkte ihm noch ein schwaches Lächeln, bevor ich auf meinen Absätzen kehrt machte und davonlief.

In meiner noch vorhandenen Wut zog ich mein iPhone aus meiner Tasche und entsperrte es. Noch beim Laufen tippte ich auf den Chat zwischen Shawn und mir und schrieb ihm auch ohne darüber groß nachzudenken.

Nachbar Shawn
online

ich:
Uni ist blöd und ich richtig Bock auf
ne' Pizza! Lust mir Gesellschaft zu leisten,
Nachbar? 😉

er:
Du machst mich noch fett ey

er:
Verbringst du nicht zu viel Zeit mit mir? 🤔

ich:
ich kann auch allein essen gehen

er:
ich hol dich ab..

christmas lie ☃️ shawnmendes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt