xii. excuse

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twelfth december

»Und du bist dir auch sicher, dass alles in Ordnung ist? Du bist unsere beste Freundin, Elizabeth. Du kannst mit uns reden, wenn es irgendein Problem geben sollte, ja?«, hörte sich Cindy echt besorgt an und es tat mir schon fast schrecklich leid, dass ich ihr eiskalt ins Gesicht log. Natürlich wollte ich ihr alles erzählen, aber sie glaubte nicht einmal die Sache mit Martin. Wie sollte sie mir dann glauben, dass ich eine Scheinbeziehung mit einem Superstar führte? Sie erklärte mich in der ersten Sekunde für komplett blöd und wies mich dann einer Klinik ein, wenn ich ihr dann die Situation erklärte.

Daher verlor ich darüber kein Wort und wusste es sehr zu schätzen, dass sie sich noch um mich sorgten. Ich wollte schon gar nicht wissen, was für einen Quatsch der Kerl schon wieder erzählt hatte, dass Cindy mich schon panisch angerufen hatte und mich direkt nach meinen Standort fragte.

Ihnen konnte ich nur erzählen, dass ich mich nicht sonderlich wohl gefühlt hatte und mich ausruhen wollte. Den Teil mit dem Superstar und der leckeren Pizza mit Margarita ließ ich ohne Frage aus.

»Sicher.«, murmelte ich und spürte die Blicke meines Nachbars förmlich auf meiner Haut brennen. Das er sich momentan sehr viele Fragen stellte konnte ich ihm gar nicht schlecht nehmen. An seiner Stelle hätte ich mir die Frage gestellt, auf was zum Geier ich mich eingelassen hatte. Eine Studentin, die momentan mit sehr vielen Dingen in ihrem Leben zu kämpfen hatte.

Die Zwillinge reagierten gar nicht mehr auf Anrufe und Nachrichten, was ich noch nachvollziehen konnte. Der Stress an der Uni half nicht besonders viel und dann kam noch die Sache mit Martin hinzu, der meine Gedanken noch einmal umschmeißen musste — Ich hatte mit unserer Freundschaft Plus damals schon abgeschlossen und hatte nichts dagegen, wenn wir nur Freunde blieben. Auch er stimmte zu und wir verhielten uns für eine Weile so, als hätten wir nie miteinander geschlafen.

Und nun wollte er wieder mehr und brachte mich mehr als nur durcheinander!

»Sollen wir heute Abend noch einmal bei dir vorbeischauen?«, fragte sie und ließ mich kurz schauen, als hätte Donald Trump mir höchstpersönlich zum Geburtstag gratuliert. »Wenn du Bock hast, können wir noch ein paar Filme schauen und sowas. Haben wir echt lang nicht mehr gemacht.«, fügte sie hinzu und ich konnte mir schon denken, dass sie breit lächelte. »Und?«

»Hört sich nicht schlecht an.«, nickte ich widerwillig mit meinem Kopf und wollte meine Freundinnen nicht abweisen. »Schreib mir, wann genau ihr vorbeikommen wollt. Die Wohnung sieht nicht—«

»Schnick Schnack! Es hat dich nicht einmal gejuckt, wenn in deinem Wohnzimmer der Hurrikan höchstpersönlich gewütet hat!«, rief sie und lachte im nächsten Moment auf. »Ich schreib dir nachher dann ne' Nachricht. Bis nachher, Lizzy.«, verabschiedete sie sich und beendete die Unterhaltung.

Ein paar Sekunden starrte ich auf mein Bildschirm, bevor ich mein Handy auch schon auf den Esstisch legte und Shawn beim Starren erwischte. Ich wusste, dass ich vielleicht nicht richtig gehandelt hatte, aber anders wusste ich mir auch nicht zu helfen.

»Willst du darüber reden?«, fragte er mich plötzlich und schenkte mir einen ernsten Blick. So, als hätte ich ihn zuvor nicht beim Starren erwischt.

»Worüber sollte ich reden?«, fragte ich ihn und tat auf unwissend, um ihm nichts erzählen zu müssen.

Nicht, dass ich ihm nicht vertraute. Ich glaubte einfach nur nicht, ob er mich danach noch für die gleiche Person wie jetzt hielt.

»Na, warum du früher aus der Uni bist. Ich denke nicht, dass dir einfach nur Übel ist. Dafür verschlingst du die Pizza schon fast.«, erläuterte er und ließ mich leicht peinlich berührt schauen, als er meinen Essstil erwähnte. »Also? Du kannst mir echt vertrauen, wenn es nun daran liegt. Ich wüsste nicht, wem ich es erzählen sollte.«

Zögernd sah ich ihn an und wusste nicht, ob ich ihm nun wirklich alles erzählen sollte.

»Es ist schon fast wie in der High School. Es muss immer die eine Person mehr wissen, als nötig. Damit meine ich nicht dich, sondern einen Kumpel.«, fing ich an und dachte wieder an die Konfrontation mit Gideon auf dem Campus. »Wie wen hältst du mich?«

»Für meine süße Nachbarin.«, antwortete er und sah mich leicht verwirrt an.

»In nur Sekunden kann ich dich dazu bringen, dass du mich nicht für deine süße Nachbarin hältst.«, erwiderte ich darauf und starrte auf meine Hände. »Ich hab vor nicht allzu vielen Monaten mit meinem besten Freund geschlafen und haben ungefähr zwei Monaten eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen geführt. Es hat irgendwann geendet und haben uns wieder wie normale Freunde benommen. Aber am Freitag hat er mir geschrieben und mich gefragt... ob ich zu ihm kommen wollte. Um es kurz zu fassen: Ich hab mit ihm wieder geschlafen und bereue es gerade echt. Der Alkoholkonsum ist keine Ausrede für den Fehler, aber...«, weiter kam ich nicht mehr, da ich dazu einfach nichts mehr wusste.

Ich fühlte mich unglaublich schlecht und wusste nicht, wie Shawn nun über mich dachte. In den zwei Wochen hatte ich ihn als einen sehr guten Freund gesehen und es wär mehr als nur Schade, wenn er nun anders dachte und nichts mehr mit mir zutun haben wollte.

»Das soll nun bedeuten—«

»Das ich mich zum Fick noch einmal schuldig fühle, da ich mit ihm geschlafen habe.«, unterbrach ich ihn und fuhr mir durch die Haare. »Wohlmöglich hört es sich schlampig an, aber.. es tut mir leid.«

»Und warum genau entschuldigst du dich bei mir? Du bist mir keine Erklärung schuldig. Ich meine, wir sind nicht einmal zusammen.«, erwiderte er und ob ich es glauben konnte oder nicht..

Seine Antwort brach mir etwas das Herz.

christmas lie ☃️ shawnmendes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt