twenty-first decemberGefühlte hundert Jahre schlenderten wir durch die Innenstadt und blieben an ein paar Läden hängen, die auch wirklich was zu bieten hatten. Zwischendurch konnte ich auch ein paar Geschenke für meine Familie kaufen, die ich ohne Shawns Kreditkarte bezahlte. Für die Geschenke hatte ich viel ausgegeben, was ich im Nachhinein nicht sehr schlimm fand. Solang sie sich über die Geschenke freuten, machte es mir nichts aus. Jedoch zahlte ich das Essen mit Shawns Kreditkarte und machte somit uns alle glücklich.
Gegen Abend und nach einer Seen-sight Tour für Aaliyah fuhr ich uns dann auch schon wieder zurück und spürte, wie sehr mich das Laufen eingenommen hatte. Ich sehnte mich umso mehr nach meinem Bett, dass ich am Morgen noch frisch bezogen hatte.
»Darf ich dich was fragen, Ellie?«, fragte Aaliyah und hörte sich dabei leicht unsicher an.
»Natürlich darfst du.«, nickte ich zustimmend mit meinem Kopf und sah kurz lächelnd zu ihr, bevor ich mich wieder der Straße widmete.
»Wie viele Geschwister hast du eigentlich?«, fragte sie und ich wusste nun nicht, warum sie sich verunsichert anhörte. »Auf Instagram hat irgendeiner veröffentlicht, dass du eigentlich ein.. Waisenkind bist u-und..«, stotterte sie leicht und wusste nicht, wie sie den Satz nun weiter formulieren sollte.
Wenn sie irgendeiner meinte, konnte es dann auch nur Kimberly sein. Sie ergatterte schon bald den Job als Insider.
»Offiziell bin ich ein Waisenkind und hab eine kleine Schwester, die ich seit meinem Aufenthalt in den Staaten nicht mehr zu Gesicht bekommen habe.«, bestätigte ich ruhig und schaute starr nach vorne. »Inoffiziell habe ich sechs Geschwister. Drei Brüder und drei Schwestern, die alle ebenfalls nicht miteinander verwandt sind.«, erzählte ich ihr und hörte, wie Cindy neben mir tief ausatmete.
Früher habe ich nur ungern darüber gesprochen, wenn mich irgendeiner in der Schule gefragt hatte. Nun machte es mir nichts aus und ich könnte Stundenlang über meine inoffizielle Familie reden.
»Hast du nicht in einem Waisenheim gewohnt?«
»Ein paar Jahre schon bis ich einer Familie zugeteilt wurde und dort die Jahre in Philadelphia verbracht hatte. Bis ich in Uni gegangen bin habe ich bei Ihnen gewohnt, sie als meine Eltern gesehen und meine Mitbewohner als meine Geschwister. Es kam nie zu einer Adoption, da alles nicht geklappt hatte.«
»Muss sich das nicht echt schlimm angefühlt haben ohne deine leiblichen Eltern?«
»Ich wurde aus einem bestimmten Grund aus der Familie genommen und gezwungen Sevilla zu verlassen.«, antwortete ich und seufzte anschließend.
»Und deine Schwester hast du seitdem echt nicht mehr gesehen? Hast du nie nach ihr gefragt?«
»Natürlich habe ich das. Jedes Jahr, aber meine Forster Eltern konnten mir keine Angaben geben. Sie heißt Lucía und müsste nun im gleichen Alter wie du sein. Es kann sehr gut möglich sein, dass sie noch in Spanien bleiben durfte oder in Europa. Dennoch glaube ich nicht, dass sie sich an mich erinnern kann. Es liegen schon ein paar Jahre dazwischen.« Und zum ersten Mal sein Monaten dachte ich wieder an sie.
Ich hatte sie noch als Kleinkind in Erinnerung gehabt. Ihre rosafarbenen Lippen haben mich direkt an die Lippen von Padre erinnert und ihre grünen Augen an Madre, die ich am liebsten wollte.
Ich vermisste sie schon etwas.
»Das tut mir leid, Ellie.«, sprach sie ihren Beileid aus, was sie gar nicht hätte tun sollen.
»Ich bin echt glücklich, dass ich bei einer solch netten Familie aufwachsen durfte.«, entgegnete ich ihr und lächelte schwach. »Daher braucht es dir überhaupt nicht leidtun, Aaliyah.«
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aaliyahs story
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christmas lie ☃️ shawnmendes
FanfictionIn which Shawn lies to his sister about dating an university student aka his cute neighbor DEUTSCHER ADVENTSKALENDER