xiii. aaliyah mendes

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thirteenth december

Ich musste mich total beherrschen, um den User auf Instagram nicht zu Grund und Boden zu beschimpfte. So sehr biss ich mir auf die Unterlippe und las mir all die Nachrichten durch, die ich seit meinem letzten Bild erhalten hatte. Immer mehr erhielt ich Nachrichten, in denen sie mich beschimpften und mir drohten. Sollte ich meine Finger nicht von ihm lassen, konnte ich mich schon einmal auf schlimme Dinge gefasst machen — Es hörte sich komplett lächerlich an, dennoch versuchte ich mich zu beherrschen und hatte es mir auf Shawns Couch gemütlich gemacht, während er im Nachbarzimmer ein Gespräch mit seinem Manager führte.

Beide brauchten sich nicht fürchten. Ich ließ mir Sachen einfach nur ungern gefallen und konterte nach Sekunden zurück. Da ich nun auf meine Wortwahl achten musste, um nicht gleich den Status als "Bitch" in unserer Gesellschaft zu erhalten, aß ich dabei in Ruhe die Pizza und konnte darüber noch etwas Schmunzeln!

»Warum schaust du dir die Kommentare weiterhin an?«, zuckte ich bei dem Klang seiner Stimme leicht zusammen und machte ihm Platz, damit er sich setzten konnte. »Die Hälfte davon stimmt eh nicht.«

»Ich find sie echt amüsant.«, fasste ich mich wieder und sah sie mir weiterhin an. »Es tut mir nicht einmal weh, da ich ihre Reaktion einfach nur lächerlich finde. Sorry, wenn ich nun Scheiße über deine Fans rede, aber sie müssen nicht gleich einen auf Leibwächter machen. Oh, Shawn Mendes mit einer Frau! Wie schlimm!«, machte ich mich zum Schluss noch etwas darüber lustig und schnitt ein paar komische Grimassen.

»Ihnen kann man auch nichts recht machen.«, murmelte er und seufzte anschließend. »Irgendwann hieß es dann, dass ich Schwul wär. Es ist kein Geheimnis, dass ich nicht gerade viel mit Frauen unternehme. Aber wenn ich dann was mit ihnen mache, ist es auch verkehrt und interpretieren zu viel hinein.«, erzählte er mir und schien noch immer angefressen zu sein.

»Der Großteil deiner Fanbase besteht aus Mädchen aus allen Altersgruppen. Wir sind nun einmal sehr kompliziert.«, grinste ich und setzte mich im Schneidersitz hin. »Was wollte dein Manager?«

Er schaute mich kurz an, bevor er dann einfach mit dem Kopf schüttelte und mit einem kurzen "Nicht so wichtig" antwortete. Und da ich ein sehr neugieriger Mensch sein konnte, ließ ich nicht locker und hakte immer wieder nach bis er mit der Sprache herausrückte und mir den Grund für die Unterhaltung mit seinem Manager nannte.

»Ich musste ihm erst einmal die Situation schildern, da ich ihm davon noch nichts erzählt hatte. Natürlich hat er auf mich eingeredet und gemeint, dass ich dich nicht hätte fragen sollen.« Dabei verdrehte er seine Augen und sah mir anschließend in die Augen. »Schön blöd, dass ich Aaliyah eine Lüge erzählt habe und sie es unbedingt herum posaunen musste.«

Deshalb erzählte ich meinen Geschwistern nichts, was mir zum Verhängnis werden konnte. Besonders Penelope nicht, da sie mehr quatschte und geheime Informationen unabsichtlich mit einem teilte. Durch Penelope hatte ich auch nur erfahren, dass Petunia ihr erstes Mal schon mit Dreizehn hatte und das mit einem Kerl aus der Nachbarklasse.

Wie gemein es sich auch anhörte, aber Penelope konnte ich keine großen Sachen anvertrauen!

»Meine Schwester Penelope ist genauso. Sie hat die größte Klappe überhaupt.«, lachte ich und hörte nach paar Sekunden auf mit dem Lachen, als Shawns Handy erneut klingelte. Diesmal rief einer über FaceTime an. Ich warf einen kurzen Blick auf sein Bildschirm und konnte den Namen "Aaliyah" erkennen. »Apropos Schwester.«

Er sah für einen kurzen Augenblick genervt aus, was sich in der nächsten Sekunde änderte und den Anruf mit einem Lächeln annahm. Sowas könnte ich nicht.

»Hi, Aaliyah.«

»Shawn! Du kommst Freitag noch, oder?«, fragte sie ihn und ließ mich hellhöriger als zuvor werden. »Mom meinte, dass es keinen Sinn macht, wenn du du nur zwei Tage hier bist und wir dann auch schon zu dir fliegen.«, sagte sie und informierte mich unbewusst über seinen genialen Masterplan.

»Ich glaube auch nicht, dass ich es Freitag dann noch geschafft hätte. Ich hab Freitag noch die letzten Termine und mit all den Sachen um den Ohren hätte ich es echt nicht geschafft.«, erwiderte er darauf und lächelte schief in die Kamera.

Ich bekam das Gefühl, dass er sie anlog und gar nicht zurückfliegen wollte, um dann nach zwei Tagen wieder zurück nach Manhattan zu fliegen. Daher entkam aus mir ein leises kichern, was seine Schwester wohl hören konnte.

»Wer hat gekichert? Ist deine Freundin bei dir? Darf ich sie bitte sehen?«, stellte sie mehrere Fragen hintereinander und sorgte dafür, dass Shawn mich unsicher anschaute. »Ich verspreche dir auch, dass ich mich benehme!«

Ohne groß darüber nachzudenken, nahm ich sein Handy aus der Hand und setzte mich auf sein Schoß, um mich besser in meine Rolle hineinversetzen zu können. Und vielleicht, weil mir danach war.

»Endlich lern ich dich mal kennen. Es ist erst einmal über FaceTime, was sich wohl bald ändert.«, sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und fand, dass sie wie Shawn aussah. Halt in weiblich. »Ich bin Elizabeth. Kannst dir aussuchen, ob du mich Ellie nennen möchtest oder nicht. Ich hätte noch weitere Spitznamen im Angebot.«, stellte ich mich bei ihr vor und versuchte nicht blöd zu gucken, als sie mich bemerkbar abcheckte.

»Und du bist auch sicher seine Freundin?«

»Warum sollte ich sie nicht sein?«, antwortete ich mit einer Gegenfrage und versuchte mich nicht mit irgendeinem Blick zu verraten.

»Du bist viel zu hübsch für ihn!«, beantwortete sie meine Frage und lachte auf, als Shawn nun grimmig schaute. »Ich hab schon fast gedacht, dass du gar nicht existierst.«

Und so begann die Unterhaltung mit Aaliyah, die ich in nur fünf Minuten genoss und ihr auch gerne zu hörte. Shawn konnte sich schon gar nicht zu Wort melden, da entweder sie oder ich ihn nicht reden ließen und meist über ein paar Mädchensachen redeten. Es störte ihn nicht und es störte ihm auch nicht, dass ich weiterhin auf seinem Schoß saß.

Seine Hände hatte er auf meine Hüfte abgelegt, wo es dort auch etwas wärmer wurde.

Bevor ich dann auch schon rüber musste, verabschiedete ich mich nett bei Aaliyah und freute mich sehr, wenn ich sie nächste Woche dann auch persönlich treffen konnte.

»Ich glaub immer noch nicht, dass ihr ein Ding seid.«

»Ich hab's kapiert, Aaliyah. Ich bin hässlich.«, seufzte er frustriert und fuhr sich durch die Haare. »Nicht jeder kann so wunderschön wie du sein.«

»Du hast es endlich eingesehen!«, rief sie auf.

»Du bist wunderschön, Shawn.«, schlug ich mich auf seine Seite und drehte meinen Oberkörper zu ihm.

Da er gerade das Handy in seiner Hand hielt, hatte ich beide Hände frei und legte sie auf seine Wangen. Er schenkte mir einen verwirrten Blick, den ich mit einem leichten Lächeln erwiderte und mich mit meinem Kopf zu ihm beugte. Meine Lippen berührten seine Lippen und konnte gerade nicht beschreiben, wie es sich anfühlte.

Er erwiderte den Kuss und ließ ihn auch echt wirken, was mein Herz etwas reizte.

»IN ORDNUNG! Ich glaube euch. NUN HÖRT AUF EUCH GEGENSEITIG AUFZUESSEN!«

christmas lie ☃️ shawnmendes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt