Chapter 16 ♥

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Als es nach einer gefühten Ewigkeit endlich Abend war, kam Niall. Ich wusste was ich zu tun hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich würde ihn verraten, aber ich schob den Gedanken beiseite. Es ging jetzt nicht um ihn, sondern um mich und meine Freundinnen. Und das war wichtiger. Ich lag ausgestreckt auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Ich hörte ein Klopfen an der Tür. ,,Komm rein.'', sagte ich ohne aufzusehen.

,,Hey Steph.''. Nialls Stimme drang zu mir durch und ich schlug die Augen auf. ,,Hey.'', antwortete ich und setzte mich auf. ,,Lust auf einen Spaziergang?'', fragte er mich grinsend. Ich zog die Augenbrauen hoch. ,,Im Sonnenuntergang? Nein danke!'', erwiderte ich stur.

,,Ach komm schon, bitte!'', schmollte er. ,,Nein.'', gab ich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Hart bleiben Miss Allessio.'', befahl meine innere Stimme. Niall war baff. Er schien zu überlegen und schließlich hatte er die Lösung. ,,Soll ich dich kitzeln?'', fragte er und grinste mich fies an.

Ich stockte und schüttelte den Kopf. Er kam langsam auf mich zu und sein Lächeln wurde breiter. Meine Augen weiteten sich und ich wich zurück. ,,Lass es.'', sagte ich drohend als er fast bei mir angelangt war. ,,Niall!''.

Als seine Finger meinen Bauch berührten, kreischte ich los. ,,Nein hör auf!'', lachte ich. ,,Bitte! Ich geh mit dir mit!''. Niall sah mich triumphierend an. ,,Du bist ein Arschloch.'', zischte ich und nahm seine ausgestreckte Hand. Draußen angekommen, blendete mich die Sonne und ich kniff die Augen zusammen.

Schweigend gingen wir den Kiesweg entlang, den Hügel hinauf. Dort sah man London. Es war der schönste Ausblick, den man sich vorstellen konnte. Ich sog die Luft ein und blies sie wieder aus. Die Sonne verschwand am Horizont und ich lockerte den Griff um Nialls Hand. Ich schloss die Augen und spürte, wie ein Windstoß durch meine Haare fuhr.

Ich schlug die Augen auf. Ich drehte mich zu Niall um und mir fiel auf, dass er mich die ganze Zeit beobachtete. ,,Was?'', fragte ich lachend. Auf seinen Lippen bildete sich ein freches Grinsen und er zog mich zu sich heran. Ich lehnte meine Stirn gegen seine und blickte ihm in die Augen. Er näherte sich mir vorsichtig.

Ich hielt den Atem an, als er mich küsste. Und ich erwiderte ihn. ,,Hallo? Stephanie? Bist du noch ganz dicht?'', schrie meine innere Stimme. Doch ich ignorierte sie. In diesem Moment war sie das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte. Ich merkte, dass Niall sich langsam zurückzog. Doch ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn weiter. Ich spürte wie sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete. Er schlang die Arme um meinen Körper und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Verdammter Wind.

Ich hatte die Augen geschlossen. Ich hätte ihn ewig so weiterküssen können, jedoch holte mich meine innere Stimme in die Wirklichkeit zurück. Sie räusperte sich. ,,Geh weg.'', dachte ich. ,,Das hättest du wohl-''.

In diesem Moment dachte ich so fest daran, dass sie verschwinden sollte und mich und Niall alleine zu lassen. Sie verschwand. Endlich.

Ich löste meine Hände von seinem Nacken und sah ihn lächelnd an, als ich meine Lippen von seinen lösten. Niall strich mir sanft über die Wange bevor er mich ein letztes Mal küsste. ,,Komm mit.'', flüsterte er. Ich nahm seine Hand und wir gingen zurück in mein Zimmer.

Ich war glücklich, jedoch hatte ich ein unheimlich schlechtes Gewissen. Ich musste es meinen Freundinnen sagen und außerdem würden wir heute abhauen. Eine gute Gelegenheit ihnen zu sagen, dass ich Gefühle für Niall hatte. Und sie würden es verstehen. Oder?

,,Ich muss zu Alec. Ich komm später wieder.'', hauchte mir Niall ins Ohr. Ich nickte nur und er küsste mich sanft, bevor er ging. Ich seufzte leise und stieß die Tür zum Badezimmer auf. Ich hatte keine Ahnung wo die Jungs ihr Lager aufgeschlagen hatten. Ich putzte mir die Zähne und wechselte auf meine üblichen Schlafklamotten: Shirt und Leggings.

Dann schlüpfte ich unter die Bettdecke und drehte das Licht aus. Die Vorhänge zog ich nicht zu, denn heute war Vollmond. Das weiße Licht schien direkt auf mein Gesicht. Ich stand auf und tapste zum Fenster und dachte nach. Ich wusste nicht, wo meine Freundinnen waren.

Ich beschloss kurz nach ihnen zu sehen. Jede schlief tief und fest, jedoch waren ihre Aufpasser verschwunden. Etwas verwirrt ging ich zurück in mein Zimmer und wollte mich gerade wieder ins Bett legen, als ich draußen ein Zischen hörte. Ich hastete zum Fenster und warf einen Blick nach draußen. Ich stockte und beobachtete das Geschehen.

Alec schlich langsam übers Grundstück und warf einen Blick in den Wald. Dann machte er eine Handbewegung und Niall, Harry, Liam, Zayn und Louis liefen hinter ihm her. Mitten in den dunklen Wald hinein. Ich keuchte leise. ,,Das kann jetzt nicht sein!'', murmelte ich. Das Ungewöhnliche daran war, dass sie außergewöhnlich schnell liefen.

Niall war extrem schnell. Es war unmenschlich. Das konnte nur eines heißen: er war kein Mensch.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich unter die Bettdecke kuschelte. Ich atmete schnell und unregelmäßig und ich hatte Angst. Große sogar.

Inzwischen war eine Stunde vergangen. Es war ungefähr 22 Uhr, als Niall endlich wieder kam. Ich war in einer Art Dämmerschlaf gefallen und schreckte hoch, als er das Zimmer betrat. ,,Hey. Ganz ruhig Prinzessin.'', kicherte er und sah mich schelmisch an. Ich konnte trotz der Dunkelheit sehen, dass seine Augen glitzerten. Seine schwarze Skinny Jeans und sein weißes T-Shirt waren durch die Klamotten von gestern ausgetauscht worden.

Ich streckte die Arme nach ihm aus, ich wollte ihn bei mir haben. Egal was ich gesehen hatte, meine Gefühle waren zu stark. Er lachte leise bevor er sich in meine Arme kuschelte und sich an mich schmiegte. Ich vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt. Jedoch quälte mich die Neugier so sehr, dass es aus mir heraus platzte. ,,Ich hab euch gesehen.''.

Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund. ,,Was?''. Niall war verwirrt. ,,Als ihr, in den Wald gelaufen seid!'', stotterte ich. Er schwieg. ,,Das war unmenschlich.'', flüsterte ich. Er sah mir direkt in die Augen. ,,Was bist du Niall?''

Er sah mich schuldbewusst an, bevor er mir eine Antwort gab.

,,Ein Vampir.''.

Vampires 》Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt