Chapter 20 ♥

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S T E P H A N I E

Endlich wusste ich die Wahrheit. Niall war kein Mörder. Ich konnte und wollte es nicht glauben. Ich wusste, dass ich noch heute mit den Anderen reden mussten. Und wir mussten zu Alec. Niall musste bei mir bleiben. Ich wollte ohne ihn nicht leben. Und ich konnte es nicht, das wusste ich.

Unsere Lippen lösten sich voneinander und ich sah in Nialls blaue Augen. ,,Du weißt schon, dass ich es den Anderen erzählen muss oder?'', fragte ich. Er nickte. ,,Das übernehmen die Jungs. Wir mussten es euch heute sagen.''. Ich nickte und er drückte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Gehen wir raus?"

Ich sah ihn belustigt an. ,,Im Ernst?'', fragte ich skeptisch. Er nickte. ,,Klar. Ist ja noch nicht so spät.''. Ich grinste und zog ihn an der Hand nach draußen.

Die Mittagssonne schenkte mir ihre Wärme und ich genoss sie. Hand in Hand gingen Niall und ich in den Wald. Schweigend gingen wir nebeneinander her. ,,Muss ein Mensch sterben um so wie du zu werden?'', unterbrach ich die Stille. ,,Wenn ich dich verwandeln würde, dann nein. Es schmerzt schon, aber es ist nicht unerträglich. Du kannst ein wenig depressiv werden, aber das geht nach zwei Wochen wieder vorbei.''

Ich nickte. ,,Wie war es bei dir?'', fragte ich und kickte einen Stein vor mich hin. ,,Na ja, ich wurde ja nicht direkt verwandelt. Ich weiß es von Louis. Aber als ich zum Vampir geworden bin, war ich ein wenig depresssiv und tja, wurde schnell aggressiv.''. Er grinste.

,,Und in der Schule?'', erwiderte ich. ,,Ich war immer der Stärkste. Aber ich hab die Schule hingeschmissen als ich 15 war.'' Niall verstärkte den Griff um meine Hand. ,,Genug von mir. Erzähl mir etwas über dich.''.

Ich dachte nach. Was konnte ich groß über mich sagen? ,,Was willst du denn wissen?'', fragte ich lächelnd.

,,Deine Geschichte. Wie du hierher kamst.'', antwortete Niall grinsend. Ich atmete kurz tief ein.

,,Ich wurde am 22.November 1996 in London geboren. An meine Eltern kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass sie mir gesagt, ich sei etwas ganz Besonderes. Ich kam hierher. Mit den Anderen. Unsere Eltern haben wir nie wieder gesehen. Man sagte uns, sie sind tot.''

Ich stockte bevor ich weiter erzählte.

,,Jedenfalls erzählten uns unsere ,,Betreuerinnen'' von unseren Fähigkeiten und sie entwickelten sich. Die Jahre vergingen. Tag ein, Tag aus eingesperrt, kein Kontakt zur Außenwelt. Nur weil du anders bist. Kein bisschen Liebe. Nur Freundschaft.

Die Mädchen sind wie Schwestern für mich. Sie sind für mich da. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als meine Eltern endlich zu finden und die Wahrheit über mich herauszufinden. Warum das alles? Haben sie uns freiwillig hergegeben? Wurden sie ermordert, oder leben sie? So viele Fragen, aber keine Antoworten.''

Ich schwieg. Niall hatte mir aufmerksam zugehört.

,,Warum habt ihr nicht versucht abzuhauen?'', fragte er leise. Ich lächelte leicht. ,,Na ja, wir hatten ja niemanden außer uns und kein Zuhause außer das Haus. Es hätte keinen Sinn ergeben.''

,,Was haben sie über eure Eltern gesagt?''

,,Nicht besonders viel. Meine Eltern wohnten in London und anscheinend habe ich noch eine kleine Schwester, aber mehr auch nicht.''

Eine kleine Träne rollte meine Wange hinunter und ich wischte sie ernergisch weg. Erst jetzt wusste ich, wie wütend ich auf die Menschen war, die mir meine Kindheit geraubt hatten.

Schweigend gingen wir weiter.

,,Niall?''

Er blickte auf.

,,Wie alt bist du?'', fragte ich und sah ihn an.

,,Drei Jahre älter als du, 21.''. Er grinste und zog mich an der Hüfte zu sich.

,,Vermisst du deine Großmutter?'', fragte ich vorsichtig. Niall nickte. ,,Ja. Aber ich kann sowieso nicht zurück.'', erwiderte er und sah mir enttäuscht in die Augen.

Hab ich schon mal erwähnt, dass seine Augen wunderschön sind? So blau wie der Ozean, man kann sich in ihnen veträumen.

,,Klingt das jetzt albern wenn ich sage, dass deine Augen wunderschön sind?'', kicherte ich. Er sah mich belustigt an. ,,Nein. Aber du bist viel schöner.'', hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

,,Lass uns zurück gehen.'', meinte ich und zog ihn hinter mir her.

Wenig später waren wir wieder Zuhause. Niall war auf der Suche nach den Jungs, ich nach den Mädels. Ich war gespannt, ob die Jungs es ihnen wirklich erzählt hatten. Ich beschloss als erstes bei Lee vorbeizuschauen und klopfte an die Tür.

,,Ja?'', kam es von drinnen und ich stieß die Tür auf.

Lee blickte mich überrascht an. ,,Steph, ich-", begann sie doch ich unterbrach sie. ,,Ich weiß. Er hat es dir erzählt oder?''. Sie nickte. ,,Ich bin fix und fertig mit den Nerven.''.

Ich nahm sie in die Arme. ,,Ich hab Lust Scheiße zu bauen.'', murmelte ich. Sie sah mich verwirrt an. ,,Wieso das denn?''.

,,Weil uns unsere Kindheit genommen wurde. Ich will endlich leben!'', lachte ich. Lee sah mich zweifelnd an, doch sie grinste, ,,Und was willst du machen?''.

,,Ich will den Jungs einen Streich spielen. Wir alle, gegen sie.''

Vampires 》Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt