Wir, ein Team? Und wovon träumst du nachts?

Kapitel 5

Geschockt sehen sie mich an, selbst Gajeels sonst so eiserner Blick ist geschockt. ,,Ich werde die Gilde noch heute verlassen. Ich habe gerade mit dem Master gesprochen, jetzt möchte ich mich noch von euch verabschieden". Traurig sehen mich meine Freundinnen an. Selbst Lily und Carla. Levy ist die erste die sich erhebt. Sanft nehme ich die Kleinere in meine Arme, kurz darauf beginnt sie zu weinen. ,,Es tut mir so leid, aber es geht leider nicht anders", vorsichtig streichele ich über ihre Haare. Nach einiger Zeit lösen wir uns und ich nehme Wendy in die Arme. Auch sie weint. Sie werden mir fehlen.

Ungefähr 15 Minuten dauert der Abschied. Zum Schluss kommen dann noch Lily und Carla und selbst Gajeel, auch wenn dieser mir nur ein aufmunterndes Grinsen zeigte. Mit einem letzten Blick über meine Schulter, verlasse ich die Gilde. Wahrscheinlich für immer. ,,Lucy". Ich sehe nach vorne. Happy steht dort mit verheultem Gesicht. ,,Du musst mir versprechen, dass du uns nicht vergisst". Ich knie mich hin und nehme ihn hoch. Ich streichele ihm über den Kopf. ,,Natürlich werde ich das nicht. Ihr seid meine Familie. Wie könnte ich euch vergessen". Der kleine Kater nickt und kuschelt sich an mich. ,,Dich werde ich besonders vermissen, Happy. Aber ich verspreche, ich komme dich und die anderen besuchen. Ich weiß zwar nicht wann, aber ich werde kommen". Happy nickt und springt von meinem Arm runter. ,,Wir werden warten". Auch er lächelt aufmunternd, während er mir das Fingerzeichen hochhält. Ich tu es ihm gleich und gehe langsam an ihm vorbei.

Ich laufe langsam zu dem Haus in dem ich lebe, meine Sachen habe ich noch nicht gepackt. Als ich die Türen öffne, steht mir meine Vermieterin gegenüber. ,,Du willst also wirklich gehen?". Sie sieht mich mit dem gleichen Blick wie immer an, was mich zum lächeln bringt. Ich nicke. ,,Ja, ich habe mich endgültig dafür entschieden". Ich stelle meinen Fuß auf der ersten Stufe der Treppe ab und sehe sie nochmal an. ,,Sie können meine Klamotten behalten, ich werde mir unterwegs neue kaufen". Ich gehe die Treppe hoch und betrete anschließend mein Zimmer. Unter meinem Bett ziehe ich eine magische Tasche hervor und packe all meine persönlichen Sachen ein. Meine Klamotten falte ich ordentlich zusammen und lege sie aufs Bett, davon nehme ich mir einen weißen Rock und ein hellblaues Shirt und ziehe mich um. Als ich alles gepackt habe nehme ich meine Tasche und verlasse mein Zimmer. ,,Ich werde jetzt gehen. Machen Sie es gut und seien Sie in Zukunft netter zu ihren Mietern". Ich gehe die Treppe wieder runter und verlasse das Haus.

Mein Weg führt mich zum Bahnhof wo ich den erstbesten Zug nehme. Ich setze mich auf einen freien Platz und schaue aus dem Fenster. Jetzt ist es also wirklich soweit. Ich fange ein neues Leben an. Ein Leben ohne Natsu, Erza, Gray, ohne Happy, Carla, Lily, Wendy, Gajeel, Levy. Ich werde sie auf jeden Fall besuchen gehen, ich muss einfach... In meine Gedanken vertieft, bemerke ich gar nicht, dass der Zug schon an seiner Endstelle steht. Der Bahnhof von Crocus. Langsam steige ich aus und mache mich auf die Suche nach dem Ausgang. Als ich um die Ecke gehe sehe ich ein großes Schild, auf welchem groß 'Ausgang' steht. Leicht lächelnd gehe ich auf diesen zu und atme kurz darauf die frische Luft ein. Selbst abends ist diese Stadt wunderschön. Ich denke, dass ich hier einige Zeit bleiben werde.

Ziemlich schnell sogar, habe ich eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden und sitze nun auf dem eher ungemütlichen Bett. ,,Besser als nichts", murmele ich zu mir selbst und mache es mir so gemütlich wie es nur geht. Ich krame meinen Roman aus meiner Tasche und beginne zu schreiben. Sobald ich fertig bin, wird Levy die erste sein, die es zu lesen bekommt. Nach ungefähr einer Stunde spüre ich, wie mich die Müdigkeit einnimmt. Ich lege meinen Roman weg und mache es mir gemütlich. Ich lösche das Licht der Kerzenflamme und schließe meine Augen. Nicht lange, dann bin ich eingeschlafen.