Kapitel 8

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Über eine Stunde laufen die Prinzessin und ich schon durch die große Stadt. Ich habe ihr die komplette Geschichte meines Austretens aus Fairy Tail erzählt und musste, als ich daran zurück gedacht habe, sogar weinen. Selbst wenn ich eigentlich keine Tränen mehr verlieren wollte. Und auch wenn ich es verdrängen wollte, es tut mir im Herzen weh. Sie waren meine Familie, haben mich aufgenommen als ich einsam und verzweifelt war. Sie haben mich immer wieder gerettet und selbst die chaotischen Prügeleien waren einfach nur toll, aber selbst die schönen Erinnerungen können mich nicht mehr zurück bringen.  Nein, sie haben sich entschieden und ich habe es auch. Ich werde mein Leben ohne Fairy Tail weiter leben. Hier in Crocus werde ich leben und hier werde ich meine Zukunft verbringen. Hier gehöre ich fortan hin.

So tief in meinen Gedanken versunken bemerke ich nicht, dass die Prinzessin angehalten hat. Sie rüttelt an mir. ,,Tut mir leid, war ein wenig in Gedanken. Was gibt's denn?", fragend sehe ich sie an. Ihr Blick spiegelt Freude wieder. Freude und Aufregung. ,,Sieh mal da. Sind die nicht süß. Lass uns rein und welche kaufen. Ich will wissen ob sie so schmecken wie sie aussehen". Ohne auf meine Antwort zu warten, zieht sie mich in die kleine Konditorei. Freundlich begrüßen wir die Frau hinter der Theke und schon bestellt die Prinzessin viele verschiedene der kleinen Süßigkeiten. Gemeinsam setzen wir uns und erstaunt sehe ich zu, wie sie eines nach dem anderen isst. Alles ist hinterher in ihrem Magen verschwunden.

,,Wow, das war viel". Auf meine Aussage hin lacht sie nur und bezahlt alles. Als wir den kleinen Laden verlassen, scheint die Mittagssonne über unseren Köpfen und erwärmt unsere Körper. Ich höre leise aber schnelle Schritte die immer lauter werden. Ich drehe mich in die Richtung des Geräuschs und muss lächeln. Sting und Rogue kommen auf mich zugerannt und Lector und Frosch fliegen über ihren Köpfen hinweg und landen direkt auf meinen beiden Schultern. ,,Na ihr, was verschafft mir die Ehre?", lächelnd sehe ich zu den Jungs runter. ,,Wir wollten uns richtig bedanken. Für gestern meine ich".  Hinter ihren Rücken nehmen beide eine Rose her. Sting eine Weiße und Rogue eine Schwarze Bei dem Anblick der Rosen muss ich schmunzeln. Man siehst sofort das sie angemalt sind. Wie süß... Die Farben sind am Stängel runtergelaufen und dort dann festgetrocknet. ,,Wer sind diese Jungs, Lucy?". Hinter mir erscheint die Prinzessin und mustert die Vier skeptisch. ,,Sie sind Freunde von mir. Ich habe sie hier in der Stadt getroffen. Sie scheinen Waise zu sein, aber-". ,,Nein. Wir sind jetzt keine Waisen mehr". Sting grinst breit und zeigt mit ein weißes Emblem. Es hat Ähnlichkeit mit einem Tiger, nur sind die zähne viel länger. ,,Seid heute sind wir offizielle Mitglieder von Sabertooth". Stolz legt er einen Arm um Rogue, welcher es aber eher gelassen nimmt. Er lächelt zwar leicht und man sieht auch, dass er ziemlich stolz ist, aber er zeigt es nicht so offen wie Sting.

,,Ich freue mich für euch, Jungs. Ihr habt es geschafft". Ich bin wirklich stolz auf die Beiden, ich meine die Vier. Sie haben es endlich geschafft. Zu sechst laufen wir weiter. Die Jungs, also, eher Sting, berichtet aufgeregt davon, wie es in der Gilde ist. Der Master soll wohl eher grob und rau sein, aber seine Tochter ist das Gegenteil von ihm. Jedoch ist sie auch sehr stark. Die Gilde besteht aus vielen starken Magiern und soll eine eher gruselige Stimmung haben, jedoch macht es beiden nichts aus. Sie sind stolz und glücklich.

Nach ungefähr einer Stunde verabschieden sich die Vier Sabertooth Mitglieder von uns und wir, also die Prinzessin und ich, machen und so langsam auf den Weg zum Palastgarten. Von dort aus will sich die Prinzessin, durch einen geheimen Gang, reinschmuggeln. Wir unterhalten uns noch ein wenig über den heutigen Tag. Sie erzählt mir, wie sie die Jungs findet und was sie von ihnen hält und sie rät mir, oder eher, sie schlägt mir vor, dass ich mir diese Gilde auch mal anschaue. Ich denke wirklich darüber nach mal dort vorbei zu schauen. Vielleicht würde es mir gut tun, ich müsste nicht ständig an Fairy Tail denken.

Am Palastgarten angekommen, verabschiedet sich die Prinzessin von mir. ,,Vielen Dank für den schönen Tag, Lucy-san. Es hat mir viel Spaß gemacht, mal aus dem Palastleben auszutreten und den Anblick Stadt zu genießen. Ich hoffe wir können es irgendwann wiederholen?". Lächelnd sehe ich sie an. Auch mir hat es eine große Freude bereitet. Nicht nur, da sie die Prinzessin ist. Ich habe das Gefühl, dass sie mir eine gute Freundin geworden ist. ,,Aber natürlich. Mir hat es auch Spaß gemacht. Vor allem unsere Gespräche. Es tat mir einfach gut, mir alles von der Seele zu reden". Sie nickt und umarmt mich leicht. Wir verabschieden uns voneinander und gehen dann getrennte Wege.

Wir, ein Team? Und wovon träumst du nachts?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt