Es ist spät abends als ich im Frauentrakt von Sabertooth ankomme. Verdammt, es hat doch länger gedauert als gedacht... Leise betrete ich den Schlaftrakt der Frauen, und mache mich sofort auf den Weg zu meinem Zimmer. Auf halber Strecke werde ich jedoch von Minerva aufgehalten.
,,Mein Vater mag es nicht, wenn seine Gefolgschaft nachts hier herumirrt", sie stemmt die Hände in die Hüften und sieht mich abwertend an. Bei dem Wort "Gefolgschaft", läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Er ist wahrlich ein Tyrann. ,,Ich hatte ein wichtiges Treffen, welches ich unmöglich ablehnen konnte. Zudem war es am Nachmittag. Das der Heimweg sich so ziehen würde, hätte ich nicht wissen können", ich sehe sie nicht an und gehe einfach an ihr vorbei. Ich öffne die Tür meines Raums. ,,Ihr solltet euch nicht immer in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen, kleine Lady". Mit diesen Worten lasse ich Minerva auf dem Flur stehen und betrete mein Zimmer.
Ich hasse dieses kleine Biest. Sie denkt, dass sie sich alles nehmen darf, nur weil sie die verzogene Tochter des Meisters dieser Gilde ist. Seuftzend ziehe ich die Vorhänge meiner Fenster zu und entledige mich meiner Klamotten, dann ziehe ich mir meine Schlafsachen an und lege mich auf mein Bett. Der heilige Boden Fairy Tails, Tenrou Jima. Wenn ich mich endgültig von Fairy Tail verabschieden möchte, dann soll ich auf diese Insel reisen und dem Grab vom ersten Meister einen Besuch abstatten. Sie würde mir den Segen geben. Ich weiß nicht was er meint, aber ich werde es trotzdem tun.
Irgendwann schließe ich mit dem Thema ab und drehe mich zur Wand. Ehe ich mich versehe, bin ich auch schon eingeschlafen.
Am Morgen werde ich durch Poltern und lautes Gebrüll geweckt. Schneller als ich es von mir selbst gewohnt bin, bin ich fertig angezogen und meine Haare sehen frisch gemacht aus. Ich schnappe mir meine Schlüssel, verlasse mein Zimmer und folge den lauten Geräuschen, welche mich in den Hauptraum der Gilde führen.
Als ich den Raum betrete liegen sofort alle Blicke auf mir. ,,Was fällt dir ein, dich hinter meinem Rücken mit den mickrigen Feen zu treffen?". Master Jienma sieht mich wütend an. Seine Stirn ist von rausragenden Adern geziert und so rot, das man glauben könnte er hätte sich bemalt. Seine sonst halbgeschlossenen Augen sind aufgerissen, damit fixiert er mich. ,,Ich bin einer Bitte meines alten Meisters gefolgt. Ich wüsste nicht wann ich Ihnen mein Leben und meine Entscheidungskraft in die Hände gedrückt habe", ich sehe ihm direkt ins Gesicht.
Ihm gegenüber sollte man keine Furcht zeigen, denn das würde ihn in seiner Macht nur noch bereichern. ,,Wie redest du mit mir, Mädchen? Du bist ein Mitglied von Sabertooth, der stärksten Gilde auf diesem Kontinent und ich verbiete dir, dich mit diesen Feen zu treffen. Andernfalls wird es dir leid tun, dich mir widersetzt zu haben". Er spuckt mir diese Worte entgegen, er spricht voller Zorn, aber ich halte dem stand.
,,Ich werde mir von euch nicht verbieten lassen, meinen Weg zu gehen. Meinetwegen könnt ihr mich rausschmeißen, oder sogar töten, aber das wäre nur ein Verlust für euch, Master Jienma. Ich bin eine Stellar Magierin mit 9 der 12 goldenen Schlüssel. Meine Kraft ist einmalig. Wollt ihr diesen Machtverlust wirklich entgegensehen? Ich denke nicht". Fassungslos werde ich von allen Seiten angesehen, ich jedoch beachte dies gar nicht. Ich bin stolz auf mich...
,,Verschwinde aus meinen Augen, Ungeziefer". Auf seine Aussage hin drehe ich mich um und verschwinde. Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen. Ich bin stolz auf mich selbst, so einem Tyrann die Stirn geboten zu haben. Ich schlendere zurück in mein Zimmer und lasse mich, nachdem ich die Tür geschlossen habe, auf mein Bett fallen. Noch ein wenig schlafen...
Ich schließe meine Augen und versuche noch ein wenig zu schlafen, jedoch macht mir ein Klopfen an der Tür einen Strich durch die Rechnung. Ich brumme müde und bringe ein gequältes "Herrein" heraus. Die Tür öffnet sich und jemand kommt ins Zimmer. Wenn das nicht meine Drachentöter sind... ,,Was möchtet ihr?", murmele ich in meine Kissen und drehe mich leicht in die Richtung der Beiden.
Sting setzt sich auf meinen Schreibtisch und Rogue nimmt auf dem dazugehörigen Stuhl platz. ,,Wir sind hier, weil wir, ja auch Rogue, deine Aktion von vorhin echt abgefahren fanden". Sting grinst breit und auch Rogues Mundwinkel zucken einmal kurz. Es wundert mich nicht, dass Sting es so betont, dass sein bester Freund es ebenfalls gut fand. So selten wie der Gefühle und Emotionen zeigt... ,,Ich finde es nur nicht in Ordnung, dass er uns so unter Kontrolle haben will und uns Sachen verbietet. Wenn ich meinen alten Meister treffen will, dann mache ich das und hole mir nicht vorher noch eine Erlaubnis. Ich bin nicht in die Gilde gekommen um mich zu unterwerfen und Hündchen für einen Tyrannen zu spielen". Ich setze mich auf und schaue die Beiden an. Rogue nickt verstehend und Sting sieht mich verstehend an.
,,Normalerweise bin ich gar nicht so direkt und gehe meinen Master so an, aber das vorhin, da ist mir echt die Hutschnur geplatzt. Ich bin zwar in manchen Dingen eine richtige Zicke, aber nur wenn es sein muss". Nun sitze ich doch im Bett und an schlafen ist nicht zu denken. ,,Ich glaube, wenn es um Sting gegangen wäre, dann wäre er ebenfalls an die Decke gegangen. Er lässt sich von niemandem was vorschreiben, es sei denn es ist Lecter oder auch bei mir manchmal. Aber meistens setzt er seinen eigenen Kopf durch", spricht Rogue über seinen blonden Freund.
Ich sehe Rogue erstaunt an und lächele dann. ,,Wow, Rogue, ich habe dich noch nie so viel auf einmal reden hören". Auf meine Aussage hin, wird sein Blick leicht verlegen und er senkte den Kopf, damit sein dichtes schwarzes Haar seine Augen verdeckt. Ich lächele nur und Sting tut es ebenfalls.
,,Du bist echt was besonderes, Blondi. Niemand, nicht mal Frosch, Lecter oder ich können Rogue in Verlegenheit bringen", ich muss noch breiter lächeln, weil mich diese Aussage so sehr freut. Die Jungs und ich sitzen noch eine ganze weile so da und quatschen einfach über alles was uns gerade einfällt. Wobei eher Sting und ich reden und Rogue nur ab und zu mal ein Wort dazu gibt.
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Wir, ein Team? Und wovon träumst du nachts?
FanfictionSeid Lisanna aus Edolas zurückgekehrt ist, ist das Gildenleben für Lucy die reinste Hölle geworden. Nicht nur, dass sie von den meisten keine Beachtung mehr bekommt, nein, selbst ihr bester Freund und Teamkollege Natsu beachtet sie nicht mehr. Alle...