Kapitel 10

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Während wir für den Alten die Arbeit erledigen, erzählt er uns Geschichten aus seiner Jugend. Dabei betonte er immer und immer wieder, dass er in unserem Alter noch viel mehr gemacht hat als das. Als würde es nicht schon genügen, dass wir hier ihre Gartenarbeit machen... Ich glaube das hätte Sting ihm am liebsten entgegen gedonnert, zumindest sagt sein Blick so etwas in etwa aus.

Wir sind Magier, da sollten wir doch eigentlich Aufträge ausführen, bei denen wir jemanden beschützen müssen, oder etwas bekämpfen. Irgendwie erniedrigend, dass wir hier unsere Energie für sowas opfern. Klar, wir helfen denen, die Hilfe benötigen, aber hierfür hätte er sich doch auch einfach einen Gärtner bestellen können. Der wäre bestimmt sogar günstiger als wir...

Mit einem leidenden Blick zu Sting, welcher angesichts seines Blicks und seiner Körperhaltung genauso denken muss wie ich, erledige ich meinen Teil des Jobs. Rogue scheint die Arbeit, äußerlich zumindest, nicht zu stören. Doch kennen sein bester Freund und ich ihn gut genug um zu wissen, dass er es nur äußerlich so aussehen lässt, weil er keine Lust hat von dem Alten angemeckert zu werden. Der ist noch schlimmer als die Typen vom Magischen Rat...

Nach dreieinhalb Stunden sind wir dann endlich fertig. Na geht doch...  Wir mussten Unkraut zupfen und selbst da blieb er nicht still, denn wir mussten bloß das richtige Grünzeug aus der Erde zupfen, damit wir bloß nicht die neuen Pflänzchen entfernen.

Doch zum Glück sind wir nicht nur in Gesellschaft eines griesgrämigen Opas, denn seine Frau, eine liebenswerte alte Dame, gesellt sich zu uns und auch sie unterhält sich mit uns. Zum Dank hat sie uns Tee  und auch ein paar Sandwiches gemacht.

Dankend setzen wir uns und bedienen uns, nachdem sie es uns freudig, allem Anschein nach wegen des gemachten Gartens, angeboten hat. Während wir, nach der Arbeit, unsere Belohnung genießen, holt sie einen kleinen Jewel Beutel aus ihrer Umhangtasche. Sie stellt diesen auf den Tisch und sieht uns an. ,,Das ist eure Belohnung. Die habt ihr euch wirklich verdient", sie lächelt uns an und steht wieder auf.

,,Es tut mir leid, dass wir euch für diese unwichtige Sache rufen lassen haben. Es ist sehr schwer für so alte Leute wie uns, diesen Garten zu pflegen". Mein Gesichtsausdruck ändert sich zu einem Mitleidigen, doch Stings Satz bringt mir meinen neutralen Gesichtsausdruck wieder, jedoch sehe ich ihn auch etwas streng und tadelnd an.

,,Ja, beim nächsten mal sollten sie sich einen Gärtner besorgen". Sting brummt leise und wird kurz darauf von seinem besten Freund in die Seite gestoßen. ,,Entschuldigen Sie bitte, unser Freund meint es nicht böse, er ist nur erschöpft. Aber er hat recht. Vielleicht wäre es besser, wenn sie einen Gärtner engagieren. Sie sind wesentlich günstiger als ein Team von Magiern und zudem könnte es sein, das sie beim nächsten mal weniger freundliche Magier engagieren". Die kleine Frau sieht zwischen den Jungs und mir hin und her und nickt dann lächelnd. ,,Trotzdem danken wir euch herzlich".

Nachdem wir uns von dem alten Paar verabschiedet haben, haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Gerade laufen wir durch den Wald und genießen die Ruhe, doch das Geräusch eines kleinen grünen Froschs stört diese Ruhe. ,,Ein kleiner Frosch", ruft der kleine Kater im Froschkostüm und springt von Rogues Arm um dem kleinen Geschöpf hinterher zu laufen.

Als Rogue das bemerkt, läuft er seinem kleinen Freund sofort hinterher. Härte Schale, weicher Kern... Meine Lippen verziehen sich zu einem sanften Lächeln, als ich den Schwarzhaarigen dabei beobachte, wie er seinem Freund hinterher jagt. ,,Dieser kleine Nervenzwerg". Sting seufzt genervt und läuft, zusammen mit Lector und mir, los. Wir holen die beiden schnell ein und zu meinem überraschen stelle ich fest, das wir am Rand des Waldes angekommen sind.

Rogue hat Frosch wieder auf dem Arm, welcher einen ziemlich traurigen Blick aufgesetzt hat. ,,Mein Frosch", murmelt er leise und zieht die Nase leicht hoch. Rogue sieht zu uns. ,,Wollen wir?", fragt er und zustimmend nicken wir. Der Weg zur Stadt ist nicht lang, weswegen wir relativ schnell ankommen und uns sofort einen Weg zur Gilde bahnen. 

Unterwegs höre ich immer mal wieder kleine Gesprächsfetzen von den Bürgern und Besuchern dieser Stadt. Irgendwas von wegen S-Rang Prüfung von Fairy Tail und noch, dass es wohl geheim ist wo diese Prüfung stattfindet. Ich versuche es so gut es geht zu ignorieren, doch Sting und Rogue scheint es sehr zu interessieren. Ehe ich mich versehe, steht Sting schon bei zwei älteren Damen und versucht etwas aus ihnen herauszubekommen, jedoch sind diese eher verängstigt, zumindest die Eine, die Andere sieht eher wütend aus. Ehe sie Sting ihre Handtasche ins Gesicht knallt, ziehen Rogue und ich ihn von den Damen weg.

,,Entschuldigen Sie bitte unseren Freund, er ist sehr neugierig. Kommt nicht wieder vor". Die beiden Frauen meckern noch ein wenig und gehen dann. Ein wenig sauer gehe ich auf Sting zu. ,,Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt? Du kannst doch nicht einfach irgendwen belästigen. Was sollte das?", wütend schaue ich ihn an. Sting wirkt auf einmal ganz klein. ,,Die haben halt über Fairy Tail geredet und das hat mich halt interessiert. Kann doch nicht ahnen das die so spießig sind", murmelt er.
,,Sowas geht gar nicht. Du kannst nicht einfach zu jemandem gehen und den dann so anmachen, weil du mitreden willst", entgegne ich ihm sauer. ,,Kommt, wir gehen zur Gilde". Rogue läuft vor und lässt uns beide somit hinter sich.

Gemeinsam betreten wir die Gilde, jedoch berichte nur ich dem Master von unserer absolvierten Mission, da die Jungs wohl noch etwas vor haben. Ich zucke stark zusammen als er plötzlich aufspringt und laut wird. ,,Was? Meine Gilde ist doch keine Putz- und Aufräumfirma. Das ist unter meiner Würde". Seine Worte sind nur so gefüllt von Hass und Abscheu. Die Aura die von ihm ausgeht ist beängstigend und ich trete einen Schritt zurück.

Als ich zwei Hände auf meinen Schultern spüre, drehe ich mich um und sehe zu Rogue, welcher mir mit einem Nicken deutet, dass ich ihn nach soll. Als wir im Flur sind, atme ich tief durch. ,,Was war das Rogue?", ich sehe den 12 Jährigen an und er seufzt leise. ,,Ich habe es nur flüchtig von anderen Mitgliedern gehört, aber erlebt habe ich es noch nie persönlich. Ich habe mich schlau gemacht und er scheint solche Wutausbrüche öfter zu haben". Verständlich nicke ich und verabschiede mich von ihm, als ich mich beruhigt habe.

Mein ganzer Körper zittert noch immer... Ich gehe in mein Zimmer und schließe die Tür hinter. Wann hatte ich denn das letzte mal so Angst..? Würde er uns auch verletzen, wenn er bei so einem Auftrag schon so ausflippt? Müde ziehe ich mich um und lege mich auf mein Bett, auf welchem ich kurz darauf auch schon eingeschlafen bin.

Wir, ein Team? Und wovon träumst du nachts?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt