Kapitel 6

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Der nächste Tag beginnt für mich eher schlecht. Es regnet in strömen und donnert, wie als würde Laxus wieder einen Wutanfall bekommen. Ich steige aus dem Bett und sehe aus dem Fenster. Ich werde mir doch davon nicht den Tag vermiesen lassen. Hoch motiviert ziehe ich mich um und verlasse meine Unterkunft. Ich spanne meinen Schirm auf und gehe durch die Straßen. Ab und zu laufen Menschen an mir vorbei, mal hastig und mal ruhig und gelassen. Juvia würde es bestimmt gefallen.

Vor einer kleinen Bäckerei bleibe ich stehen und sehe durchs große Fenster. Wunderbares Gebäck. Süße Torten, Cupcakes. Ich betrete den Laden und werde freundlich begrüßt. ,,Guten Morgen, wie kann ich ihnen an diesem Tag helfen?". Eine etwas dickere Frau lächelt mich freundlich an. ,,Ich hätte gerne sechs von ihren Cupcakes". Ich hatte viel Geld zusammengespart, als ich über meinen Austritt aus Fairy Tail nachgedacht habe. Sie nickt leicht und packt sie mir ein. ,,Das macht dann 60J bitte". Ich krame nach meinem kleinen Geldbeutel und als ich ihn dann in meiner Hand halte, gebe ich ihr die gewünschte Summe. ,,Vielen Dank, beehren Sie uns bald wieder". Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedet sie mich und ich gehe zurück in den Regen.

An vielen Geschäften gehe ich vorbei und manchmal bleibe ich auch stehen. ,,So viele schöne und süße Geschäfte gab es in Magnolia nicht. Die Atmosphäre hier ist generell irgendwie freundlicher". Lächelnd setze ich mich auf eine freie Bank, natürlich keine nasse, sondern eine die unter einem großen Dach steht. Aus meiner Tasche hole ich den Karton mit den verschiedenen Cupcakes und nehme mir einen. Genüsslich esse ich diesen dann, meinen Blick auf das Geschehen vor mir gerichtet. Nach ungefähr 20 Minuten setzen sich zwei Jungs neben mich, der eine hat schwarze Haare und sehr blasse Haut, er trägt eine Katze im Arm und bei dem anderen, dieser hat blonde Haare und eine Narbe über dem rechten Auge, läuft eine neben diesem her. Sie unterhalten sich für einige Zeit, bis eine der Katzen anfängt zu weinen. ,,Frosch, warum weinst du denn?". Der Dunkle streichelt dem weinenden Exceed über den Kopf. Als ich höre, dass er vor Hunger weint, bekomme ich Mitleid. Ich nehme einen der Cupcakes und erhebe mich. Ich gehe langsam zu ihnen und knie mich vor den Kleinen. Lächelnd halte ich ihm den Cupcake unter die Nase. ,,Hier Kleiner, den darfst du essen". Sein Blick verrät mir, dass er nicht wirklich weiß was er machen soll, jedoch fängt er sich und nimmt mir langsam und vorsichtig das kleine Gebäck aus der Hand. ,,Möchtet ihr auch einen?", ich richte mich an die beiden Jungs und an den zweiten Exceed. Zuerst sagt keiner etwas, doch dann nickt der Junge vor mir.

Ich stehe auf und hole den Karton. Als ich wieder bei ihnen bin, sehen sie die Cupcakes mit großen Augen an. ,,Na los, bedient euch. Sie sind nicht vergiftet", lächelnd warte ich ab. Erst nimmt sich der Schwarzhaarige vor mir etwas. Er scheint auch der jüngere von beiden zu sein. Nach ihm nimmt sich der andere Kater einen, nur der Blonde rührt sich nicht. ,,Sting, nimm dir einfach einen. Du hast auch hunger". ,,Nein, ich nehme kein Essen von Fremden. Ich jage mein Essen selber". Seine Worte verwirren mich, doch als ich seine Worte wahrnehme und genauer hinschaue, bemerke ich es. ,,Ihr seid Dragonslayer, nicht wahr?". Alle vier sehen mich an. ,,Woher weißt du das?". Der Blonde, Sting, sieht mich an und nimmt sich dann doch einen Cupcake. ,,In meiner alten Gilde hatten wir drei. Jeder von ihnen hat einen Exceed". Ich zeige auf ihre Katzen, denn ich denke mal, das sie mit dem Wort nichts anfangen können. ,,Warum hast du deine Gilde verlassen, Blondi?". Stings Blick bohrt sich tief in meinen, ich jedoch gebe nicht nach, mein Blick bleibt standfest. ,,Also erstmal, mein Name ist Lucy und warum ich ausgetreten bin, geht weder dich noch deinen Freund hier was an". Ich erhebe mich und setze mich ihnen gegenüber. ,,So, jetzt zu euch. Ich weiß das dein Name Sting ist und ihr wisst nun wie ich heiße, aber wer seid ihr anderen?". ,,Ich bin Rogue, auf meinem Schoß sitzt Frosch und zwischen Sting und mir sitzt Lecter". Verstehend nicke ich. ,,Gehört ihr einer Gilde an?". Sofort verneinen sie. ,,Wir wollen aber dort hin". Sting hebt seinen Arm und zeigt in die Richtung hinter mir. Ich drehe mich um und sehe weiter hinten ein riesiges Gebäude. ,,Das ist die Gilde Sabertooth, soweit ich weiß ist sie zusammen mit Fairy Tail auf Platz 1 der stärksten Gilden". Als der Name meiner alten Gilde fällt, sehe ich bedrückt auf meine Hände.

,,Onee-san, geht's dir nicht gut?". Der kleine braune Kater sieht mich besorgt an. ,,Nein, mir geht's gut". Als ich meinen Blick hebe, hat es aufgehört zu regnen. ,,Wo lebt ihr eigentlich? Ihr seid der Gilde ja noch nicht beigetreten", ich lächele die Vier an und sie lächeln leicht zurück. ,,Wir leben in einem Haus im Wald. Ist etwas  abgelegen, aber uns gefällt es". Verstehend nicke ich. ,,Danke Lucy, es war nett von dir, dass du deine Cupcakes mit uns geteilt hast. Nicht jeder würde das tun". Freundlich und warm lächelt Rogue mich an und ich erwiedere es. ,,Ich konnte es nicht ertragen, dass dein kleiner Frosch geweint hat, außerdem hatte ich genug dabei und alleine hätte es nur halb so viel Spaß gemacht sie zu essen". Frosch steht langsam auf und lächelt, welches ich freundlich erwidere. ,,Ich muss jetzt gehen, die Sonne geht langsam unter und in einer Stunde schließt meine Unterkunft". Ich erhebe mich und nehme meine Tasche. ,,Der Tag war schön mit euch. Vielleicht können wir das bald wiederholen". Ich drehe mich um, werde aber aufgehalten. ,,Warte bitte. Lass uns dich begleiten, als Dank für deine Hilfe". Sting steht hinter mir. Lächelnd drehe ich mich um. ,,Gerne".  Erleichtert atmet Sting aus und grinst dann schief.

Zu fünft machen wir uns dann auf den Weg zu meiner Unterkunft. Unterwegs reden wir viel. Ich erfahre zum Beispiel, dass Sting und Rogue ihre Drachen, Weisslogia und Skiadrum, getötet haben und deswegen so stark sind. Irgendwie mag ich den Gedanken nicht, aber deswegen sind sie noch lange keine bösen Menschen. Jeder hat seinen Weg. Als wir ankommen, verabschiede ich mich von ihnen und gehe in mein Zimmer. Sofort ziehe ich mich um und lege mich ins Bett. Ich brauche unbedingt eine Wohnung und Arbeit...

Wir, ein Team? Und wovon träumst du nachts?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt