Kapitel 10

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Ich komme im letzten Moment an und husche noch kurz vor unserem Lehrer in den Klassenraum. Ich lasse mich auf meinem Platz fallen und kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ich habe Tae wirklich lieb gewonnen. Ich schaue mich in meiner Klasse um und mein Blick bleibt an dem Platz von Jungkook hängen, doch der ist leer. Ich runzle die Stirn. Ist er heute nicht zur Schule gegangen? Ich kann mich nicht weiter mit der Frage beschäftigen, da der Unterricht beginnt. Nach der Hälfte der Stunde klopft es an der Tür. Der Lehrer bittet den Störenfried herein und es ist Jungkook. Wenn ich sage, er sieht fertig aus, ist das Untertrieben. Wenn ich nicht wüsste, dass ich als Omega als einziger Wolf in der Lage bin krank zu werden und das auch nur sehr sehr selten, dann würde ich behaupten Jungkook würde wirklich schlimm Krank sein.

Das sieht wohl auch unser Lehrer, denn er sieht seinen Schüler besorgt an und sagt auch nichts dazu, dass Jungkook mehr als 20 Minuten zu spät gekommen ist. „Geht es ihnen nicht gut, Herr Jeon?“ stellt unser Lehrer auch prompt die Frage, die mich auch brennend interessiert. Ich mache mir Sorgen um den Alpha. Er sieht wirklich nicht gut aus. Er ist ganz blass im Gesicht, er hat Augenringe und seine Augen wirken etwas glasig. Jungkook geht nicht auf die Frage des Lehrers ein und setzt sich auf seinen Platz. Er winkt mit seiner Hand, als Zeichen dafür, dass alles soweit ok ist und der Lehrer macht mit seinem Unterricht weiter, wenn auch immer mal wieder einen Besorgten Blick auf den Jüngeren werfend. Ich kann auch meinen Blick von dem Jüngeren nicht abwenden. Selbst wenn er nicht mein Mate wäre, würde ich mir Sorgen um ihn machen. Er sieht wirklich niedergeschlagen aus.

Als habe er die letzten 3 Tage nicht geschlafen und auch das Essen habe er vergessen. Dabei habe ich ihn ja gestern noch gesehen und da ging es ihm noch vergleichsweise gut. Zumindest so gut, dass ich mir seinen jetzigen zustand kaum erklären kann. Der Unterricht zieht sich nur so dahin. Meine Sorge um Jungkook lässt mich wie auf heißen Kohlen sitzen. Ich will, dass es ihm besser geht. Endlich klingelt es zur Pause und ich packe schnell meine Sachen zusammen, doch als ich hoch schaue, da ist er nicht mehr da. Jungkook ist einfach weg. Erstaunt schaue ich mich im Raum um. Ich bin einer der Ersten, der seine Sachen eingepackt hat und trotzdem war Jungkook um einiges schneller als ich. Seufzend verlasse ich den Raum und gehe zu meinem Schließfach. Diesmal stehen Tae und Yoongi nicht davor.

Irgendwie finde ich das gut, aber irgendwie hätte ich es auch gerne, dass sie jetzt hier gestanden hätten. Alles erledigt, laufe ich nach draußen. Mich suchend um schauend, wandere ich über den Hof. Im letzten Moment kann ich sehen, wie J-Hope sich um sieht und dann in den angrenzenden Wald läuft. Sollte ich ihnen folgen? Nein! Das gibt doch nur wieder ärger. Ich warte also an meinem Platz darauf, dass sie wieder auf das Gelände der Schule treten. Doch es verstreicht immer mehr Zeit und dann klingelt es schon. Kein Rudel, welches den Hof wieder betreten. Mit hängenden Schultern mache ich mich auf den Weg wieder in meinen Klassenraum. Den Rest des Schultages sehe ich das Rudel nicht mehr. Ich warte noch kurz nach der Schule an dem Wagen von Jin, doch auch nach einer halben Stunde ist keiner zu sehen und ich kann keine Ewigkeit warten, wenn sie gar nicht vor haben hier heute noch einmal auf zu tauchen. Etwas geknickt laufe ich nachhause. Doch was ich da vor meiner Haustür sitzen sehe lässt mich stutzen.

„Tae, was machst du da?“ frage ich ihn verwirrt. Er sieht überrascht zu mir auf und kommt mir auch gleich entgegen. „Ich warte schon gefühlt eine Ewigkeit hier auf dich!“ schimpft er leicht mit mir. „Ich war noch in der Schule!“ rechtfertige ich, doch er sieht mich wissend an. „Da hast dort noch auf uns gewartet oder?“ fragt er grade heraus. Ich nicke nur ergeben. Er weiß es ja sowieso. So lange kann ich nicht von der Schule nachhause laufen, dass es die Zeit erklären würde, die ich zu spät zuhause bin. „Aber warum wartest du denn auf mich?“ will ich von ihm wissen. „Das was ich jetzt sage, fällt mir schwer, aber Jimin wir brauchen deine Hilfe!“ meint er und ich runzle die Stirn. Sein Satz hat mich doch schon etwas verletzt. Wieso soll es ihm bitte schwer fallen mich um Hilfe zu bitten. Sehe ich so aus als könne ich gar nichts? „Verstehe mich nicht Falsch! Du sollst uns helfen zu Jungkook durch zu kommen. Er... Es geht ihm einfach nicht gut, aber er will nicht auf uns hören und uns auch nicht sagen, was wir machen können um ihm zu helfen!“ erklärt er mir was los ist.

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