Epilog

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Donnerstag, 04. November 2027.

Es ist bemerkenswert was ich alles geleistet habe. Ich bin zur Schule gegangen, habe im Unterricht mitgearbeitet und habe die Pause mit Bekannten verbracht. Alles in allem ein gelungenes Leben würde man meinen. Oder auch nicht. Als ich zur Schule gegangen bin, habe ich immer darüber nach gedacht, ob ich nicht doch schwänzen sollte Ich habe mir Ausreden überlegt, damit ich doch um die Schule herum käme. Letztlich bin ich doch gegangen. Immer und immer wieder. Im Unterricht habe ich mitgearbeitet, weil die Lehrer es von einem erwarten und wenn ich mich schon dazu breitschlagen lasse hin zu gehen, dann sollte ich zumindest auch aufpassen. Ich habe es zumindest immer versucht. Ich habe mit Bekannten in der Pause rum gehangen, weil ich keine Freunde hatte und auch keine wollte. Ich habe mir aber bestimmt 30 Ausreden ausgedacht, die ich hätte anwenden können um diesen sinnlosen Konversationen zu entgehen. Wie gesagt ein fast gelungenes Leben. Aber mal im Ernst, wer glaubt damit wird man glücklich? Ich habe jeden Tag immer nur vor mich hin gelebt. Ich habe mit niemandem wirklich gesprochen und habe mich immer mehr zurück gezogen. Doch an einem Tag, da hat sich plötzlich etwas für mich verändert. Es sind 6 Personen in mein Leben getreten, die für mich alles auf den Kopf gestellt haben. Durch sie habe ich wieder begonnen zu leben. Ich musste aus mir heraus kommen und meine Angst ablegen. Ich musste lernen Stark zu sein und mich durch zu setzten. Ich musste Schmerzen erleiden und freude. Ich habe lieben gelernt und in ihnen meine Familie gefunden. Ich habe gelernt, dass Omega zu sein nicht heißt, dass man automatisch schwach ist. Ich habe gelernt, dass man nicht nur körperlich Stark sein kann. Es gibt so viele Arten von Stärke und Mut. Ich habe mein Leben vollkommen umgestellt und bin heute Glücklich. Ich habe verstanden, dass ich selbst entscheide, wer ich bin. Es entscheidet nicht mein Geburtsrecht eines Omegas, ob ich es wert bin geliebt zu werden. Es entscheidet nicht ein Alpha, ob ich Stark bin. Es entscheidet nicht mein Mateband, ob ich bleibe oder nicht. Ich etscheide wer ich bin! Ich mache mich selber aus. Ich handle so wie ich es will. Ich halte mich nicht mehr zurück. Denn ich bin Jimin!

Liebes Tagebuch, Ich lebe nun schon seit fast 6 Jahren nicht mehr alleine. Ich schreibe nicht mehr jeden bis jeden zweiten Tag an dich. Ich schreibe nicht mehr was ich gemacht habe und wie ich mich fühle. Ich rede schon seit fast 6 Jahren mit meiner Familie darüber. Ich lache mit ihnen und ich weine mit ihnen. Ich lebe mein Leben und ich liebe es.


Ich lege das Tagebuch auf meinen Nachttisch. Es ist egal, ob es da liegt ober nicht. Ich habe eine Familie mit denen ich über meine Gedanken und Gefühle rede. Für sie ist es nichts neues, was ich in das Buch schreibe. Somit kann es offen neben dem Bett meines Mates und mir liegen.

Ich stehe von meinem Bett auf und lege den Stift neben das Buch. Anschließend mache ich mich auf den Weg in die Küche. Jin steht am Herd und ist summend am Kochen. Fröhlich seufzend setzte ich mich an den Esstisch und schaue Jin beim Kochen zu. „Was machst du leckeres?” frage ich ihn und er dreht sich zu mir um. „Das wird eine Überraschung!” freut er sich und dreht sich schnell wieder zum Herd um. Tae kommt in die Küche und setzt sich neben mich. „Was gibt es denn heute?” fragt er und ich antworte ihm: „Das ist eine Überraschung hat Jin gesagt.” Tae nickt und wir unterhalten uns bis das Essen fertig ist. Anschließend rufen wir die Anderen und essen gemeinsam am Tisch. Jins Essen übertrifft sich immer Selber. Ich weiß nicht wie er es hinbekommt, aber sein Essen schmeckt von Tag zu Tag immer besser. Wir unterhalten uns beim Essen ausgelassen und erfreuen uns an Jins Zauberkünsten.

Nachdem ich also meinen Hunger gestillt habe, begebe ich mich in unser Badezimmer und wasche meinen Körper. Durch die vielen Lilien im Garten und auch in den Wänden riechen wir nach nichts. Es ist manchmal schon irritierend, aber wir würden es sofort bemerken, wenn jemand Fremdes kommen würde. Frisch und warm, sowohl von innen als auch von außen, steige ich aus der Dusche und trockne mich ab. Anschließend ziehe ich mir eine Boxershort über und schaue wie zufällig in den Spiegel über dem Waschbecken. Ich kann kaum etwas sehen, da der Spiegel beschlagen ist. Ich wische über die glatte Oberfläche und sehe mir selbst in die Augen. Ich sehe mich. Braunschwarze Haare, schmales Gesicht. Ich habe eine zierliche Nase und braune Augen. Meine Augen sind schmal, mandelförmig. Immer wenn ich lache, werden meine Augen noch kleiner, was die Anderen aus meinem Rudel total süß finden. Sie sagen, dass meine Augen immer so strahlen und ich voller leben bin und ihnen wenn sie mal schlecht drauf sind, die gute Laune wieder bringe.

Nach meiner abendlichen Routine, lege ich mich in Jungkooks und mein Bett. Ich starre an meine Zimmerdecke und denke darüber nach, dass mein Leben nicht immer so wundervoll war. Es hatte sich damals nur eine einzige Variable verändert und alles hat sich zum besseren gewendet. Während ich über mein altes Leben nachdenke, merke ich, wie die andere Seite des Bettes nachgibt und Jungkook mich in seine Arme zieht. Ich kuschle mich in seine Arme und er haucht mir einen Kuss auf meine Stirn. „Ich liebe dich.” murmelt er und vergräbt seine Nase in meinen Haaren. „Ich liebe dich auch.” hauche ich zurück und drücke mich noch näher an meinen Mate.Mein Leben hat sich verändert. Ich lebe nun mit meiner neuen Familie im Haus meiner alten Familie. Es gibt manche Tage, an denen ich meine Oma vermisse, doch ich habe meinen Mate, der mir die Liebe schenkt, dich ich brauche. Ich habe einen Besten-Freund-Soulmate Tae, der sich zu mir setzt und meine negativen Gedanken vertreibt. Ich habe eine Mutter Jin, die mich führsorglich mit Essen versorgt und sich mütterlich um mich sorgt. Ich habe einen Vater Namjoon, der immer auf mich und die Anderen aufpasst und immer einen Rat für mich hat. Ich habe zwei Brüder, mit denen ich immer Unsinn mache und die mich zum Lachen bringen, wenn ich es brauche. Ich bin glücklich und ich liebe mein Leben. Ich hoffe es wird auf ewig so weiter gehen. Die Ewigkeit kann kommen.

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