Kapitel 32

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Du hast gar nichts gemacht! Das ist ja das Problem!“ er sieht mich mit tränen in den Augen finster an. Ich fühle mich schlecht bei dem Blick. „Aber wenn dich doch nichts gemacht habe, wie kann ich dann Schuld sein?“ will ich von ihm wissen. „Ich kann mich nicht Konzentrieren! Ich denke immer nur an dich! Ich will dich nicht bei mir haben, denn durch dich können sie an mich heran. Ich hatte keine Schwäche! Ich hatte keine Probleme!

Aber durch dich, alleine dadurch, dass du da bist habe ich eine Schwachstelle! Ich brauche dich Jimin! Ich brauche dich so sehr, doch ich will dich nicht, weil du durch mich in Gefahr gerätst. Sie haben es wieder bewiesen. Sie können kommen und gehen wie sie es wollen! Sie können ganz einfach an dich heran kommen. Was soll ich machen? Sie wissen, dass du meine Schwäche bist. Sie wenden dich gegen mich! Ich will nicht, dass du mein Mate bist! Ich will dich nicht! Das du da bist ist deine Schuld!“ schreit er mich an. Ich bin sprachlos. Ich weiß nicht was ich sagen soll. „Jungkook, ich...“ beginne ich doch er lässt mich nicht ausreden. „Ich werde dich nicht akzeptieren!

Das war es! Wir sind nicht zusammen! Du bist nicht mein Mate! Ich verzichte! Ich will dich nicht!“ er beginnt zu weinen. Er ist so aufgelöst. Er geht in die Hocke und vergräbt seinen Kopf in den Händen. „Wir bekommen das hin! Ich glaube an uns! Wir schaffen das!“ versuche ich ihn um zu stimmen, doch es funktioniert nicht. „Wir bekommen es nicht hin! Hast du doch gesehen! Sie können in mein Haus, sie können in dein Haus und niemand kann sie abhalten. Sie wissen wo wir sind und in welchen Beziehungen wir stehen. Jimin! Verstehe es! Wir werden nicht zusammen sein! Dafür werden sie sorgen! Ich werde nicht mehr dein Mate sein!“ zum Ende hin klingt er immer entschlossener.

Seine Entschlossenheit macht sich bei mir bemerkbar. In mir zieht sich alles zusammen. Er ist ein Alpha. Wenn er es will, kann unser Band reißen. Es wird uns Beide schmerzen, aber wir werden es überleben. Mir fehlt die Luft zum Atmen. Ich habe das Gefühl zu ersticken. Er steht auf und verlässt den Keller. Er schaut nicht noch einmal zu mir. Er kann mich nicht ansehen. Ich lasse mich auf den Boden fallen und ziehe meine Knie an meinen Oberkörper. Ich hasse Keller! Meine Augen brennen, mein Körper fühlt sich schwer an und meine Lunge und mein Herz ziehen sich zusammen und bereiten mir einen Schmerz, den ich noch nie erlebt habe. Es ist viel schlimmer, als damals mein Vater mich verletzte. Es ist viel schlimmer, als ich im Keller eingesperrt war und nicht wusste was passieren wird.

Es ist sogar schlimmer, als der Moment als mir klar wurde, dass meine Oma tot, meine Familie nicht für mich da und ich ganz alleine bin. Mein Kopf fragt sich, wie er das nur überleben soll, doch mein Herz sagt mir, dass ich in dem Moment erneut gestorben bin, als er ohne sich noch einmal zu mir zu drehen gegangen ist und wieder bin ich alleine. Ich bleibe in meiner Haltung. Mich auch nur ein klein wenig zu bewegen bereitet mir körperliche Schmerzen. Mir ist kotzübel und alles dreht sich. Doch ich kann mich nicht anders setzten. Ich bleibe auf ewig in diesem Keller. Hier wo mein Schicksal begonnen hat. Wenn ich mich hier nicht in einen scheiß Omega verwandelt hätte, würde es mir gut gehen.

„Jimin“ höre ich plötzlich eine Stimme, doch ich kenne sie nicht. „Jimin“ erklingt diese wieder. Ich kann jedoch immer noch nicht aufstehen. Ich kann mich nicht bewegen. Ich sitze fest, aber es stört mich nicht. „Jimin“ es ist nur ein leises Flüstern. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. „Ich bin hier! Jimin“ die Stimme wird etwas lauter, aber ich kann nicht sagen wo sie her kommt. „Komm mit mir Jimin“ flüstert die Stimme. Sie ist so leise, dass man sie nur mit seinen Wolfsohren hören kann. „Bald haben wir dich.“ kann ich die Stimme hören, dann sind Schritte auf der Kellertreppe zu hören.

Ich sehe nicht auf. Es ist mir egal wer da zu mir runter kommt. „Jimin?“ kann ich J-Hope flüstern hören. Ich reagiere nicht. „Darf ich mich zu dir setzten?“ fragt mich dieser, doch wieder reagiere ich nicht. Er kommt auf mich zu und setzt sich neben mich. Eine weile bleiben wir einfach so neben einander sitzen und sagen einfach nichts. „Ich habe mitbekommen, was Jungkook gesagt hat. Ich wollt nicht lauschen, aber...“ er klingt schuldbewusst. „Es tut mir leid.“ ich sage dazu nichts. „Ich würde ja gerne sagen, ich weiß wie du dich fühlst, aber das wäre gelogen.“ Er fährt sich mit der Hand über sein Gesicht.

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