Kapitel 2 - Domplatten Bekanntschaften -

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Warme Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster meines Schlafzimmers und weckten mich aus meinen 14 stündigen Schlaf. Es war 10 Uhr morgens, in meiner Wohnung war es noch relativ kühl und vollgestellt mit Kartons. Ich kramte meine Kosmetiksachen heraus und ging ins Bad. Dieser Raum war der gefühlt größte im ganzen Haus. In der Ecke stand eine Badewanne inklusive Dusche, in der ich mich erstmal frisch machte. Lange schlafen tat mir nie gut, deshalb war ich total geschockt, als ich mich nach dem duschen im Spiegel betrachtete. Ich hatte mega Augenringe und rote Augen, als hätte ich stundenlang geheult. Schnell föhnte ich meine Haare und schminkte mich nur leicht, immerhin muss ich nacher noch einkaufen, in meinem Kühlschrank herrscht gähnende Leere. Aus meinen Klammottenkarton kramte ich eine Röhrenjeans, ein schwarzes Langarmshirt und meine schwarzen Vans heraus und zog mich an. Ich griff schnell nach meinem Portemonnaie, Schlüssel und Jute-Beutel und ging in Richtung Innenstadt.

Ich ging durch die Straßen auf der Suche nach einen Supermarkt. Nach 10 Minuten laufen fand ich mich am Dom wieder. Na super. Verzweifelt setzte ich mich auf die Treppen vor der Domplatte und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Ich bin selbst zu unfähig nen Supermarkt zu finden! Ich saß bestimmt schon 5 Minuten einfach nur dort, bis mich jemand anstupste. "Hey, bist du ok?" fragte eine freundlich Faruenstimme. Ich sah auf und schaute die Person an. Das Mädchen war groß, mit unglaublich schönen Haaren und Augen. "Ja alles ok. Hab mich nur ein bisschen Verlaufen." antwortete ich. "Wo wolltest du denn hin? Ach warte, ich hab mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Nancy, und du?" "Lisa. Ich wollte eigentlich was einkaufen gehn. Bin gerade erst hierher gezogen und weiß noch nicht wo was ist." Nancy fing an zu lachen. "Das ist nicht schwer. Ich kann dir nen Supermarkt zeigen. Komm einfach mit!" sagte sie und half mir hoch.

Nur zwei Straßen weiter sind wir endlich am Supermarkt angekommen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns besser kennengelernt. Nancy hat genauso eine schwierige Vergangenheit wie ich. Ihr Vater ist gestorben, als sie erst 7 war. Dann blieb sie vor Liebeskummer zwei mal in der Schule sitzen. Sie wurde immer nur ausgenutzt, von Freunden und auch Verwandten. Also beschloss sie mit 18 von Berlin nach Köln zu ziehen und lebt mittlerweile ein Jahr hier.

"Sooo hier ist der Supermarkt. Ich helf dir noch beim Einkaufen, hab gerade eh nichts zu tun." sagte sie und holte einen Einkaufswagen. Noch nie war jemand so nett zu mir. "Danke." sagte ich und lächelte. Ich hielt ihr meinen Notizzettel unter die Nase. "Das brauchst du alles?!" fragte sie geschockt. "Ja klar!" lachte ich nur und zog sie hinter mir her.

Als wir endlich fertig waren, brachten Nancy und ich noch alles in meine Wohnung. Ich öffnete die Tür und fiel erstmal über einen Karton. Nancy bekam sich nicht mehr ein vor Lachen. "Jaja sehr lustig." lachte ich ich und schubste sie leicht beiseite. In der Küche räumten wir alles in die Schränke ein. "Hast du morgen schon was vor?" fragte sie als wir fertig waren. "Ne. Meine Sachen räume ich heute noch weg. Also hätte ich morgen Zeit." "Gut. Hier hast du meine Nummer. Schreib mich an, und ich sag dir dann wann und wo." zwinkerte sie. Da Nancy wieder los musste, verabschiedeten wir uns und ich begann, meine ganzen Kartons auszuräumen.

Darkness | DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt