Kapitel 4 - Schlechtes Gewissen? -

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Mit einem Jumpscare fiel ich aus dem Bett. Ich hatte mal wieder Alpträume gehabt, aber gut. Die war ich ja schon gewohnt.

Verwirrt laufe ich durch dunkle Straßen und Gassen. Ich weiß nicht wo ich bin, und warum ich hier bin. Irgendwann kam ich an einem kleinen Waldstück an, was im Gegensatz zu den Straßen freundlich und einladend wirkte. Ich folgte einem Trampelpfad, der zu einer großen Blumenwiese führte. In der Mitte steht eine Trauerweide, die mein Herz zum Stillstand bringt. Ich schaue an ihr rauf und sehe eine erhängte Silhouette. Eine Silhouette des Körpers meines kleinen Bruders.

Ich schlurfte langsam ins Bad und machte mich fertig. In der Küche schaute ich aufs Handy. Zwei Nachrichten von Nancy, ein verpasster Anruf meiner Mutter. Meine Mutter wollte ich nicht zurück rufen. Darauf hatte ich jetzt wirklich kein Bock. Ich schaute mir die zwei Nachrichten von Nancy an.

Nancy: Naaaa hast du dich schon auf dein Longboard getraut?

Nancy: Alles Okay bei dir? Hast du schon Felix geschrieben? ;D

Wie konnte ich nur vergessen, ihn anzuschreiben! Die Nummer hatte ich schon eingespeichert. Also musste ich ihn nur noch anschreiben.

Ich: Hi Felix ;) Ich bin die von gestern :D ~Lisa

Ich frage mich gerade, wie dumm ich nur sein konnte. Ich machte mir wirklich Hoffnungen. Aber jemanden wie mich konnte man eigentlich nicht mögen. Ich war froh, dass Nancy was mit mir zu tun haben möchte. Aber das ich jetzt ernsthaft glaube, dass Felix zurückschreibt... Ich bin echt zu naiv für mein Alter. Kurz darauf schrieb er mir zurück.

Felix: Hey Lisa! Freut mich dass du doch noch zurück schreibst ;) Hast du vielleicht Bock dich mit mir zu treffen? :)

Ich wusste, dass jetzt sowas kam. Das ist so Klischeehaft... Aber irgendwie, naja, ich wollte, konnte aber nicht. Ich hatte zu viel Angst, mich zu blamieren. Zu viel Angst, das er mir fragen stellen würde. Also antwortete ich nur:

Ich: Sorry, ich hab aber momentan keine Zeit. Vielleicht wann anders, ok? :)

Oh mann... Was hatte ich gerade getan? Die einzige möglichkeit aus dem Trott herauszukommen, wäre sich mit anderen zu treffen. Und ich sag einfach ab! Was ist überhaupt gerade los mit mir?! 

Ich beschloss, Alex mal einen Besuch abzustatten. Immerhin hatte er mir beim Karton tragen geholfen. Ich schnappte mir meinen Hausschlüssel und ging einen Stock nach oben. Zum Glück gibt es auf jeder Etage nur eine Wohnung, so musste ich nicht auf die ganzen Klingelschilder starren. Ich klingelte an der Tür und wartete. Es dauert etwas bis ich immer lauter werdende Schritte höre. Die Tür wurde geöffnet und Alex lächelte mich an. "Hi, was machst du denn hier?" "Och, ich dachte ich schau mal bei dir vorbei." lächelte ich zurück. "Ich hab gerade Besuch, aber ihr werdet euch schon verstehen. Komm doch rein!" sagte er. Ich nickte und folgte ihn ins Wohnzimmer. Aber als ich dann sah, wer dort auf dem Sofa saß, erstarrte ich und mein schlechtes Gewissen meldete sich wieder.

              

Darkness | DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt