Kapitel 15 - Tick Tock -

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Ich saß in der Küche und wartete auf den Lieferanten. Ich hatte eindeutig zu viel geschlafen, ich war total kaputt. Im Hintergrund hörte ich das Geräusch der Heizung und das ticken der Uhr. Sie war viel langsamer als sie sollte, bald würden die Batterien leer sein. Weitere 10 Minuten vergingen und ich tippte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 19:30 Uhr war. Ich wurde immer nervöser, die Einsamkeit zerrt an meinen Nerven.

Das Klingeln lies mich aufschrecken. Ich lief zur Tür und öffnete diese. Ein mittelalter Mann mit Schnauzer stand davor und grinste. Dieses Grinsen war...diabolisch und machte mich verrückt. Ich nahm die Pizza entgegen und drückte dem Kerl, auf dessen Namenschild "Karl" stand, die 9€ in die Hand und schloss die Tür. Konversation? Fehlanzeige.

Ich ging hoch ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch, auf der ich zuvor noch geschlafen hatte. Es hatte begonnen zu regnen, hoffentlich kommt Felix trocken zurück. Aber warum höre ich den Regen nicht gegen die Dachschräge prasseln? Vollkommen verwirrt drücke ich mein Ohr gegen die Scheibe. Nichts. Ich dachte mir nichts weiter dabei und beschäftigte mich wieder mit meiner Pizza. Alles war stumm. Ich hörte nichtmal mein eigenes Atmen, schon merkwürdig.

Als ich fertig war, brachte ich den Karton zurück in die Küche, in den Mülleimer. Wo war das vertraute ticken der Uhr? War sie nun doch stehen geblieben? Nein, die Zeiger drehen sich munter weiter und zeigen mir die Uhrzeit '20:34 Uhr'. Ein Summen durchfuhr meinen Kopf. Bereit für Runde zwei, Trottel? Na klar, Lukas! Wer konnte es sonst sein. Vielleicht hörst du mir jetzt besser zu. Wie du vielleicht bemerkt hast, bist du taub. Aber bei diesen Problem kann dir nicht Cash helfen. Finde den richtigen Engel, sonst bleibst du taub. Und wasch dir das nächste mal nicht nur hinter, sondern auch in den Ohren! Fuck! Was soll ich tun? Woher soll ich denn wissen, wer der richtige Engel dafür ist? In Panik renne ich ins Schlafzimmer, versteck mich unter der Decke und fange an zu singen. Ich kann es zwar nicht hören, aber es beruhigt mich trotzdem auf eine Art und Weise, wie es etwa Felix' Lächeln tut. Die ersten Tränen tropfen auf das Bettlaken.

Darkness | DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt