Kapitel 21 - Vertrau mir -

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Ich starrte einfach nur auf den Bildschirm. Das Gelächter von Simon und Felix hallte durch die Wohnung. Er hatte mir kein einziges Mal davon erzählt. Aber warum? War ich eine Person, der man so etwas nicht erzählen kann? Ich merkte, wie mir erneut tränen in die Augen schossen, die ich sofort mit der Hand weg wischte. Vom Bildschirm blickte ich erst auf, als Felix ins Wohnzimmer kam und einfach den Laptop zuklappte.

"Wieso hast du mir das nie erzählt?" Ich flüsterte nur und schaute in Felix' bedrücktes Gesicht. "Ich hatte Angst, wie du darauf reagieren würdest..." "Was hattest du gedacht, wie ich reagieren würde? Dachtest du, ich wäre wütend geworden? Oder enttäuscht? Nein, denn genau das bin ich jetzt." sagte ich, nahm den Laptop von meinem Schoß und ging langsam an ihm vorbei Richtung Wohnungstür. "Wir sehen uns." Meine Hände zitterten, aber das hielt mich nicht davon ab, aus Felix' Schutz zu gehen. Ich brauchte einfach meine Ruhe, da kann sogar Lukas kommen.

Ich ging in einen Park, in welchem ich erst zusammengebrochen war, und setzte mich auf eine viel zu kalte Parkbank. Es schneite mal wieder, aber das sollte mich nicht stören. Ganz im Gegenteil. Es war beruhigend, den Schneeflocken auf ihrem Weg zum Boden zu beobachten. Im künstlichen See gegenüber von mir kauerten fünf Enten anneinander gekuschelt. Wie sehr ich mir das jetzt wünschen würde... Wie viel ich mir eigentlich wünsche, ist echt schwierig. Ich meine, ich bin schwierig. Die Sache mit Lukas macht mich einfach so kaputt, ich gehe schon seit zwei Wochen nicht mehr zur Uni, melde mich kaum bei meinen Eltern oder kümmere mich um...mich selbst.

Meine Hände zitterten wieder und ich steckte sie in meine Jackentasche. Der Schnee wurde ein wenig schwächer, sodass ich mich ein wenig besser umschauen konnte. Und wie konnte es auch anders sein, sehe ich gerade izzi den Weg entlang laufen und winke ihm zu. Er sah mich und setzte sich neben mich auf die Bank. "Hey, was machst du hier draußen?" "Nachdenken." Er zog eine Augenbraue nach oben. "Und du bist nicht wütend oder so?" Ich schaute ihn an und nickte zögerlich. "Doch, das trifft es schon ganz gut." "Wegen Felix?" Wieder nickte ich. "Anscheinend vertraut er mir nicht genug, um mir alles über sich zu erzählen." Mein Blick senkte sich. "Aber du weißt, dass er das trotzdem tut. Vielleicht will er dich nur schützen." "Glaubst du?" "Vertrau mir." sagte izzi und grinste.

Darkness | DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt