Kapitel 5 - Einsamkeit, mein bester Freund -

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"Oh, hi Lisa! Ich dachte du hättest heute keine Zeit." Mit einem verwirrten lächeln schaute mich Felix an. Verdammt, was macht er denn hier? Und warum kennt er Alex? Ich stand im Türrahmen des Wohnzimmers und schaute ihn geschockt an. Was muss er denn jetzt bitte von mir denken?! Erst sage ich der Verabredung mit ihm ab, lasse mich bei Alex blicken weil ich nichts zu tun habe und jetzt stehe ich hier und starre ihn einfach an. "Alles ok bei dir? Du bist so bleich." fragte er nun. Ich drehte mich aber nur um, quetschte mich an Alex vorbei zurück zur Tür und lief wieder runter in meine Wohnung. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, lies ich mich an ihr auf den Boden sacken. 

Wie peinlich war das denn bitte? Und dann auch noch abhauen. Wie früher, immer vor den Problemen weglaufen. Immer irgendwo verstecken, bis alle das Interesse an einem verlieren. Du bist selber schuld. Was machst du nur für einen Mist? Die Stimme in meinem Kopf fing wieder an. Wie dumm das einfach ist, von seiner eigenen Inneren Stimme gemobbt zu werden. Ey du Trottel. Wenn du so weiter machst, kann dich keiner mehr leiden! "Sei doch endlich still!" schrie ich und hielt mir die Ohren zu. Ich merkte, wie eine Träne meine Wange hinunter lief. Erst durch die Vibration meiner Tür schreckte ich wieder auf. Jemand hatte an meiner Tür geklopft. "Lisa? Alles ok bei dir? Mach bitte die Tür auf." Es war Felix. Was wollte er denn jetzt noch von mir? Und warum bin ich in letzter Zeit so verwirrt? Weil du ein kleiner Trottel bist, der nicht weiß, was er will. Langsam stand ich auf und öffnete die Tür. Felix kam herein gestürmt und umarmte mich. Genau das habe ich jetzt gebraucht. Ich klammerte mich an ihn und fing einfach an zu weinen. Ich merkte nur, wie Felix, ohne von mir abzulassen, die Tür schloss und mich weiter in die Wohnung zog. Ich verstand einfach nicht, warum er das tat. Immerhin hab ich behauptet, dass ich keine Zeit habe. Langsam löste er sich wieder von mir und schaute mir in die Augen. 

Ich wollte ihn alles erklären, also zog ich ihn mit ins Wohnzimmer und wir setzten uns auf meine weiße Couch. Ich starrte auf meine Füße und schloss meine Augen. "Ich glaube, ich habe dir einiges zu erklären." Auffordernd schaute er mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ich atmete tief ein. "Erstmal, Entschuldigung für mein Verhalten vorhin...Mir war das irgendwie peinlich und ich wusste nicht, was ich in so einer Situation tun sollte, außer zu flüchten..." Wieder schaute er mich an. "Ich bin immer vor meinen Problemen geflüchtet. Einsamkeit hat mir immer geholfen mich wieder zu beruhigen...Und...ich...dachte ich wäre zu naiv dir gegenüber. Ich wurde schon oft genug verarscht und dachte...du...wärst auch so drauf." Ich holte wieder tief Luft und schaute ihm in die Augen.

"Du musst nicht mehr flüchten, ich werde dich beschützen." sagte er bevor er langsam auf mich zukam und seine Lippen sanft auf meine legte.

Darkness | DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt