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"Mom? Ich bin weg!"

"Wie? Was? Wohin gehst du?", fragte Narzissa besorgt und schaute hoch.

"Mach dir keine Sorgen."

"Wie ich soll mir keine Sorgen machen? Du wolltest-"

"Ich weiß was ich wollte.", entgegnete er etwas lauter, " aber ich habe nicht vor mir etwas an zutun, ich will nur an die frische Luft."

"Gut dann komme ich mit.", schon stand sie auf.

"Nein, Mutter. Ich- ich treffe mich mit jemanden"  und nun sah sie ihn fraglich, aber mit einer Vermutung dass es Harry sein könnte an:

"Nur mal so eine Vermutung, Ist Harry Schwul?"

Verlegen schaute er auf dem Boden und sagte nichts. Narzissa verstand dass er nicht darüber reden wollte und war einfach nur froh, dass es ihrem Sohn besser geht und auch dankbar auf Harry, dass er ihn dazu gebracht hat aus seinem Zimmer zu gehen. Natürlich könnte sie hier besser auf ihn aufpassen, die Angst dass er aber nie wieder rausgehen will war genauso groß.

"Sei um 19 Uhr wenn es geht wieder hier. Dein Vater kommt nach Hause und ich möchte dass wir etwas Zeit zusammen verbringen. Wir könnten einen Film schauen"

Draco war damit einverstanden, wendete sich zur Tür und lief in Richtung Wald. Was sich Harry wohl ausgedacht hat? Aber er musste zugeben ihm war das egal. Die Hauptsache war, dass er mit Harry Zeit verbrachte, außerdem hatte er das Gefühl er wäre sicher bei ihm und das niemand, nicht mal die Person die ihn drohte etwas antun konnte. Er bog also das letzte Mal ab und schon sah er es: Ein riesengroßes rotes offenes Zelt mit vielen roten Ballons die in der Luft schwebten, vielen Kissen so dass man darauf sitzen konnte, Dracos Lieblingsmusik und natürlich: viel Essen, Von Obst, zu Gemüse,  zu Hühnchen und zu Schokolade. Es war alles da. Draco fing an zu lachen. Kaum zu glauben, dass er sich gestern das Leben nehmen wollte. Heute war alles anders gewesen. Die Angst war zwar noch da, aber er hatte die Entscheidung getroffen, die Drohungen zu ignorieren, sich auf Harry einzulassen und noch dazu war seine Mutter völlig damit einverstanden. Plötzlich erschien Harry aus einer Ecke:

"Willst du mit mir essen, mi Amor?", bot Harry ihm mit romantischer Stimme an.

In seinen Gedanken machte Draco Luftsprünge, ach was, Saltos. Durch das "mi Amor" erötete er, doch Draco schien es zu verdrängen und näherte sich dem Zelt:

"Es ist perfekt.", sagte Draco mit begeisterte Stimme und setzte sich neben Harry.

Sie redeten über alles. Schon wieder. Jedoch waren beide nüchtern und diese Gespräche waren immer anders. Doch das war nicht schlecht für ihre Beziehung, im Gegenteil. Zwischendurch schenkten sie sich kleine Küsse, bis Harry ihn dann später fragte ob sie ein Paar sind. Draco brach in Tränen aus, dieses mal Freudetränen, und sagte ja. 

Plötzlich zersprangen die Herze in mehrere Teile und aus vielen großen wurden viele kleine und aus denen kamen einige Böller hervor. Es fühlte sich wie Silvester an. Tatsächlich hatten sie aber keinen Sex gehabt. Nicht weil sie nicht miteinander schlafen wollten sondern weil sie reden und kuscheln wollten. Sie deckten sich zu und machten sich gegenseitig Komplimente bis beide endgültig rot angelaufen sind. Für Draco war es der schönste Tag der Welt, bis er dann nach Hause kam... 


Draco schaffte es nicht pünktlich nach Hause zu kommen. Auf dem Weg dahin schickte er ihr einen Brief, damit sie sich keine Sorgen macht. Wenn er nur die Folgen davon gewusst hätte, hätte er diesen nie losgeschickt- Narzissa bekam diesen nämlich als ihr Mann gerade ankam, selber nicht pünktlich, und fragte von wem dieser Brief stammt. Lucius war unwissend von dem Selbstmordversuch seines Kindes und auch davon dass sein Sohn schwul war. 

"Es ist von Draco. Lucius, es ist gestern etwas passiert."

Lucius bemerkte sofort, dass das besorgte Gesicht seiner Frau und setzte sich neben ihr.

"Was ist los?", fragte er besorgt und nahm ihre Hand, "hat Draco sich wieder betrunken?"; entging es ihm schließlich mit einem leichten Klang von Zorn in seiner Stimme.

"Schlimmer.", platzte es aus Narzissa raus und stützte ihren Kopf an ihrer rechten Hand. Sie schaute weg um zu vertuschen, dass sie weinte doch vergeblich:

"Was meinst du damit?"

"Draco w-wollte sich umbringen. Ich habe ihn aufgehalten.", Narzissa schaute wieder ins Gesicht ihres Mannes, der auch völlig schockiert versuchte seine Gedanken zu sortieren.

"Weshalb?", fragte er schließlich.

Sie grübelte. Es ist Dracos Vater und bei einer solchen Situation sollte er wissen was los ist: "Sei nicht sauer auf ihn:"

"Was meinst du?"

"Er ist schwul.", gab sie schließlich zu und als sie merkte, dass Lucius die Kinnlage runterfiel bereute sie es, Draco geoutet zu haben in nur einer Sekunden.

"Du lügst. Sag mir dass du lügst."

"Lucius."

"Was ein Verräter. Mein Sohn kann nicht Schwul sein. Er wird unsere Tradition weiterführen so wie von uns erwartet!", schrie er als plötzlich die Tür aufging und ein fröhlicher Draco hereinspazierte. Seine Mutter wischte sich schnell die Tränen weg und flüsterte schnell zu Lucius:

"Verhalte dich normal. Er fühlt sich schrecklich."

Draco bemerkte nichts und entschuldigte sich für seine Verspätung. Schließlich setzte sie sich eben seiner Mutter, starrte kurz auf den Film, gab es aber keine Aufmerksamkeit. Er dachte bloß an Harry.

Lucius und Narzissa fiel sofort auf, dass es ihm gut geht. Narzissa wusste wieso und war froh darüber, doch Lucius hatte kein Mitgefühl für ihn und schien es egal zu sein dass sein Sohn sich umbringen wollte. Er kommentierte sofort negativ:

"Siehst du diesen einen Mann, Draco. Das ist eine Schwulette. Schlimm sowas."

und Draco verblasste. Narzissa schloss für einen kurzen Moment die Augen und hoffte, dass ihr Ehemann nicht gerade das sagte was sie gerade gehört hatte, doch leider führte er seine Aussage weiter aus und bezog sich nicht mehr auf den Film:

"Ich verstehe nicht wie der Typ im Film eine Freundin hat ich meine diese Hurenschwulen von Idioten sind alle so schlimm. Zum Glück haben wir nicht so etwas in der Familie."

Draco senkte den Blick und guckte bedrückt auf den Boden. Es herrschte Stille. Sie schauten Stumm den Film weiter und Draco schaute zwischendurch seine Mutter an um zu sehen ob sie irgendeine Reaktion zeigt, doch sie starrte nur vor sich hin. Sie wusste nicht ob sie das Thema vor den beiden ansprechen soll, doch sie entschied sich nach reichlicher Überlegung dazu nichts zu erwähnen, da das Draco noch mehr verletzen konnte. Gegen Ende des Filmes hat Lucius wieder die Chance gekriegt homophob zu sein: Ein Gebäude wurde abgebrannt mit sämtlichen wichtigen Unterlagen, und was war auf der Wand, die vom Feuer verschont worden war zu sehen? Eine Regenbogenflagge. Also nutzte Lucius die Chance machte wieder einen Kommentar darüber dass die Flagge im Gebäude sein sollte. Narzissa konnte das alles nicht mehr ertragen und griff nach Dracos Hand und hoffte, dass das alles schnell vorbei wäre. Verraten wollte sie Draco nicht dass sie ihm bei seinem Vater geoutet hatte und höchstwahrscheinlich deswegen so schlimm reagiert. Es war nicht das erste mal, dass Lucius homophobe Kommentare von sich gab, jedoch waren sie noch nie so beleidigend. Als der Film schließlich vorbei war, wartete Draco nicht eine Minute und rannte hoch in sein Zimmer. 

Drarry- Drugs,Alcohol And FearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt