Mein Tagebuch

Gedanken um 21:19 Uhr

Ich glaube das es da draußen viele Menschen gibt, die einsam sind obwohl sie umgeben von Familie, Freunden oder auch einfach dieser einen besonderen Person sind. Jeder Mensch ist auf seine eigene Weise einsam. Nur die wenigsten sind wirklich einsam. Ohne Menschen die um sie herum leben. Ohne Menschen die sich im inneren vielleicht doch sorgen.

Was ich mich frage ist, welche Art von Einsamkeit wohl die bessere ist. Beides schon erlebt und trotzdem keine Entscheidung treffen können.

Niemand kannte meinte Geschichte bis ich anfing sie zu erzählen und immer noch weiß sie niemand, weil mir nie jemand zugehört hat. Leute die verschlossen sind, sind es nicht ohne Grund. Vielleicht bin ich nicht in deine Probleme involviert, weil du niemals für mich da sein würdest.

Ich bevorzuge keine Hoffnung zu haben um nicht enttäuscht zu werden. Ich bevorzuge es keine Freude zu fühlen, weil ich danach immer traurig bin. Ich träume nicht, weil ich dann nicht rational denke. Ich bin lieber gefühlskalt als zu viel zu fühlen.

Ich bin definitiv gebrochen worden. Das ist so eine lange Zeit her. Sechs Jahre und ich bin gefallen, aber ich bin wieder aufgestanden, denn egal wie tief ich falle, niemand wird mich je klein kriegen. Ich kämpfe bis zum letzten Atemzug. Ganz alleine. Niemand der mich fragt wie es mir geht. Keinen den ich anlügen muss. Ich bin umgeben von egoistischen Menschen, die ich alle nicht im geringsten leiden kann und jedes ihrer Lächeln ist nur aus Förmlichkeit. Interesse wird nur vorgespielt um deine schwächen zu finden.

Doch vor fünf Monaten kam ich in eine Familie und zum ersten Mal in meinem Leben haben Menschen mich beobachtet. Sie machen sich Sorgen um mich. Ich musste nie verstecken wenn es mir schlecht geht, weil ich alle Leute sich vorher nicht darum gekümmert haben oder sie mich nur mit diesem ausdruckslosen Gesichtsausdruck kannten.

Zum ersten Mal wurde ich hinterfragt und nach wenigen Tagen waren sie sich sicher das etwas mit mir nicht stimmt. Es fühlt sich falsch an. Ich will nicht das andere mich ansehen und wissen das etwas nicht stimmt. Ich bin undurchschaubar gewesen, doch in letzter Zeit bröckelt meine Fassade immer mehr und ich kann es nicht leiden.

Leute die ich nicht leiden kann bleiben an meiner Seite, selbst wenn ich sage, dass sie gehen sollen. Ich bin ein einsamer Wolf und das hat Gründe. Ich hätte nie gedacht das ich mir mal wünschen würde, dass ich wieder allen so egal wäre wie sie mir.

Ich wurde von so vielen Menschen verlassen, dass ich einfach lieber von Anfang an alleine bleibe. Ich weiß das sich das für den ein oder anderen schrecklich anhören könnte, aber ich brauche es so. Was du nicht hast, kann man dir auch nicht nehmen. Ich möchte nicht, dass andere meine Probleme tragen, das sie wirklich Gedanken daran verschwenden.

Ich bin vielleicht gebrochen, aber seien wir hier mal ehrlich, heutzutage ist jeder dritte Jugendliche gebrochen. Das glauben sie zumindest. Ich komme ohne Hilfe auch sehr gut klar. Ich brauche keine Hilfe. Ich kämpfe meine Kämpfe alleine. Mein Verstand versucht mich umzubringen, aber ich kenne diese Dunkelheit schon. Würden Menschen sehen was in mir vorging als ich noch ein unschuldiges Kind war, dann würde es sie zerstören. Ich bin für die Dunkelheit gemacht und ich begrüße sie mit offenen Armen.

Trauer ist ein sehr schwarzes Gefühl. Deswegen tragen wir doch bei Beerdigungen schwarze Kleidung. Weil alles schreckliche immer Schwarz ist. Schwarz wie die Schatten abends in unseren Zimmern. Wie die Monster ist unseren Albträumen.

Wieso ich schwarz trage? Menschen fragen sich wer du bist. Die Person in schwarz. Bist du traurig? Gefährlich? Magst du die Farbe einfach nur? Willst du nur gut aussehen? Wer bist du? Das Mädchen in Schwarz. Du kannst sein wer du willst, denn all das stimmt. Schwarz ist wie die Schatten in deinem Zimmer. Tiefgründig und schleierhaft. Du kannst verstecken was du willst. Schwarz verdrängt jedes Licht und jede Farbe aus deiner Geschichte.