Mein Tagebuch

Erwachsenwerden

Ich glaube Erwachsenwerden ist einfach nicht mein Ding. So viele Jahre versuche ich es schon und trotzdem funktioniert es nicht.

In manchen Momenten fühle ich mich so hilflos wie damals. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich tief im inneren nicht erwachsen werden will.

Das ich möchte das alles einfach bleibt. Anziehen was ich will, kein Make-up. Jeden Tag aufstehen um zu spielen und Freunde zu treffen. Für immer sorglos und glücklich sein.

Ich vermisse die Tage an denen ich mich noch nicht verantwortlich gefühlt habe. An denen ich nichts hatte worüber ich nachdenken musste. Ganz ohne Stress.

An den Tagen, an denen Beziehungen ekelhaft waren und Jungs bescheuert...naja, Jungs sind immer noch bescheuert. Tage an denen ich ich selbst sein konnte. Ganz ohne davor Angst zu haben.

Wo ich noch von Magie geträumt habe und meine größte Sorge war, dass es Rosenkohl zum Abendessen gibt.

Vieles wurde besser mit dem älter werden. Manches wurde aber auch schlimmer. Ich glaube ich bin einfach noch nicht bereit. Bereit für das alles.

Ich möchte nicht perfekt sein. Jeden Tag. Ich will keine Beziehung, weil ich dann besser sein müsste, als ich bin.

Ich kann nicht einfach Pizza zum Frühstück essen, meine Beine eine Woche lang nicht rasieren, mitten in der Nacht aufstehen und Nudel kochen, mit einem Vogelnest von Haaren aufstehen, Ungeschminkt und in dreckigen Sachen in den Supermarkt gehen. Ich kann ja nicht mal einen Tag niemandem zurück schreiben.

Ist das nicht irgendwie so, als wäre dein Leben nicht mehr deins, wenn du das alles aufgeben musst? Ist vielleicht das was mich definiert? Was soll ich denn ohne das machen? Wenn ich alles aufgebe, wer bin ich denn dann noch?

Ein leere perfekte Hülle?

Ich bin besonders. In dem Sinne wie total durchgeknallt und man sagt besonders um einen nicht zu verletzen.

Und das einzige was ich akzeptiere ist Perfektion. Ich sehne mich also wirklich nach einen leeren Hülle?

Leute sehnen sich nach anderen also wieso tue ich es nicht so sehr? Wieso ist es so leicht für mich zu akzeptieren niemals erwachsen zu werden?

Manchmal ist es als würde die ganze Welt sich drehen und ich würde nur da stehen und zusehen. Mit all meinen Sorgen und Hoffnungen in der Vergangenheit hängen.

Und ich will nicht mal weiter machen und los lassen. Ich mag es zu träumen. Ich möchte nicht das mir das jemand weg nimmt.

Beziehung heißt Verbindung und Verbindung heißt Verpflichtung und Verpflichtung heißt Teilen. Ich teile nicht. Ich teile nicht meine Gefühle oder meinen Raum. Ich behalte alles für mich, weil ich schon genug habe. Ich will nicht das jemand anderes mit mir teilt.

Andere sagen ich bin ein einsamer Wolf. Ich glaube es stimmt irgendwo. Doch wieso liegt nur daran, dass ich nicht perfekt sein kann. Das ich zu sehr Angst davor habe, dass Menschen herausfinden wie ich wirklich bin. Dann wäre ich alleine und das nicht aus Entscheidung.

Ich brauche zu viel Hilfe um alleine sein zu können. Also kann ich nicht ich selbst sein. Auch wenn ich es gerne würde. Denn endlich scheine ich mich gefunden zu haben, aber das interessiert nicht mehr.