I won't let you go. (z.m)

Kapitel 1/ Prolog

Zayn machte gerade einen kleinen Spaziergang durch den Wald, um einen freien Kopf zu bekommen. Als er beschloss, wieder zurück zu gehen, nahm er ein Schluchzen wahr. Vorsichtig lief er ihm nach und tatsächlich, hat er sich nicht verhört. Weit weg vom Pfad, mitten im Wald, sah er ein Mädchen an einen großen Baum gelehnt. Sie saß auf dem Boden und weinte. Sollte er sie ansprechen?

Immerhin konnte er sie da ja nicht einfach sitzen lassen. Vorsichtig näherte er sich ihr und fragte, ob er ihr helfen könnte. Erst jetzt bemerkte sie ihn und schaute hoch. Als er sie sah, blieb sein Herz kurz stehen. Es war Vic. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. Sofort setzte er sich neben sie und wartete, bis sie etwas sagte.

Woher sie sich kannten? Sie waren mal beste Freunde und bis vor kurzen sogar noch ein Paar. Bis er sie betrogen hat. Das ist schon über ein Jahr her und sie haben es immer noch nicht geschafft, miteinander zu reden. Sie haben sich das erste mal vor ein paar Tagen in der Schule wieder gesehen. Nachdem sie sich trennten, zog Vic für ein Jahr nach Amerika. Er konnte sich nicht mal mehr von ihr verabschieden. Jetzt war sie wieder da und beide wussten, dass sie sich nicht so leicht aus dem Weg gehen könnten. Sie mussten früher oder später miteinander reden. Aber so tun als wäre nichts passiert, können sie auch nicht. Er wusste, dass er sie sehr verletzt hat und das würde er sich niemals vergeben.

Immer noch sprach keiner der beiden ein Wort. Sie saß nur da, ihren Blick starr auf den Boden gerichtet. Er bemerkte, dass ihr Arm blutete, als sie schützend ihre Hand auf ihn legte. "Kann ich mal sehen?", fragte er. In der Hoffnung, dass sie mit ihm reden würde. Doch sie schüttelte den Kopf. "Geht schon", antwortete sie. Doch die Blutung stoppte nicht und ein Tropfen landete auf den braun- rot gefärbten Blättern, die in den letzten Tagen von den Bäumen gefallen sind. Ohne weiter zu diskutieren nahm er vorsichtig ihre Hand von ihrem Arm. Vic spürte, wie alles in ihr anfing zu kribbeln, als seine Hand ihre berührte. Diese Magie zwischen den beiden war immer noch deutlich zu spüren. Beiderseits.

Der Grund für das Blut waren die Wunden an ihrem linken Arm. Vereinzelte, kleine Wunden. Wie Schnitte. "Was machst du denn für Sachen?", fragte er sanft und nahm eine Packung Taschentücher aus seiner Jackentasche, wessen Inhalt er behutsam auf die Wunden legte. "Bin gefallen", antwortete sie knapp. Ihr Blick immer noch auf den Boden gerichtet. Sie würdigte ihm keines Blickes.

Er merkte sofort, dass sie log. Dazu kannte er sie zu gut und das wusste sie auch. "Ich weiß, dass du sauer auf mich bist, aber-", weiter kam er nicht, denn sie unterbrach ihn. "Bin ich nicht", sagte sie. "Du bist nicht gefallen". Erst jetzt schaute sie ihn an und sofort fühlte sie sich wieder so geborgen. Wie immer, wenn sie in seine Augen guckte.

Aber sie durften ja nicht vergessen, dass sie nicht auf Wolke sieben waren. "Vic, hast du... Hast du dir das angetan?", fragte er, doch sie antwortete nicht. "Ich muss gehen" sagte sie nur und wollte aufstehen, doch das ließ er nicht zu. Nicht nochmal. "Ich kann dich jetzt nicht gehen lassen", sagte er. "Doch, kannst du", antwortete sie und versuchte sich aus seinem sanften,dennoch starken Griff zu lösen. Ohne Erfolg. "Bitte, lasd mich in Ruhe". Zayn seufzte denn er wusste, dass er sie nicht zwingen konnte. Er musste sie gehen lassen. "Pass auf dich auf", sagte er, bevor er sie endgültig los ließ. Sie nickte nur und ging. Zum Glück war er im Wald. Wer weiß, was sonst noch hätte passieren können...