Kapitel 34

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Ich wälzte mich auf dem Bett herum. Mir war so langweilig. Cole und James sind in die Stadt gegangen und Lara musste was mit Stefanie klären. Und auf die anderen hatte ich im Moment keine Lust.

Da das Zimmer aussah wie ein Schweinestall, beschloss ich ein bisschen aufzuräumen.
Nach fünf Minuten fand ich Coles T-Shirt. Ich roch daran, und fühlte mich wie so ein Hund, dass an dem T-Shirt seines Herrchen roch.
Na ja.
Mit dem Shirt legte ich mich ins Bett und drückte es fest an mich. Das, was in den letzten zwei Wochen passiert ist, ist einfach zu krass. Letzte Woche war ich noch die ungeküsste Alice, die noch nie einen Freund hatte und immer total schüchtern gegenüber Cole war und diese Woche war alles anders. Echt krass, was das Leben mit einem anstellen kann. Alles kam so unerwartet. Und das ich Schule geschwänzt hatte, ist auch ziemlich neu. Vielleicht werde ich ja auffliegen? Seufzend schloss ich meine Augen, doch dann platzte Lara ins Zimmer.

,,Stefanie will etwas mit uns besprechen, also mit allen hier. Wir sollen nach unten kommen."
Ich zog mir eine kurze, graue Joggershorts (?)  und Coles T-Shirt an.
,,Wie immer wunderschön!", schwärmte Lara. ,,Wie immer zuckersüß!", lachte ich und zusammen liefen wir nach unten in die Hotelhalle.

Alle Mannschaften die mitgefahren sind, saßen verteilt in der Halle und alle Trainer standen vorne. Alle redeten durcheinander und fragten sich was wohl los sei, Lara und ich eingeschlossen.

,,Ruhe, bitte Ruhe!", brüllte Amanda, eine junge Trainerin, durch die Halle.
Langsam senkte sich die Lautstärke und nach einer kurzen Zeit war es sehr still.
,,Gut. Also, die anderen Trainer und ich hatten beschlossen, da wir übermorgen schon abfahren, dass wir morgen ein großes Lagerfeuer am Strand machen werden. Das ganze findet um 17:00 statt. Wir Trainer werden Stockbrot, Marshmallows und Getränke besorgen. Da es abends kälter wird, bitten wir euch, euch was dickes anzuziehen oder eine Decke mitzubringen. Danke für die Aufmerksamkeit!",  beendete Amanda ihre kurze Rede. Alle fingen an zu jubeln und redeten durcheinander. ,,Oh mein Gott, ein Lagerfeuer am Strand wie romantisch!", schwärmte ich. Lara nickte und klatschte in die Hände. Ich schaute mich nach Cole um. Wo ist er?

Plötzlich spürte ich einen Griff um meine Taille. Ich wollte gerade zuschlagen, doch als ich mich umdrehte stand Cole vor mir. ,,Na kleines?", murmelte er in mein Ohr. Ich wollte ihn gerade küssen, doch dann unterbrach Lara den Moment.
,,Cole, weißt du vielleicht, wo James ist?", fragte sie.

,,Ich glaube im Zimmer.", entgegnete er und schaute mich wieder an. Und dann schloss ich meine Augen, weil ich gerade den Jungen küsste, den ich liebte. Ich genoss diesen Moment total. Eigentlich genoss ich alles, was mit ihm zu tun hatte. Hauptsache er ist in meiner Nähe.

Nein Alice, du bist nicht besessen von Cole.

Ich umarmte ihn fester und wir blieben ein Zeit lang so.
,,Ich hasse die Tatsache, dass du so groß bist.", sagte ich leise und drückte mich noch näher an ihn. ,,Glaub mir, das hat einen Vorteil.", sagte er. ,,Ja wirklich? Und der wäre?", lachte ich und schaute ihn an.

,,Immer wenn ich dich umarme, kannst du mein Herz nur für dich schlagen hören."

Ich lächelte ihn total verliebt an und küsste ihn sanft. ,,Ich liebe dich Cole."

Wir hörten ein räuspern. Ich drehte mich um und sah Stefanie grinsend vor uns stehen.
,,Cole, ich wollte dir nur sagen, dass Drake dich gerufen hatte. Ihr habt jetzt Training."

Cole stöhnte genervt und löste sich von mir. ,,Tschau Kleines, wir sehen uns.", er strich noch einmal über meine Wange und verschwand dann.

...

,,Filmabend?", fragte mich Lara, als ich das Zimmer betrat und ich nickte.
,,Ich muss nur kurz auf Klo.", ich zog meine Schuhe aus und verschwand im Bad. Zuerst schaute ich in den Spiegel und das erste was mir auffiel, war der Knutschfleck.

,,Wie lange bleiben Knutschflecke so?", fragte ich Lara. ,,Hmm, kommt drauf an, wie groß die sind.", sie kicherte leise. ,,Deiner 2 Wochen oder so."

,,Oh verdammt...", murmelte ich leise. Ich hoffe der verschwindet, bevor meine Eltern kommen. ,,Okay, jetzt sind Horrorfilme dran!", fügte ich hinzu und setzte mich mit Lara in ihr Bett. Eingekuschelt und mit Schokolade schauten wir uns einen Film nach den anderen an.

Ich liebte Filmabende immer so sehr. Das sind einfach die besten Abende.

,,Lara, ich geh mal kurz an die frische Luft.", sagte ich und stand auf. ,,Soll ich mit?", fragte sie. ,,Nein, schon gut.". Ich wollte einfach kurz allein sein.

...

Der kühle Wind durchfuhr mein Haar. Ich zog die Ärmel meines Pullis weiter runter. Abends war es echt kalt. Ich lief einmal um das ganze Hotel herum. Keiner war draußen, nur ich. Langsam umkreiste ich den Pool und die Erinnerungen stiegen wieder hoch. Ich schloss kurz meine Augen, öffnete sie aber sofort wieder, als ich ein leises rascheln hörte.

Etwas gruselig war das schon, aber das war bestimmt der Wind. Ich ging zur großen Wiese, wo die ganzen Büsche und Palmen standen. Dieser Platz war echt schön. Ich lief zu der Stelle, wo wir mal zu viert saßen. Ich legte mich auf die Wiese, schloss meine Augen und wippte mit den Füßen. In dem Moment dachte ich an garnichts, bis ich wieder ein Rascheln hörte. Ich öffnete kurz meine Augen und schaute mich um. Hm, keiner war da.

Schulterzuckend legte ich mich wieder hin und schloss wieder meine Augen.
In dem Moment spürte ich, dass eine Person über mir lag. Ruckartig öffnete ich meine Augen und erschrak.

,,Na Püppchen?", grinste er mich pervers an.
,,Laurenz..", stockte ich. Oh nein, bitte nicht, lass es nicht wahrsein, bitte. Ängstlich sah ich ihn an. Er grinste mich dreckig an und fing an meine Beine zu streicheln.
,,Lass mich in Ruhe.", flüsterte ich. Warum ich flüsterte? Ich hatte Angst. Große Angst. Ich konnte nicht schreien. ,,Was willst du?"

,,Dich, Alice, dich.", er atmete lauter und beugte sich zu mir nach unten. Tränen schossen aus meinen Augen und ich versuchte zu schreien und mich zu wehren.
Er öffnete seinen Hosenknopf und zog seine Hose runter. Dann zerrte er an meinem Pulli. Ich fasste all meinen Mut zusammen und tritt ihm in die Weichteile. Schwer atmend sprang ich auf und rannte ins Hotel.

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