Was dann...

Kapitel 14

Aus seinem Mund dröhnt ein langes düsteres Lachen."Du willst dich etwa gegen mich auflehnen?Nein,Schwesterherz,dass schaffst du nicht.Denn du gehörst mir!Mir ganz allein.Und absolut niemand kann dich finden.",sein Mund verzieht sich zu einem hässlichen Grinsen.Finster starre ich ihn an.Versuche meine selbstbewusste Fassade aufrecht zu erhalten.Mir nichts anmerken zulassen,doch innerlich kämpfe ich gegen mein ängstliches Ich,dass all' die Jahre die Oberhand ergriffen hatte.Ein unerbitterlicher Kampf meiner Seele entfacht und lässt meinen Körper erstarrt zurück."Na?Die Sprache verloren?Tja,Schwesterchen,dass wars dann wohl.",seine Hand packt mich an meinem Ohr und zieht mich ganz nah an sein Gesicht heran.Sein ekelhafter Atem streift meine Wange und lässt mich augenblicklich würgen.Dies veranlagt ihn fester an meinem Ohr zu ziehen und kurz schreie ich auf,doch das reicht aus,um mich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen.Den Kampf zu beenden.

Das Bild meiner Eltern erscheint vor meinem inneren Auge.Hand in Hand stehen sie dort und lächeln mir aufmunternd zu.Dann verschwindet es.Zurück bleibt eine gestärkte Nora.Eine Nora,die für ihr Leben kämpft.Die sich nicht unterkriegen lässt.All die Jahre hatte sie das zugelassen,doch jetzt ist Schluss damit.

"Es ist niemals zu spät für Änderungen,Bruder.",das letzte Wort spucke ich widerlich aus und mit ihm winde ich mich geschickt aus seinem Griff und stehe auf.Schnell stehe ich auf und ehe er etwas unternehmen kann laufe ich.Laufe hinaus aus dem Zimmer,doch da ich die ganze Zeit eine Augenbinde hatte,weiß ich nicht wo ich bin.Hinter mir höre ich das wütende Fluchen meines,mal da gewesenen,Bruder.Adrenalin schießt durch meinen Körper und gehetzt sehe ich mich um.Mit einem Messer erhoben,kommt er langsam auf mich zu.Sein Blick ist zornig und wild.Schnell wende ich mich von ihm ab und renne durch die nächst beste Tür.