Mit einem heftigen Ruck fährt er hoch.Erstarrt bleibe ich stehen und sehe zu ihm herüber.Seine Schultern straffen sich und ich kann erkennen,wie sich jede Sehne seines Nacken anspannt und stark hervor tritt.Leise atme ich ein und aus.
Seine Schritte sind abgehackt und unsicher als er ein paar Meter nach vorne geht und sein Messer aufhebt.Noch immer ist er von mir abgewand.Sein Gesicht kann ich nicht erkennen,doch traue ich mich auch nicht etwas zu sagen.Geschweige denn,mich zu regen.
Mit einem weiteren heftigen Ruck macht er eine unbeholfene Wendung und sieht mir in die Augen.Vor Schreck mache ich einen Schritt zurück.Seine Augen strahlen eine tief bittere Kälte aus.Sein Mund ist zu einem finster lächelnden Grinsen verzogen.Seine Hand hält das Messer eisern fest als sie langsam nach oben wandert und auf der Höhe meines Herzens Halt macht.Dann kommt er näher.
Seine Miene verzieht sich nicht.Scheint wie eingemeißelt.Geschockt sehe ich ihm bei jedem Schritt zu,wie er näher kommt.Unfähig mich zu bewegen,starre ich erst auf sein Messer und dann in sein Gesicht.Tief in meinem Inneren höre ich eine Stimme verzweifelt rufen,ich solle rennen-doch ich kann nicht.Mein Körper scheint sich von meinem Inneren zu trennen.Wie gebannt warte ich.
Der Wind scheint still zu stehen,als sich seine Schritte beschleunigen.Gefährlich funkelt die Spitze des Messers auf,doch auch sie bringt mich nicht dazu mich zu bewegen.Meine Innere Stimme schreit wie verrückt.Laut dröhnt sie mir in den Ohren.
Wie in Zeitlupe kommt die Klinge immer näher.Droht mich zu durchbohren.Nur noch wenige Zentimeter trennen uns als sich mein Körper plötzlich aus seiner Schockstarre lösen kann.Mit einem hastigen Ducken,kann ich der messerscharfen Klinge nur um Haaresbreite entfliehen.Geschockt darüber,dass ich grad nur glimpflich dem Tod entkommen bin,stoße ich einen erstickten Laut aus.Doch augenblicklich bereue ich es.
Heftig fährt er herum und wirft sich auf mich.Mit einem lauten Rums fallen wir beide zu Boden und panisch versuche ich aus seinem eisernen Griff zu entfliehen.Doch vergeblich.Seine riesigen Hände packen mich grob an den Armen und drücken mich zu Boden.Seine Sohlen treten in mein Fleisch und hinterlassen tiefe Abdrücke.Schmerzverzehrt schreie ich auf.Wild versuche ich mich zu wehren,doch bei jeder Bewegung drücken seine Schuhe immer fester zu.Ich winde mich unter den qualvollen Schmerzen.Meine Augen sind weit aufgerissen und Tränen laufen an den Seiten heraus.Meine Haare kleben mir in nassen Strähnen im Gesicht.Meine Kleidung ist zerfetzt.
Leise wimmere ich vor mich hin.
"Na Schwesterlein?Dachtest wohl,du könntest entkommen oder was?Ha!Das ich nicht lache.Und wenn schon,du wärst ein hoffnungsloses kleines Miststück,dass sich verlaufen würde und schließlich im Wald verreckt!",sein Lachen ist grauenvoll."Nein.Nein!Jo,komm wieder zu dir!Ich weiß,dass du nicht so bist!Was unsere Eltern dir angetan haben.Das sie dich verachtet haben.Komm wieder zurück,Jo!Lass mich nicht alleine!",meine Stimme ist verzweifelt und schmerzerfüllt.Grell durchbohrt sie die Stille.Ich glaubte noch immer an das richtige Gesicht meines Bruders.Das,was ich kurz zuvor nach so langen Jahren wieder gesehen hatte.Es konnte doch nicht wieder vorbei sein,oder?Seine Augen sind hasserfüllt und mit einer einzigen Bewegung schlägt er zu.Meine Kopf fliegt zur Seite und landet hart auf dem kantigen Felsen unter mir.Ich schreie auf,doch sofort danach bekomme ich weitere Schläge und Tritte zu spüren.Sie alle werden von dem psychpatischen Lachen meines Bruders untermalt.Unbeholfen liege ich zusammen gekrümmt auf dem Felsen und weine.Halte die Schmerzen aus,die er mir äußerlich und innerlich zufügt.Warmes Blut rinnt meine Wange hinab und hinterlässt nur noch eine schlimmere Welle an Schluchzern.
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Und?
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Die einzelnen Kapitel?
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Was dann...
Gizem / GerilimWas,wenn dein eigener Bruder die Eltern umbringt?Was,wenn er dich daruf hin einsperrt?Du mutterseelen allein bist und verzweifelt mit dem Tod spielst?Was,wenn seine Wutanfälle dir Schmerzen bereiten-es keinen Ausweg mehr für dich gibt? Was dann...