Ich verdrehte die Augen. „Du bist arrogant.", stellte ich fest, worauf ich keine Antwort bekam.
Er öffnete nur seine Augen und sah mich an. Ich seufzte und sah die Straße hinunter, in der Hoffnung, dass Louis bald kommen würde. Noch länger mit Liam hielt ich nicht aus.
„Du willst mich loswerden.", stellte Liam fest und ich seufzte. „Du beleidigst mich nur und erwartest dann, dass ich mich mit Freuden um dich kümmere? Was hast du denn für Vorstellungen?", erwiderte ich und sah kurz zu ihm. Er hatte seine Augen mittlerweile komplett geöffnet und musterte mich.
„Na, denkst du nach, ob du mir jetzt wieder sagen sollst, wie scheiße ich doch aussehe?", zickte ich ihn an, denn er regte mich einfach nur auf. Ich wollte nur weg von ihm.
„Nein.", antwortete er und ich wartete darauf, dass er mehr sagte, aber es kam nichts. „Dann nicht. Ich wünschte, ich wäre nicht hier gewesen, um ausgerechnet dir zu helfen.", grummelte ich und setzte mich ein Stück weg von ihm auf den Gehsteig. Er sagte nichts, aber immerhin grinste er nicht mehr.
Und endlich kamen Scheinwerfer die Straße entlang. Direkt vor uns kam das Auto zum Stehen und Louis sprang heraus, Niall und Zayn im Schlepptau.
„Na endlich! Eine Sekunde mehr mit ihm und ich wäre geplatzt.", knurrte ich und öffnete die Autotür zur Rückbank. Niall und Zayn halfen Liam hoch und verfrachteten ihn ins Auto, wo sie ihn anschnallten. Freundlicherweise ließ Niall mich dann vorne sitzen, er hatte wohl gemerkt, dass ich nicht sonderlich gut gelaunt war.
Louis sah mich fragend an, aber ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah stur geradeaus. Louis seufzte und fuhr los. „Welches Krankenhaus? Bei dir in der Nähe oder das nächste von hier aus?", fragte Louis und sah in den Rückspiegel zu Liam. „Gar keins, das passt schon.", antwortete er und ich schnaubte. „Klar, blutende Wunde am Kopf. Kein Ding, Jungs.", knurrte ich, ohne jemanden anzugucken.
„Warum hast du mir eigentlich geholfen, wenn du es jetzt bereust?", fuhr Liam mich an.
„Das frage ich mich mittlerweile auch. Ich hätte dich einfach da verbluten lassen sollen.", zischte ich zurück.
„Leute, bitte.", versuchte Niall, uns alle zu beruhigen.
„Ach,sei du ruhig. Keiner von euch hat sich zwei Jahre lang darum gekümmert, wie es mir ging. Ich hätte an der Straße liegen und verbluten können und ihr hättet euch immer noch über mich lustig gemacht. Spiel jetzt nicht den Moralapostel.", knurrte ich ihn an. Daraufhin herrschte Stille. Endlich!
„Du solltest Perrie anrufen, sie hat mir verzweifelte Nachrichten geschrieben, sie muss meine Nummer aus irgendeinem Chat oder so haben. Sie macht sich Sorgen um dich.", sagte Louis nach ein paar Minuten und ich holte mein Handy heraus. Ich schrieb ihr kurz, dass es mir gut ging und ließ mein Handy auf meinem Schoß liegen. Sofort kamen zehn weitere Nachrichten.
„Ach du Scheiße...", murmelte ich, als ich sie las.
„Was ist?", fragte Louis nach.
„Lily wäre fast losgelaufen, um mich zu suchen. Das sollte sie nicht tun...", antwortete ich ihm.
„Warum nicht? Sie wollte dir doch nur helfen, oder nicht?", fragte Niall verwirrt nach.
„Ihr wisst nicht, was sie tun würde. Ihr wisst nicht, wie sie ist." Darauf sagte kurz niemand etwas. „Weißt du es denn?", fragte Louis mich dann.
Ich zögerte. „Teilweise. Luke, Ashs Freund, ist ihr Bruder. Sie haben uns etwas erzählt, aber ich weiß, dass es nicht die ganze Geschichte ist. Ich weiß, dass Lily noch immer Schwierigkeiten hat. Und ich sollte euch das gar nicht erzählen." Ich zwang mich, meinen Mund zu halten, den vier Jungs sollte ich nicht so sehr vertrauen. Aber Louis war doch in Ordnung, oder? Er mochte Harry.
Aber trotzdem hatte ich das Gefühl, ich sollte ihm nicht zu viel verraten. Ich kannte ihn nicht gut genug. Vor allem vertraute Lily ihm nicht. Es hatte lange genug gedauert, bis sie uns vertraut hatte... Aber in meinem Hinterkopf war immer dieses nagende Gefühl, dass sie uns noch etwas verheimlichte. Luke war ein bisschen offener als Lily, aber es gab Dinge, über die er partout nicht reden wollte.
„Willst du jetzt ins Krankenhaus oder nicht?", fragte Louis Liam, als wir wieder in die Innenstadt fuhren. „Nein, das kriege ich auch zuhause hin." Louis zuckte mit den Schultern und fuhr weiter.
Ich nahm mein Handy und schrieb Perrie, dass ich zu ihr kommen würde und meiner Mutter, dass ich bei Perrie schlief. „Wo musst du hin?", fragte Louis mich und ich nannte ihm die Straße, in der die Mädchen wohnten.
„Hier wohnst du?", fragte Niall und sah die Hausfassade hinauf.
„Nein, hier wohnen meine Freunde." Ich sah kurz zu Liam, dessen Stirn nicht mehr blutete. „Tschüss." Damit knallte ich die Tür zu und klingelte bei meinen Freundinnen.
Als ich die aufgeregten Schreie durch die Sprechanlage hörte, als ich meinen Namen nannte, wäre ich fast zurück ins Auto gestiegen, aber dann fiel mir ein, dass Liam dort saß, also ließ ich es lieber. Die Tür ging auf und ich drehte mich zu Louis, der darauf bestanden hatte, hier zu warten, bis ich im Haus war. Das Fenster zu Rückbank war einen Spalt breit geöffnet. „Liam, ich breche keine Versprechen. Du schuldest mir noch etwas." Ich konnte in seinem Blick sehen, dass er wusste, wovon ich sprach und er nickte mir leicht zu. Dann ging ich ins Haus.
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Tja, Liam ist gerettet, aber was bedeutet das für ihn und Jade? Ändert er sein Verhalten ihr gegenüber? Und was meinte Jade, wenn sie über Lily und Luke redet? Was verbergen die beiden? So viele Fragen :)
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FanfictionNur noch ein Jahr! Noch ein Jahr, dann ist Jade endlich mit der Schule fertig, auf die sie so gar keine Lust mehr hat. Warum? Naja, man muss früh aufstehen. Ach ja, und dann sind da noch diese Typen, die sich ganz besonders toll fühlen. Aber manchm...