43. "And now?"

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„Woher kennst du den eigentlich, Liam?", fragte jetzt Zayn und Liam zuckte zusammen.

Ich nahm seine Hand. „Du wolltest es doch eh erzählen.", flüsterte ich ihm zu und er nickte schwach. „Ich habe ihn in den Ferien getroffen, in einem Club. Ich hatte mich mit meinem Vater gestritten und mir war jedes Mittel recht, um das zu vergessen. Und er hat zufällig Drogen vertickt. Danach habe ich mir noch dreimal was bei ihm gekauft, bis Jade mir den Arsch gerettet hat. Das war an dem Abend, als ihr uns von außerhalb abgeholt habt, als Jade nach der Schule abgehauen ist und alle sich Sorgen gemacht haben."

Ich konnte eine Erleuchtung auf allen Gesichtern sehen. „Martin hat Liam gegen die Wand geschlagen, er war bewusstlos. Martin hat zwei Sätze zu mir gesagt und ist dann verschwunden, als ich um die Ecke kam. Ich hatte Liams Stimme erkannt.", erzählte ich und Liam sah mich erstaunt an. „Stimmt, er ist einfach verschwunden...", sagte Liam nachdenklich.

„Zum Glück.", setzte ich noch hinzu und er nickte. „Seitdem seid ihr zwei so... komisch zueinander gewesen. Das ergibt natürlich Sinn.", meinte Perrie und grinste mich an.

„Was machen wir jetzt aber wegen Lily?", fragte Jesy und alle wurden wieder ernst.

„Wir müssen warten, sie wird sich, so schnell sie kann, bei uns melden. So, wie ich sie kenne, schon morgen oder übermorgen. Ihr müsst in der Schule eine Ausrede finden, wo sie ist, ansonsten bleibt uns nur das Warten.", sagte Luke, der schon wieder deutlich mehr Herr der Lage war. „Und schreibt ihr nicht.", setzte er noch hinzu. Super, also gar keinen Kontakt und Angst, dass ihr schon etwas passiert ist. Aber Luke schien sich der Sache sehr sicher zu sein, was mir auch etwas Sicherheit gab.

„Eine Frage habe ich noch.", bemerkte Leigh, die bis jetzt sehr ruhig war. Luke sah sie abwartend an.

„Wieso habt ihr uns vertraut? Ihr seid uns so oft abends begegnet, was sicher auch kein Zufall war, aber ihr habt uns schnell nicht mehr gedroht und so.", sagte sie. Stimmt. Eigentlich hätten sie sich ganz weit von uns fern halten müssen, wir hatten nämlich gleich schon beim ersten Treffen herausgefunden, dass sie nicht ganz normal waren. Kein Wunder, zwei Teenager prügeln sich mit vier Muskelpaketen und gewinnen auch noch. Aber sie waren immer wieder zu uns gekommen.

Luke zögerte kurz, bevor er zur Antwort ansetzte. „Das lag an mir. Lily hat euch misstraut, was ich auch hätte machen sollen. Aber ich hatte mich sofort in Ash verguckt." Er grinste leicht unsicher zu seinem Freund, der ihn überrascht anlächelte.

„Was glaubst du, wie lange wir uns anhören durften, wie heiß denn der mysteriöse Typ gewesen ist?", gab Mikey seinen Senf dazu, weshalb Ash rot anlief.

Luke lachte leise und zog Ash sanft an sich. Seine Bewegungen waren zögerlich und vorsichtig, als hätte er Angst, dass Ash ihn jeden Moment von sich stößt. Der verdrehte allerdings nur die Augen, nahm Lukes Arme und legte sie eng um seinen Körper, bevor er sich an ihn schmiegte. Luke lächelte glücklich auf ihn herab.

Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass es schon verdammt spät war, wir hatten lange geredet. „Oh, verdammt, Mum macht sich bestimmt schon Sorgen!", rief ich aus und sprang zu meinem Handy. Zwei Nachrichten von Mum. 'Wo bleibst du denn?' - 'Schreib mir bitte, Jade, ich mache mir Sorgen. Ist alles okay?'

„Ich gehe nicht davon aus, dass ihr hier übernachten wollt, aber ich kann wen nach Hause fahren, wenn ihr wollt.", bot Mikey an, mit einem Seitenblick auf den Müll, den wir vorhin zur Seite geschoben hatten.

„Oh Mann, wenn ich jetzt alleine bin, drehe ich durch vor Sorge.", murmelte ich leise zu mir selber.

„Wenn du willst... also, ähm..." Liam stockte, aber ich hatte schon verstanden. Unsere Freunde grinsten uns alle breit an und ich lächelte schüchtern. „Ähm, klar.", sagte ich dann und er lächelte erleichtert. Wäre schon fies gewesen, wenn ich jetzt nein gesagt hätte... Ich kicherte, weil ich mir ausmalte, was für ein Gesicht er dann gemacht hätte.

Ich schrieb Mum schnell, dass ich gleich da wäre und Liam mitbringen würde. Ich würde es ihr später erklären. Sie antwortete dann nur noch, dass sie schon ins Bett gehen würde, sie wäre wahrscheinlich noch wach, wenn wir kommen, aber wünschte mir schon einmal eine gute Nacht. Sie war einfach klasse, wenn ich ihr das jetzt noch hätte erklären müssen, wäre ich ausgerastet.

„Wir müssen nur um zwei Ecken, das schaffen wir auch ohne Auto.", meinte Jesy, Perrie und Leigh nickten zustimmend.

„Ich bin eh mit dem Auto hier, das steht um die Ecke.", sagte Louis. Stimmt, Lasertag heute Mittag. Das schien schon ganz weit weg zu sein, obwohl es erst ein paar Stunden her war. Er beschrieb, in welche Richtung er fuhr, woraufhin sich Niall und Harry anschlossen, da sie auch in die Richtung mussten. Zayn, Liam und ich würden also von Mikey gefahren werden.

Perrie, Jesy und Leigh gingen schon los, bei ihnen war der Weg ja klar. Niall, Harry und Louis verschwanden um die Ecke, wir anderen folgten Mikey. Wir fuhren noch  am Haus der drei Mädchen vorbei und winkten aus dem Fenster, als Leigh gerade die Tür aufschloss. Es war gut zu wissen, dass sie sicher zuhause waren.

Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich, dass Perrie gerade vier neue Kontakte in unsere große Gruppe eingefügt hatte. Einer war Liam, ein anderer Louis. Alles klar, die unbekannten waren wohl Niall und Zayn. Damit waren sie offiziell dabei. Immer. Ich grinste, das war doch schön. Es war aber auch gerade eine komische Zeit, es passierte so viel auf einmal.

Mikey setzte zuerst mich und Liam bei mir ab. Ich sah vom Flur aus, dass meine Mutter noch ihre Leselampe anhatte und steckte noch kurz meinen Kopf ins Zimmer. Sie sah hoch und lächelte mich besorgt an.

„Mir geht's gut, Mum. Ich erkläre es dir, wenn ich ausgeschlafen bin, okay? Gute Nacht. Und Liam ist da, okay?" Ich hatte ihr das zwar schon geschrieben und sie hatte zugestimmt, aber ich ging noch einmal sicher. Sie nickte. „In Ordnung, Schatz. Schlaft gut.", wünschte sie mir und ich lächelte sie an, bevor ich die Tür wieder schloss.

Liam stand etwas unschlüssig in meinem Zimmer. Ich holte grinsend eine zweite Zahnbürste heraus und hielt ihm meine Zahnpasta hin. „Schlafen musst du wohl oder übel ohne Shirt.", stellte ich fest, bevor ich ins Bad ging.

Er kam hinter mir herein und sah mich im Spiegel an. Ich grinste, was mit der Zahnbürste etwas seltsam aussah. Er brach den Blickkontakt nicht, bis ich meinen Mund ausspülen musste. „Oder du nimmst ein Shirt von mir.", kicherte ich und ging zurück in mein Zimmer. Ich zog mich schnell um und kuschelte mich unter meine Decke.

Als Liam ins Zimmer kam, grinste ich ihn kokett an. Versuchte ich zumindest und ganz so schlecht schien es nicht zu sein, denn Liam starrte mich noch immer ohne Pause an. „Ist das wirklich okay für dich? Ich meine..."

Ich kicherte und hob meine Bettdecke an. „Komm jetzt ins Bett, Schatz."

„Ach so, du willst mich nur ins Bett bekommen, ja?", fragte Liam und kletterte zu mir. Ich kicherte und sah ihn unschuldig an.

„Verdammt, du machst mich fertig.", brummte er und küsste mich innig.

„Schlaf gut.", wisperte ich gegen seine Lippen und kuschelte mich an seine Brust. Dass sie nackt und muskulös war, ignorierte ich erstmal. Was echt nicht leicht war. Aber ich war zu müde, um mir darüber Gedanken zu machen, das verschob ich kurzerhand auf morgen und schlief in seinen Armen ein.

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Uff, die große Aussprache ist vorbei... Da gibt es ja erstmal einiges zu verdauen. Aber immerhin sind Liam und Jade cute :)

Changes [1D/LM/5SOS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt