„Lass Eric los.", sagte auch Luke, nur deutlich ruhiger.
„Wozu?", spuckte Martin wütend aus und holte ein Messer aus seiner Tasche, um es an Erics Hals zu halten. Lily schrie auf und wollte auf ihn losstürzen, aber Luke hielt sie zurück.
„Halt deine kleine Schwester lieber auf, sonst sterben sie beide.", drohte Martin und deutete auf Eric und Lily.
„Was willst du denn noch von uns? Lass unseren Bruder frei!" Lily schrie und weinte inzwischen, Luke hielt sie verzweifelt fest. Eric sah angstvoll zu dem Messer hinunter, was verdammt nahe an seinem Hals lag. Er zitterte, das konnte man von hier aus sehen.
„Waffe fallen lassen!", sagte da auf einmal eine Stimme. Aus allen Richtungen kamen Polizisten auf den Parkplatz, vier umzingelten Martin, der erschrocken sein Messer fallen ließ. Er war in seiner Wut zu unvorsichtig gewesen. Er hatte nicht gemerkt, wie Lily die Polizei verständigt hatte, bevor sie hierher gerannt war.
Sofort wurde Eric aus seinem Griff befreit, Lily nahm ihn augenblicklich schützend in ihre Arme und Martin wurden Handschellen angelegt.
„Ist alles okay bei Ihnen?", fragte ein Polizist Lily, Eric und Luke, die leicht nickten. Luke legte beschützend seine Arme um seine jüngeren Geschwister und führte sie zu einer Treppe, wo sie sich hinsetzen konnten.
Sofort liefen wir alle zu ihnen, während Martin abgeführt wurde. Eric warf sich gerade in die Arme seines großen Bruders. „Fuck, ich habe euch so sehr vermisst. Ich war so einsam, endlich habe ich euch wieder. Immer nur dieser bescheuerte Psychopath, der mich nur ausgelacht hat. Oh Gott, danke!" Luke drückte ihn fest, Lily wischte sich ihre Tränen weg.
Eric sah so aus wie Luke, nur in kleiner und nicht so trainiert. Eric war deutlich schlanker als Luke, was aber wahrscheinlich an seiner Situation lag. Und er war erst vierzehn.
„Sind das die ganzen Leute, von denen du erzählt hast?", fragte Eric an Lily gewandt, die uns angrinste und nickte. Seine Stimme war rau, kein Wunder, er hatte nicht viel geredet, wenn immer nur Martin da gewesen war. Man hörte außerdem, dass er gerade im Stimmbruch war.
„Entschuldigen Sie, ich muss leider ein paar Aussagen aufnehmen.", sagte da ein Polizist und kam zu uns. Sofort ließen wir ihn zu den dreien durch.
„Er hat Sie festgehalten, ist das richtig?", fragte er an Eric gewandt, der nickte. „Drei Jahre lang.", bestätigte er.
„Hat er Sie zu irgendetwas gezwungen?", fragte der Polizist weiter, aber Eric schüttelte den Kopf. „Nein, ich musste nur immer in diesem einen Raum bleiben, ich habe drei Jahre lang nichts anderes gesehen. Aber ich hatte dort Trainingsgeräte, die ich benutzt habe, das war mein einziger Zeitvertreib.", berichtete er.
„Haben Sie jemals versucht, zu entkommen?"
„Nein, ich war nie stark genug für Martin und seinen Kumpel, trotz des Trainings. Ich bin ja erst vierzehn. Außerdem hätte ich nicht gewusst, wohin. Mir hatte er erzählt, dass meine Geschwister gestorben sind.", antwortete Eric.
„Es gab also zwei Entführer?", hakte der Polizist nach und Eric nickte. „Ja, aber den anderen habe ich nie gesehen, immer nur Martin.", erklärte er und der Polizist nickte. „In Ordnung, dann brauche ich einmal ihren Namen und die Adresse ihrer Geschwister, damit ich Sie kontaktieren kann, wenn wir Genaueres wissen."
Eric nannte seinen Namen und sah dann fragend zu Lily und Luke. Die beiden nannten ihre jeweiligen Adressen.
„Und wo wird Ihr Bruder bleiben? Sie sind erst siebzehn, aber ich vermute, ihr älterer Bruder hat das Sorgerecht für Sie?", fragte er Lily, die nur nickte. „Er hat das Sorgerecht für mich, aber wir wohnen ja nicht zusammen, ich darf bei meinen Freundinnen leben.", erklärte sie und der Polizist nickte.
„Jemand von Ihnen muss das Sorgerecht übernehmen, ansonsten muss er leider in ein Heim.", erklärte der Polizist und Lily und Luke nickten. „Mache ich.", meldete Luke sich.
„Gut, klären Sie das mit dem Jugendamt und den Behörden.", sagte der Polizist und Eric umarmte Luke. „Danke."
„In Ordnung, dann auf Wiedersehen, fürs Erste!", verabschiedete der Polizist sich und schüttelte den dreien die Hände.
„Lasst uns hier weg, die glotzen alle so doof.", meinte Lily und wir machten uns auf den Weg zu den Autos, verteilten uns darauf - Louis nahm Liam, mich, Harry und Niall mit - und fuhren zu unserer Pizzeria.
„Da haben wir heute ja noch mehr zu feiern als bloß die Ferien.", bemerkte Liam grinsend, wir stimmten ihm freudig zu. Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen, dass Lily wieder da und Eric frei war. Ich freute mich schon darauf, ihn kennenzulernen.
Eric sah sehr skeptisch aus, als wir unsere Pizzen bekamen, Lily hatte etwas für ihn bestellt. Er hatte seit Jahren nichts Vernünftiges mehr gegessen, nur das, was Martin angemessen für ihn fand. Ich hoffte, dass Pizza ein guter Einstieg war, denn jeder mochte Pizza.
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Uff, das ist ja nochmal gut ausgegangen... Da war Lily wohl schlauer als Martin :) Was denkt ihr, wie Eric sich einleben wird? Nach mehreren Jahren? Und wie er so mit den anderen klarkommt?
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أدب الهواةNur noch ein Jahr! Noch ein Jahr, dann ist Jade endlich mit der Schule fertig, auf die sie so gar keine Lust mehr hat. Warum? Naja, man muss früh aufstehen. Ach ja, und dann sind da noch diese Typen, die sich ganz besonders toll fühlen. Aber manchm...