Eine Woche später stand ich nervös mit zitternden Händen vor der Tür des Studios und traute mich nicht rein. Was, wenn das nur ein Scherz gewesen war? Oder wenn ich jetzt grandios verkackte? Perrie und Liam waren mitgekommen, sie sahen mich abwartend an.
„Ich gehe einfach wieder.", murmelte ich leise und drehte mich um, wurde aber sofort aufgehalten. Perrie stand blitzschnell vor mir und Liams Arme lagen um meinen Körper.
„Oh nein, so kommst du nicht davon. Du wirst da jetzt reingehen und das, verdammt nochmal, perfekt machen. Ja, du bist nervös. Wäre auch unnatürlich, wenn nicht. Du packst das, wir wissen das. Du kannst das schaffen.", redete Perrie mir Mut zu und Liam stimmte ihr überzeugt zu, als Perrie auch schon weiterredete. „Du hast mit dem Typen telefoniert und er hat gesagt, wie begeistert er von deinem Auftritt war, den hast du eh schon um deinen kleinen Finger gewickelt. Und alle anderen lässt du Feenstaub fressen, schon vergessen?"
Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und tatsächlich fiel etwas Anspannung von mir ab.
„Was bitte?", fragte Liam irritiert nach. Oh Gott, würde Perrie ihm das erklären?
„Das sagen wir immer, um uns gegenseitig aufzubauen. Harry, Jade und ich. Wir haben ihr das auch geraten, als sie Angst hatte, sich euch so zu zeigen, wie sie ist. Weißt du noch, in dem Laden, wo wir das glitzernde bunte Kleid gefunden haben? Da haben wir das gesagt, als ihr rein kamt, und das hat Jade dann auch gemacht."
„Und wie. Aber mach bei anderen nicht die volle Ladung Feenstaub, du gehörst zu mir. Mich hast du damit völlig verzaubert.", erwiderte Liam und grinste mich an. Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Perrie grinste breit, war kurz davor zu quietschen, verkniff es sich aber und seufzte stattdessen. „Ihr seid so süß, das ist unglaublich. Aber Schluss jetzt, rein da, sonst kommst du zu spät und das willst du erst recht nicht."
Gemeinsam schoben die zwei mich durch die Tür und stotternd fragte ich eine Mitarbeiterin, wo ich hin musste. Zum Glück war sie sehr freundlich und zeigte mir den Weg. Liam und Perrie folgten mir, als ich tief durchatmete, die Tür öffnete und den Raum betrat.
Es war ein Studio, man konnte durch eine Glasscheibe in den Aufnahmeraum gucken, davor gab es Mischpulte und Knöpfe ohne Ende. Auf einem Drehstuhl davor saß der Vater meines Mitschülers, Mr Davids. Er drehte sich um, als er die Tür hörte.
„Jade, wie schön, dass du hier bist. Herzlich Willkommen im Studio!", begrüßte er mich und sofort war ich froh, hier zu sein. Ich würde mich später bei Liam und Perrie bedanken müssen, dass sie mich hierher gezerrt hatten.
„Hallo, ich freue mich unglaublich, hier sein zu dürfen.", sagte ich schüchtern.
„Und ihr seid?", fragte er an Liam und Perrie gerichtet. „Liam und Perrie, Freunde von Jade. Wir wollen sie mental unterstützen.", erklärte Perrie und die beiden schüttelten ihm die Hand.
„Das ist sehr nett von euch. Viele sind beim ersten Mal im Studio sehr nervös. Also, Jade, wollen wir loslegen?" Ich nickte hektisch.
„Okay, pass auf. Wenn du da drinnen sitzt, darfst du praktisch machen, was du willst, aber wir hören alles. Du wirst uns nur hören, wenn wir das Mikro anschalten. Probier ruhig einiges aus, das ist etwas Neues für dich, du darfst spielen oder singen, was auch immer. Setz am besten die Kopfhörer auf, dann hörst du dich selber, wie wir dich hier draußen hören. Wir haben Zeit, das heißt, du kannst lange ausprobieren und dich an alles gewöhnen, ich sage dir dann Bescheid, wenn es ernster wird. Bist du bereit?"
Ich atmete tief durch, ließ mir noch einmal durch den Kopf gehen, was er alles gesagt hatte und nickte entschlossen.
„Gut, dann viel Spaß!" Er öffnete mir die Tür, ich blickte zu Liam und Perrie, die mich beide mit leuchtenden Augen ansahen, Perrie hielt mir beide Daumen entgegen und grinste breit, Liam nickte mir aufmunternd zu. Alles klar, ich würde das schaffen.
Ich sah mich zuerst in dem Raum um, als die Tür geschlossen war. Dort standen zwei Keyboards herum, eine Gitarre stand daneben, zwei Bässe etwas weiter an der Seite. Ein Schlagzeug war aufgebaut, drei Notenständer standen in der Ecke. Zwei Geigen und ein Cello lagen sogar an einer Wand, aber das konnte ich nicht, weswegen ich mich nicht daran traute.
Vorsichtig nahm ich mir die Gitarre und zupfte etwas an den Saiten herum. Sie war an einen Verstärker angeschlossen, sodass ich sie durch meine Kopfhörer sehr sauber hörte. Die Gitarre legte ich vorsichtig auf meinen Hocker und ging zu einem der Keyboards. Sie waren ebenfalls an den Verstärker angeschlossen. Ich konnte den Sound verstellen, was ich prompt auch machte. Das hier hatte deutlich mehr Möglichkeiten als mein E-Piano zuhause. Die Instrumente klangen elektronisch, aber interessant. Nicht wie echte Instrumente, aber das waren sie eben auch nicht. Ich spielte eins meiner kurzen Lieder mit verschiedenen Sounds und summte leise dazu.
„Wenn du singen willst, musst du das Mikro zu dir ziehen.", erklang eine Stimme in meinen Kopfhörern und ich zuckte zusammen. „Okay.", antwortete ich kurz und sah mir das Mikro an. Es hatte einen Schutz davor, damit man nicht zu nahe dran kam oder so... Keine Ahnung.
Vorsichtig zog ich es näher zu mir und räusperte mich einmal, was verstärkt in meinen Ohren erklang. Ich suchte mir den schönsten Sound beim Keyboard aus und spielte das gleiche Lied noch einmal, aber diesmal mit Text.
Die eigene Stimme direkt im Ohr zu hören, war seltsam. Erst war ich davon etwas verschreckt, aber langsam gewöhnte ich mich daran. Ich wurde sicherer und probierte weiter herum. Ich nahm auch die Gitarre wieder dazu und dann überwand ich meine Angst und setzte mich ans Schlagzeug. Damit hatte ich fast keine Erfahrung. In der Schulband unserer alten Schule, bevor ich hierher gezogen war, hatte ich manchmal in den Pausen auf den Trommeln herumgeschlagen, aber ohne wirklich etwas spielen zu wollen. Ich probierte aus, wie die einzelnen Trommeln klangen und die Becken. Ich summte eine Melodie und versuchte, dazu den passenden Rhythmus zu finden. Ab und zu schnappte ich mir meine Gitarre, um wieder das Gefühl für das Lied zu bekommen, das beim Herumprobieren etwas verloren ging.
„Jade?", ertönte es dann wieder in meinen Ohren.
„Ja?", fragte ich und da war meine Nervosität auch wieder.
„Kannst du dir ein Lied aussuchen und einfach spielen? Gitarre, Klavier, was du willst. Aber singen musst du."
Ich nickte. „Okay." Ich wählte ein fröhliches aus, ich wollte mir Mut machen beim Spielen. Dafür war 'Black Magic' perfekt. Ich setzte mich ans Klavier und legte los.
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Jade im Studio ^-^ sie ist voll dabei und Perrie und Liam unterstützen sie tatkräftig :) Mal sehen, wie sie sich so schlägt mit Black Magic ;)
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Changes [1D/LM/5SOS]
FanfictionNur noch ein Jahr! Noch ein Jahr, dann ist Jade endlich mit der Schule fertig, auf die sie so gar keine Lust mehr hat. Warum? Naja, man muss früh aufstehen. Ach ja, und dann sind da noch diese Typen, die sich ganz besonders toll fühlen. Aber manchm...