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Ich gelobe Besserung und versuche wieder mehr zu schreiben.
......


Jules POV

Ich hätte die letzte Runde gewinnen können, aber ich verzog beim finalen Stoß mit Absicht. Davon abgesehen, dass ich nur gewonnen hätte, weil ich die Runde begonnen hatte, wollte ich sie nicht zwingen bei mir zu arbeiten. Sie sollte von alleine kommen, obwohl ich mir wahrscheinlich den Arsch abärgern würde die Situation nicht ausgenutzt zu haben, wenn sie ablehnte.

Obwohl ich ständig zu ihr sagte, dass sie eine Maske benötigte, damit man ihr nicht ihre Gedanken ansah, musste ich zugestehen, dass sie die Show der betrunkenen Tussi hervorragend gemimt hatte.
Sie war gut, konnte Situationen analysieren und sie zu ihren Gunsten nutzen. Ich redete mir ein, dass das der Grund war, warum ich sie dabei beobachtet hatte, wie sie den Typen ihr Geld aus der Tasche zog.
Die Wahrheit war aber eine andere gewesen und ich hatte ganz schön an mir halten müssen um den Kerl, gegen den sie spielte, nicht einen Kopf kürzer zu machen, weil er ihr ständig in ihr ausladendes Dekolleté glotzte. Auch ich hatte meine Schwierigkeiten meinen Blick in ihrem Gesicht zu lassen, dass nun, im Gegensatz zu sonst, ziemlich stark geschminkt war. Die viele Farbe stand ihr nicht schlecht, ließ sie lasziv wirken, aber ich musste zugeben, dass mir ihre Natürlichkeit noch besser gefiel.
Wundersamer Weise, denn Leon, mein bester Kumpel der gerade mit Miss Yorks Freundin flirtete, hatte mich schon des öfteren darauf hingewiesen, dass meine üblichen Bettgenossinen ein Kunst-Studium mit links schaffen würden bei ihren Malkünsten im Gesicht.
Ich selbst hätte das aber nicht als Vorliebe von mir gesehen.
Es war nur so, dass ich meine kurzweiligen Bekanntschaften meist nicht in einer Bar oder einem Café traf, sondern in etwas anderen, expliziteren, Lokations und diese hauptsächlich von Frauen aufgesucht wurden, die sich gerne verstellen, verkleideten und in eine andere Welten schlüpften. Und gerade solche Frauen schminkten sich gerne.

Wie auch immer stand mir nun eine grinsende Miss York gegenüber und versenkte mit abgeneigten Oberkörper, der mir einen weiteren tiefen Blick in ihr Dekolleté erlaubte, die letzte Kugel.

Grinsend erhob sie sich und meinte lässig
"Ich hol dann mal kurz meine Unterlagen.".

Cassy schien ebenfalls gerade unterwegs zu sein, denn ich sah sie nicht und ein breit grinsender Leon kam auf mich zu.

"Du willst sie vögeln.",
raunte er.

Ich schickte ihm einen Todesblick.

"Sie ist eine Studentin. Meine Studentin.",
erwiederte ich starr, wie auch schon ein paar Stunden zuvor.

"Ändert aber nichts an der Tatsache. Ich seh doch, wie du sie ansiehst. Ist doch nichts schlimmes dabei."

"Sie soll für mich arbeiten, sie ist gut. Eine Bereicherung.",
meinte ich wieder so förmlich wie möglich, fuhr aber nicht weiter mit meiner Erklärung, den Cassy tauchte auf und ich hatte kein Interesse, dass sie unser Gespräch mitbekam.
Stattdessen schickte ich Leon noch einen warnenden Blick.

Auch Miss York tauchte wieder auf, mit Unterlangen in der Hand, über die ich sie schon zuvor grübelnd gesehen hatte.

"Ernsthaft?",
sprach Cassy ihre Freundin an,
"Du machst eine Wette und dein Einsatz sind Wirschaftsaufgaben?"

"Mich nervt diese Herleitung ernsthaft. Nichts wird mich heute Nacht besser schlafen lassen als mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen wo mein Fehler ist."

"Ich wüsste..",
fing Cassy feixend an, wurde aber von ihrer grollenden Freundin unterbrochen.

"Verkneif es dir Cassy. Du. Kennst. Mich.",
sagte sie nachdrücklich und schien ihr damit irgend eine Botschaft zukommen zu lassen.

Cassy seufzte und hob abwehrend beide Hände.

"Schon gut schon gut. Ja ich kenne dich."

Damit wendete sie sich wieder an Leon und griff irgend ein Thema von zuvor auf, während ich auf Miss York zuging, um mir ihre Unterlangen anzusehen.

Mit den Fingerspitzen glitt ich über die ordentlichen  Buchstaben und Zahlen und fragte mich, seit wann man eine Schrift sexy finden konnte.
Gab es einen Fetisch für soetwas? Falls ja, war ich mir ab diesem Moment ziemlich sicher ihn zu besitzen.

Miss York stand ziemlich nah bei mir, ich konnte sogar hören wie sie atmete. Ihr Atem ging schneller als es normal gewesen wäre und ich wusste, dass sie diese Spannung zwischen uns auch spürte.
Diese Spannung, die es mir schwer machte nachzuvollziehen was ich da gerade las und exakt diese Spannung, der ich nicht nachgeben durfte.

Just One More Night StandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt