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Fibis POV:

Kommentarlos machte Ozzy einen langen Arm und kippte eine ordentliche Menge von der durchsichtigen Flüssigkeit in mein Wasserglas.
Dankend lächelte ich ihn an und setzte das Glas an. Das Brennen in meiner Kehle lenkte mich gut von dem perfekten Familienbild in meinem Kopf ab, dass bei Leons Beschreibungen unweigerlich entstand.

Ozzy verteilte die Gläser und alle bedienten sich an Zitronenscheiben und Salz.
Er hob sein Glas in die Luft und prostete in die Runde.

"Darauf, dass wir alle Weihnachten unbeschadet überstehen."

Wir kippten die Flüssigkeit herunter und ich musste lachen, als Cassy anfing zu husten. Tequila und sie waren noch nie die besten Freunde gewesen.

"Wie verbringst du eigentlich Weihnachten?",
fragte Cassy Ozzy, der schon wieder dabei war unsere Gläser zu füllen.

"Hinter der Bar. Ich kann die Zuschläge momentan ganz gut gebrauchen und meine WG-Mitbewohner kommen später noch rum. Und hoffentlich...",
meinte er und schenkte mir einen bezaubernden Augenaufschlag,
"leistet mir diese reizende Dame Gesellschaft."

"Mal sehen...",
ich hatte Ozzy vor einigen Tagen erzählt, dass ich plante mich einfach während der Festtage zu verkriechen - und erst vorhatte wieder auf die Straße zu gehen, wenn die Menschen wenigsten wieder halbwegs normal waren.

"Du kannst dich auch abschießen und ich bringe dich nach Hause. Oder wir ziehen über die Tage einfach hier ein und hören gar nicht erst auf zu trinken, wie klingt das?",
seine Augen blitzen vor Schalk.

"Das klingt zugegebenermaßen verlockend.",
meinte ich und prostete ihm zu.

"Was klingt verlockend?",
kam es da hinter mir hervor.

Ich musste mich nicht undrehen um zu sehen, dass es Layla war. Sofort verspannte ich mich.

"Ozzy bist du so nett und holst mir auch einen Stuhl?"

"Klar",
meinte er trocken, signalisierte mir jedoch mit den Augen, dass er genau wusste, was sie vorhatte. Mir war es auch klar, spätestens in dem Moment, in dem sie sich den Stuhl von Ozzy schnappte und noch ein Stück an Morin heran rutschte.

Die Hand um meinem Glas verkrampfte sich.

Er beachtete sie nicht, aber darauf kam es auch nicht an.
Layla benahm sich noch schlimmer als die Tussen im Unterricht. In mir flackerte wieder das Bild von Morins Hemd auf, auf dem Lippenstift hing.
Bevor ich jedoch weiter meinen eifersüchtigen Gedanken nachhängen konnten, die von dem bisher getrunkenen Alkohol begünstigt wurden, zuckte ich zusammen, als es plötzlich anfing in mir zu vibrieren.
Meine Knie schlugen so heftig gegen den Tisch, dass mich alle ansahen. Rot werdend nuschelte ich
"'tschuldigung.".

Mir entging das Funkeln in Morins Augen nicht.

Das Vibrieren in mir erstarb, aber dafür begann mein Handy.

Mister M.: Stell dir vor es wären meine Finger.

Sobald ich zuende gelesen hatte, begann das Vibrieren wieder. Nicht nur das, es steigerte sich.

Ich biss mir von innen auf die Wangen und atmete durch die Nase tief ein, um nach außen hin Haltung zu wahren.
Gar nicht so einfach.
Mir wurde heiß.

Und dann hörte es einfach wieder auf. Ich sog stark die Luft ein und überschlug die Beine, in der Hoffnung, es würde das Kribbeln in meinem Unterleib mindern.

Morin hörte gerade Cassy zu, die ihm ausführlich ihre Begeisterung fürs Skilaufen berichtete. Leon strahlte sie dabei an, als würden aus ihrem Mund keine Wörter sondern die schönste Arie kommen, die er je gehört hatte und Layla... ja Layla rückte jetzt wo Ozzy mit dem Stuhl zurück kam noch weiter zu Jules Morin.
Ich rückte ebenfalls so eng es ging an Cassy heran, einfach um ihm noch mehr Platz zu geben um seinerseits von ihr abzurücken, was er zu meiner Befriedigung auch sofort ohne einen Seitenblick auf sie tat. Nur hielt sie das nicht davon ab ihrerseits noch enger an ihn zu rutschen, als Ozzy sich tatsächlich setzte.

Waren wir hier im Kindergarten? Was spielten wir hier? Diese Version von "Reise nach Jerusalem" kannte ich noch gar nicht.

Während Morin scheinbar interessiert Cassys Gerede folgte und immer an den richtigen Stellen einen zustimmenden Laut oder ein Nicken von sich gab, damit sie bloß nicht aufhörte zu reden, schaltete er die Vibrationen wieder ein.
Ich tat so als würde ich mich mit meinem Handy beschäftigen, allerdings starrte ich nur auf die leere Messengerbox und versuchte nicht laut aufzustöhnen. Aus dem Kribbeln in meiner Pussy wurde ein verlangendes Pochen. Ich hielt mich kurze Zeit wacker, bis er anfing, die Vibrationen pulsartig in die Höhe zu treiben um sie kurz darauf wieder sinken zu lassen.
Ich rutschte vorsichtig auf meinem Stuhl herum aber ich fand keine Haltung in der ich diesen Reizen etwas entgegen zu setzen hatte. Eher im Gegenteil. Als ich meine Muskeln anspannte, verstärkte sich die reizende Wirkung und ich trank schnell den Rest Tequila auf Ex um das Stöhnen zu kaschieren.

Darauf hin minderte mein Mister M. die Vibrationen etwas. Ozzy hatte erneut die Gläser gefüllt und schob sie jedem zu. Bei Layla hatte er etwas zu viel Schmackes drauf, obwohl sie direkt neben ihm saß.
Das Glas kippte und Layla sprang entsetzt auf, aber es war zu spät.

"Scheiße Ozzy, wie viel hast du schon gekippt, damit du nicht einmal mehr servieren kannst?",
gifte sie ihn an.

Der machte ein belämmertes Gesicht und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

"Sorry Layla, mach das lieber etwas trocken, sieht aus als hättest du es nicht mehr halten können."

Wenn Blicke töten könnten, wäre er auf der Stelle tot umgefallen.
So stapfte sie nur fluchend davon. Er hingegen nahm einen Bierdeckel, fegte die Flüssigkeit vom Tisch und wechselte auf seinen ursprünglichen Stuhl.

Unschuldig blickend, aber breit grinsend, sprach er mich an.

"Du wolltest mir doch das eine Bild auf deinem Handy zeigen."

Ich brauchte eine Millisekunde länger um zu schalten, aber ich strahlte ihn dann ebenfalls breit an.

"Ach ja, stimmt ja!"

"Welches Bild denn?",
schaltete sich nun Cassy zu meinem Leidwesen ein.

Das brachte mich in die Lage ein halbwegs interessantes Foto zu nehmen, was nicht gerade einfach war, denn besonders voll war meine Galerie nicht.

Morin war so nett und hatte die Vibrationen wieder ausgeschaltet, so konnte ich wenigstens ansatzweise klar denken, obwohl meine Weiblichkeit jammerte und nach mehr verlangte.

Da ich wusste, dass Ozzy auf Boote stand, wählte ich ein abfotografiertes Foto aus dem Album meiner Mom aus.

Just One More Night StandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt