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Jules POV

"Das organisieren ich!",
meinte sie und holte ihr Handy aus der Tasche.

Im selben Moment klingelte mein Telefon.

Miss York machte mir ein Zeichen, dass sie draußen telefonieren würde und ich nahm den Anruf von meiner Personal Shopperin entgegen, die wenig erfreuliche Nachrichten hatte.

Grumnelnd legte ich auf, als Miss York ihren Kopf durch die Tür steckte.

"Alles in Ordnung?"

"Ja, nein, geht schon."

Sie hob eine Augenbraue.

"Meine Personal Shopperin ist schwanger und hat mich auf Eis gelegt. Was ist mit dem Termin?"

"Sie haben eine Personal Shopperin?! Wenn sie Zeit haben in einer Viertelstunde."

"Uhhh, das ging schnell! Dann können wir uns ja auf den Weg machen."

"Ja",
lachte sie und zauberte mir damit trotz der Hiobsbotschaft ein Lächeln auf die Lippen.

"Auf dem Weg können sie mir erzählen, warum sie eine Personal Shopperin brauchen."

Ich nahm ihren Mantel von der Stuhllehne und hielt ihn ihr auf.
Ihr Geruch stieg mir in die Nase und ich konnte nicht wiederstehen ihr kurz leicht über den Rücken zu streichen, was ihr einen Schauer über den Körper jagte.

Selbst ausgestattet mit Mantel und Schal öffnete ich ihr die Tür und wir traten gemeinsam den Weg zur Direktion an.

"Also?"

"Ich mag einfach kein shoppen. Es kostet unnötig Zeit und ich kann mir weitaus besseres vorstellen als allein durch die Geschäfte zu stapfen und mir unnötigen Kram anzusehen und andrehen zu lassen. Also schick ich normalerweise Nancy los und sie zeigt mir dann eine Auswahl und ich tippe auf das was ich will und muss mich dafür nicht einmal aus dem Büro bewegen."

Sie lachte wieder.

"Bei ihnen klingt einkaufen wie eine Wurzelbehandlung!"

"Sie gehen dementsprechend gerne shoppen?"

"Naja, kommt drauf an. Nur wenn ich nicht muss! Wenn ich irgendetwas dringend brauche finde ich nie das passende, aber ansonsten hab ich nichts dagegen."

Wir betraten den Verwaltungstrakt und gingen an die Rezeption.

"Hallo, ich habe eben mit Professor Hubendor telefoniert. Er hat gemeint wir können vorbeikommen."

"Ja, er hat mir schon bescheid gegeben, gehen sie einfach durch.",
meinte die Sekretärin und war schon in ihre nächste Aufgabe vertieft.

Miss York klopfte an, worauf ein "Herein" ertönte.
Ich öffnete die Tür und ließ ihr den Vortritt.

Professor Dr. Dr. Phil. Robert Hubendor war ein junggebliebener Mittfünfziger mit grauen Haaren und sportlicher Figur. Sobald er Miss York sah erhob er sich von seinem Platz hinter seinem Schreibtisch und kam mit einem strahlenden Lächeln auf sie zu.
Kannten sich die beiden etwa?
Er ergriff ihre beiden Hände und küsste ihr beide Wangen.

"Fibi mein Mädchen!",
rief er begeistert aus.
"Schön dich zu sehen."

"Hallo Robert. Danke dass du so schnell Zeit hattest."

"Für dich doch immer.",
meinte er und ließ endlich ihre Hände los.

Ich stellte mich so eng es die Professionalität gerade noch zuließ neben Miss York und reckte dem Mann die Hand entgegen.

"Professor."

"Morin!",
rief er nicht weniger begeistert aus und ergriff meine Hand um sie zu schütteln.

"Was treibt euch beide zu mir?",
fragte er und geleitete uns in eine Sitzecke.

"Setzt euch doch. Wollt ihr etwas trinken? Fibi einen Kaffee?"

"Danke Robert, aber ich will dich nicht unnötig aufhalten wenn ich dich schon so überfalle."

In welchem Verhältnis standen die beiden zueinander?

Unauffällig rutschte ich ein Stück näher zu Miss York.

"Das ist kein Überfall, das ist eine Freude. Obwohl du jetzt hier wohnst sehen wir dich nicht mehr als früher..."

"Robert...",
meinte Miss York nur mit einer emotionsschwangeren Stimme, die mir durch und durch ging und in mir das Bedürfnis weckte sie in den Arm zu nehmen und zu trösten.

"Ach tut mir leid Schätzchen, aber wir vermissen dich einfach."

Er klatschte in die Hände und wechselte das Thema.

"Also nun gut: was kann ich für euch tun?"

Sein interessierter Blick schwenkte zwischen Miss York und mir hin und her.

Ein ziemlich irrationaler Gedankengang wollte, dass er die Spannung zwischen uns bemerkte. Was ziemlich idiotisch war, denn dann würde Fibian York sicher nicht als meine Assistentin akzeptiert werden.

Ich überließ Miss York weiterhin die Gesprächsführung und sie erzählte ihm konkret und kompakt worum es bei der Stelle ging.

"Wir brauchen nur die Zustimmung der Direktion, damit es nicht später zu irgendwelchen Komplikationen kommt.",
fügte ich an als Miss York geendet hatte.

Der Blick des Professors war nachdenklich und sein Blick schweifte erneut zwischen uns hin und her bevor er sich auf sie heftete.

"Brauchst du Geld Fibi?",
fragte er ernst, so direkt und unverblümt, dass ich ihren Scham körperlich spüren konnte.

"Nein Robert, darum geht es nicht."

"Du weißt dass du immer zu uns kommen kannst?"

"Ja Robert, das ist auch sehr lieb, aber wie gesagt, darum geht es nicht. Ich will diesen Job und Erfahrungen sammeln!"

Den letzten Satz sagte sie mit so viel Überzeugung, dass ich mir erneut sicher war, der richtigen Person die Stelle angeboten zu haben.

"Na dann... herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Job!",
meinte er lächelnd zu ihr und an mich gewandt

"Die nötigen Unterlagen lasse ich ihnen demnächst über die interne Post zukommen.".

Wir erhoben uns, da es nichts mehr zu besprechen gab.

Professor Hubendor schüttelte meine Hand länger als nötig.

"Sie haben mit ihr einen guten Fang gemacht. Passen sie gut auf sie auf."

"Das werde ich.",
antworte ich mit voller Überzeugung.

Als sich Miss York verabschieden wollte hielt er sie jedoch auf.

"Fibi, noch auf ein Wort."

.....
Irgendwann dreh ich noch einmal durch weil es nicht richtig abspeichert!

Just One More Night StandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt