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Für Ginnnn00 diba2000 und _Mel_Gamer_

Danke fürs Lesen :)))))

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Um halb drei klopfte ich an Morins Tür, die mir prompt geöffnet wurde. Jedoch nicht von ihm, sondern von einem älteren Mann im Blaumann. Ein weiterer, deutlich jüngerer, ich schätzte ihn gerade Mal auf siebzehn, war damit beschäftigt, die Bücher aus dem Regal zu räumen. Von Morin fehlte jede Spur.

"Ääähhhh hi",
lautete meine wenig einfallsreiche Begrüßung.

"Sie müssen Miss York sein",
die Stimme von dem Älteren klang tief und hatte einen kräftigen Unterton, der nur von jahrelangem Zigarettenkonsum herrühren konnte.

"Äh ja."

"Ich bin Bob und das ist Micky. Mister Morin bat mich ihnen zu sagen, dass er sich verspätet und ihnen beim Aufbau zu helfen sowie das Büro umzustellen."

"Okay",
lautete mein primitive Antwort.

Kam er wegen mit nicht? Wegen diesem Augenblick beim Anzugkauf? Sollte ich wirklich für ihn arbeiten oder noch einen Rückzieher machen? War es dafür zu spät?

Fragen über Fragen überschlugen sich in meinem Kopf. Fragen, die ich mir teilweise schon in der Nacht unentwegt gestellt hatte, die jedoch nur einen Kern hatten: Wie sollte das nur weiter gehen?

Auch Bob leerte jetzt die Regale. Ich brauchte was zu tun, musste mich ablenken.

"Kann ich ihnen helfen?",
fragte ich, während ich einfach meine Sachen auf Morins Schreibtisch ablud.

"Das müssen sie nicht..."

"Ich würde aber gerne."

Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte ich damit, mich mit Bob zu unterhalten und mit Micky zu scherzen, der zwar ein ziemlich großes Mundwerk, aber auch ein Herz aus Gold zu haben schien.

Durch das Fenster sah ich, wie ein Lastwagen mit dem unverkennbaren Logo des Möbelgeschäfts vorfuhr, welches wir gestern besucht hatten.
So gut es ging und im schweiße meines angesichts half ich auch hier Micky und Bob alles hineinzutragen und aufzubauen. Dabei bestand ich darauf nicht nur Handlangerarbeiten zu erledigen.
Staubig und etwas dreckig wischte ich mir in dem Moment die Stirn mit meinem linken Unterarm ab, als ein durch und durch professioneller, sexy, bis oben hin zugeknöpfter Morin in einem nachtblauen Anzug den Raum betrat.
Einen kurzen Moment kam er ins Stocken und musterte mich mit einem Blick, den ich nicht recht zu deuten wusste.
Der Blick hätte heiß sein können, aber sein anschließendes Gehabe passte nicht dazu. Nein, viel mehr war es wahrscheinlich, dass sein Blick abschätzig - und zwar nicht auf die gute Art - gewesen war, denn ich erkannte, wie seine Kiefer mahlten.

Peinlich berührt senkte ich meinen Kopf.
Die Zeit heute morgen, hätte ich mir sparen können.
Aus meiner Haarspange hatten sich etliche Strähnen gelöst und standen wahrscheinlich in alle Richtungen ab. Von Dreck, Staub und Schweiß abgesehen konnte ich nur hoffen mir meine Schminke nicht verschmiert zu haben.
Da mir so warm war hatte ich mich meiner karrierten Flanellbluse entledigt und stand nur in einem weißen engen Spaghettiträgertop da, dass in einer kurzen Jeans Shorts steckte. Darunter trug ich zwar eine blickdichte schwarze Strumpfhose, jedoch hatte ich meine 10 Zentimeter hohen schwarzen Overkneestiefel - die mir zu Hause noch als gute Idee vorgekommen waren - der Bequemlichkeit halber ebenfalls ausgezogen. Zwar zeigte ich nicht weniger Haut als im C&B, aber jetzt fühlte ich mich irgendwie nackt. Das hier war mein zukünftiger Arbeitsplatz, das war mein Arbeitgeber und er sah mich an, als sei ich eine Schlampe. Morin sah mich so an. Verdammt.

Zuvor, nur mit Micky und Bob, hatte ich mich nicht schlecht gefühlt. Die Stimmung war entspannt gewesen, gemütlich und ich hatte mich regelrecht pudelwohl gefühlt. Tatsächlich hatte Bob sogar einen Kommentar über meine hohen Schuhe gemacht, als ich sie auszog.

"Endlich Mädchen, ich hab schon gedacht die Füße müssen dir bald abfallen.",
hatte er gesagt und ich hatte grinsend mit meinen bestrumpften Zehen gewackelt.

"Ich versteh euch Frauen nicht",
hatte auch Micky gemeint, worauf Bob nur sagte

"Dafür bist du auch noch zu jung, mein Junge."
und wir hatten alle gelacht.

Unter Morins Blick verspannte ich mich jedoch. Er war nicht wie sonst neckisch, er war stechend. Jetzt kratzte er sich sogar wieder an der Stelle an seinem Kiefer, unterm Ohr. Er war gestresst. Da war er nicht alleine. Obwohl mir jetzt noch heißer war als zuvor griff ich nach meiner Bluse und striff sie mir mit gesenktem Blick über, als ich mühsam ein "Hallo" herauspresste.

"Guten Tag, Miss York. Was tun sie hier?"

Seine Stimme donnerte in meinen Ohren und aus irgendeinem Grund fand ich das trotzdem erregend. Irgendetwas in meinem Kopf musste falsch gepolt sein. Verwirrt sah ich zu ihm auf.

"Ich habe mit Bob und Micky..."

"Das hatte ich so nicht angeordnet."

Wie bitte?

"Wir hatten doch gestern vereinbart, dass ich heute die Möbel entgegen nehme."

"Ja, entgegen nehmen, aber für den Rest waren Bob und Micky engagiert."

Ich sah mich nach meinen Stiefeln um. Ich brauchte sie dringend damit ich mir nicht mehr so klein und entblößt vorkam.
Ich wollte gerade auf sie zugehen, da machte Morin einen Schritt auf mich zu, beugte sich vor und zischte mir drohend mit einem Knurren ins Ohr

"Wag es ja nicht jetzt diese Stiefel anzuziehen.".

Just One More Night StandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt