Kapitel 42

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Lena's POV


Nachdem Natalie ihr geschrieben hatte, dass sie losfahren würden, war Lena bald darauf schon in Mark's Wohnung gestanden und hatte erstmal überhaupt nicht gewusst, was sie tun sollte. Den Schlüssel hatte sie ja noch von seiner Schwester, als sie für ihn Kleidung geholt hatte. Wenn alles gut lief wären sie bald da. Hoffentlich würde er sich freuen. Es war jetzt eine Woche her, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte und da hatten sie sich geküsst.

Sie wusste, dass viel geschehen war in der Zwischenzeit. Natalie hatte ihr regelmäßig geschrieben, ebenso hatte sie die Presse verfolgt, auch diese Pressekonferenzen. Unendlich leid hatte Mark ihr getan und sie konnte schmerzlich erkennen, wie weich und verletzlich er geworden war.

Schon horchte sie auf, hatte Geräusche auf dem Gang vernommen. Ihre Anspannung stieg, doch unbewusst hellte sich ihr Gesicht auf. Sie spürte ihr Herz klopfen und atmete noch einmal kräftig ein. Dann ging die Tür auf und sie sah ihn. Überrascht blieb er stehen, fixierte sie mit großen Augen, die sofort feucht schimmerten. Weinte er etwa?

"Forsti." rief sie, konnte sich nicht mehr zurückhalten und lief auf ihn zu. Schon lagen sie sich in den Armen und er drückte sie fest an sich. Sie war erleichtert. "Leni." flüsterte er und sie spürte, wie seine Gefühle ihn übermannten und er tatsächlich seinen Tränen freien Lauf ließ. Auch ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie fühlte sich selig, diesen geliebten Menschen wieder spüren zu können. Er war wieder da, hielt sie, als würde er sie nie wieder los lassen wollen und Lena genoss jeden Augenblick davon.

Als sie sich langsam voneinander lösten, machte sie schüchtern einen Schritt nach hinten, wollte ihm Luft zum Verschnaufen geben, ihn nicht zu sehr überrennen mit ihrer Freude, doch er griff nach ihrem Arm, zog sie lächelnd wieder zu sich, lachte kurz auf und blickte ihr mit diesen geröteten Augen gefühlt in ihre Seele. Sie musste schlucken. Bei dieser Freude und Liebe, die sie in seinem Blick erkannte, wurde ihr ganz warm ums Herz.

Er hob seine Hand und sie fühlte seine Finger zart über ihre Wange streichen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sein Gesicht ihrem nun immer näher kam. Vorsichtig beugte er sich vor und legte seine Lippen ganz sanft auf ihre. Lena durchzuckte ein Gefühl wie ein Stromschlag, sie schloss ihre Augen und bewegte ihre Lippen unsicher gegen seine, genoss dieses weiche Gefühl der Liebkosung. Kurz lösten sie sich, ihre Augen sich gegenseitig suchend. Auch er schien kurz zurückzuschrecken.

Doch nun wurde sie mutig, kam ihm näher, schlang ihre Arme um seinen Körper, während er ihr Gesicht mit beiden Händen umgriff. Wieder berührten seine Lippen ihre, doch diesmal spürte sie, wie er den Kuss langsam intensivierte und anfing, an den Ihrigen zu knabbern und sachte zu saugen. Doch noch während ihr davon schwindlig wurde erhöhte er den Druck und presste seine Lippen leidenschaftlicher gegen ihre. Auch sie bewegte sich immer stärker, genoss es, diese weichen Lippen zu spüren, drückte sich immer näher an seine Brust, während ihre Münder miteinander verschmolzen. Ein Glücksgefühl erfasste sie, welches sie schon lange nicht mehr erlebt hatte und es machte Lust auf mehr. Seine Hände fuhren nun ihren Rücken nach und ein Schauer durchlief ihren Körper, blieben auf den Hüften liegen, während ihre Lippen wieder und wieder sehnsüchtig und wild aufeinander trafen und miteinander tanzten. Mit einem leichten Schmatzer lösten sie sich schwer atmend voneinander und sahen sich an. Glücklich lächelte Lena diesen wunderbaren Mann vor sich an und auch er stieß ein kurzes Lachen aus, grinste breit.

"Ist ja nicht so, dass da auch noch jemand anderer da wäre." kam es plötzlich von hinten und Lena musste kichern, als sie in Nati's schmunzelndes Gesicht blickte, gefolgt von Nitti, der hinter ihr stand, und sah beschämt nach unten. Da hatten sie sich wohl gehen lassen. Auch Mark schien eine leichte Röte ins Gesicht zu steigen.

Beide kamen nun näher auf sie zu und Lena nahm jeden in den Arm. "Tut mir leid." murmelte sie immer noch verlegen als sie so beieinander standen, doch Mark legte wie selbstverständlich seinen Arm um sie und meinte nur: "Mir nicht." Dann sah er in die Runde. "Wie wär's, wenn wir uns was zu Essen bestellen? Ich habe sicher nichts Essbares mehr hier. Und dann machen wir es uns gemütlich. Oder möchte schon jemand gehen?"

Freudig liefen sie nun zu seiner Sitzecke mit einem großen und dem kleineren Sofa und ließen sich darauf nieder. In seinem Handy scrollte er nach seinem Pizzadienst und fragte jeden nach seinem Wunsch, setzte sich dann dazu. "Wie war das jetzt mit der Bettruhe?" Nitti grinste über beide Backen und auch Nati stimmte ihm zu. "Er muss sich noch schonen." erklärte sie Lena, in welcher sofort Sorgen hochkamen. Sie machte Platz und deutete Mark an, sich hinzulegen, drückte ihn dann, da er sich weigerte und den Kopf schüttelte, einfach zur Seite, schmunzelte ihn an. "Dann pass ich jetzt darauf auf, dass du wieder gesund wirst."

Er war schmal geworden und hatte eine Narbe an der Stirn, die sie nicht kannte. An den Bildern in der Presse hatte sie bereits erkennen können, dass es ihm gesundheitlich noch nicht so gut ging. Auch wusste sie, dass sich an Max' Zustand nichts geändert hatte, was ihn sicherlich zusätzlich noch sehr belastete. Sie hatte sich für die nächsten Tage von allen Terminen befreien lassen, konnte, wenn er es wollte, ausschließlich für ihn da sein. So, wie sie es von Anfang an wollte.



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