12. Erste Prüfung : Felicia

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Simon Pelskey, ein etwas jüngerer Springer als Falko, wartete schon mit Finn und Jeffery auf sie ein paar Kilometer von Kern entfernt mitten im Eryn Wald. Irgendwem sah Simon ähnlich, aber Felicia kam nicht drauf.
Er war der Trainer der Meylle und begrüßte Joey freundschaftlich, als würden die beiden sich schon lange kennen.
Genau genommen tun sie das ja auch. Korrigierte sich Felicia in Gedanken.

Auf jeden Fall laberten er und Joey eine ganze Weile von Dingen, die sie nicht verstand, am Ende sagte Simon bloß noch:„Falko hat eine Stelle für euch aus gesucht, ihr solltet sie bloß finden, ich denke im Laufe des Jahres werden wir uns noch öfters sehen und soweit ich weiß, habe ich auch ein Fach, das ich euch unterrichten darf. "
Dann drehten er Finn und Jeffery um und joggten in den Wald hinein, und ließen Felicia und Joey alleine.
„Was sollte das bedeuten?"
Fragte Felicia Joey leicht müde und angepisst davon, dass sie vom Gespräch ausgeschlossen wurde.
Joey grinste. „Hast du nicht zu gehört?"
Doch, bloß nichts verstanden.

„Wir müssen Falko suchen gehen, er vorbereitet wohl tiefer im Wald etwas für uns, am Sonnenhobel. Ach und das war Simon Pelskey, er hat früher öfters auf mich aufgepasst, wenn meine Eltern nicht da waren.
Sie sind oft nicht da. "
Sein Blick wurde eine Spur trauriger.
„Er ist der Ausbilder von Finn und Jeffery, Finn ist sein Sohn."

Jetzt wusste Felicia wem er ähnlich sah, Finn!
„Das kommt nicht oft vor, " fuhr Joey fort. „Dass Ausbilder ihre eigenen Kinder trainieren. Aber irgendwie wollte das Schicksal es wohl, dass wir beide Meylle Partner wurden! "
Er grinste wieder frech und begann einen Baum an zu visieren.
„Nein! " trat Felicia dazwischen. „Wir werden nicht klettern! "
„Also gut." sagte Joey mitleidig. „Das werden wir bei Falko wohl noch genug. "
Dann begann er los zu sprinten und Felicia schaute, dass sie hinter her kam.
Plötzlich kam ihr der Tag ewig vor, als ihr Haus am Waldrand brannte und sie auf dem Weg dort hin sich so über den König und die Mjariner aufregte.
Tja jetzt war sie selbst einer.
Aber diese eine Frage interessierte sie trotzdem.
Aus Neugier holte Felicia zu Joey auf und bemühte sich, im Tempo zu bleiben, während sie ihre Frage stellte: „Sag mal, was macht ein vollständiger Springer eigentlich so, wenn er nicht gerade im Außendienst einen Auftrag des Königs zu erledigen hat? "
Joey überlegte nicht lange. „So viele Springer sind wir nun auch wieder nicht, viele bewachen Kern, leben dort, oder sind eben gerade im Außendienst beschäftigt. Die die nichts zu tun haben, Streifen durch die Länder als Spione und Botschafter, helfen Dorfbewohnern und erleben Abenteuer. Sie ziehen eben umher.
Häufig besteht ein Auftrag des Königs an einen Springer, aus eben dieser Aufgabe. Spionieren. Wir sind Krieger im Schatten, keine Soldaten.
Springer können sich auch auf den Außendienst spezialisieren, dann kommen sie nicht oft nach Kern. Wie meine Eltern.
Manche wiederum waren noch nie im Außendienst und verbringen ihr Leben in Kern.
Was aber immer gleich ist, dass Meylle Partner oft zusammen bleiben und Aufträge gemeinsam ausführen, schließlich werden sie ja auch zusammen trainiert, nur Falko ist eine Ausnahme. Er ist eher Einzelgänger. "
Er warf ihr einen schüchternen Seitenblick zu.
„ Eine Meylle Partnerschaft ist aber sehr wichtig. Die Meylle müssen die gleichen Interessen verfolgen und perfekt aufeinander abgestimmt sein."
Jetzt grinste er wieder. „Du wirst mich also wohl oder übel noch eine Weile am Haken haben."
Er beschleunigte wieder und rannte geschmeidig um einen Baumstamm herum, Felicia versuchte ihm so gut wie möglich zu folgen.
Nach etwa einer Stunde Laufen, im Vergleich zum ersten Tag war das gar nichts, blieb Joey stehen, als hätte er etwas gewittert wie ein Tier.
Langsam wurde Felicia es leid immer die Unwissende zu sein, die, die immer alles Nachfragen musste.
Immerhin war sie im Laufen gut.

„Was ist jetzt schon wieder los? "
Fragte sie extra mürrisch, als würde sie lieber weiter laufen wollen.
Joey legte ihr als Antwort bloß die Hand auf die Schulter und drängte sie hinter sich.
„Was ist?" maulte Felicia ungehalten.
Sie hasste es einfach so herum geschubst zu werden.
„Sei einfach kurz leise, ja?"
Sagte Joey.
Ach so war das! Einfach kurz leise sein, jaja. Felicia entriss dich seiner Hand und stapfte extra laut nach vorne, um zu sehen was da so spannend war.
Tja da war rein nichts.
Und das wollte sie Joey auch grade klar machen, als ein Schatten sie von oben erwischte, sie brutal auf den Boden warf und ihr Kopf auf den erdigen Boden gedrückt wurde, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
Laub füllte ihren Mund ihre Arme schmerzten, als sie auf den Rücken gedreht wurden und Felicia absolut machtlos im Dreck lag.
„Regel Nummer eins. "
Knurrte Falko und löste den Druck auf ihrem Kopf. „Blicke immer nach oben und lass dich nie in einen Hinterhalt führen."
Dann ließ er ganz von ihr ab und stellte sich aufrecht hin.
Felicia röchelte und spuckte Laub auf den Boden. Hinterhalt...
Und wieder einmal musste sie Joey Recht zugestehen.
Langsam rappelte sie sich auf und bürstete den Dreck von ihren Knien.
Joey grinste amüsiert.
„Ihr ward so laut wie ein Haufen Bären im Porzellan Laden. "knurrte Falko gereizt und
Felicia funkelte ihn wütend an.
Ihre blonden Wellen waren zersaust und standen in alle Richtungen ab.
Falko wandte sich gefasst ab.
Nun grinste Joey. „Ein Haufen Bären, ja die Beschreibung passt auf dich."
Grinsend lief er Falko hinter her.
Falko rief von vorne:„Ich rate dir, einen Zopf zu machen."

Trägerin des Lichts - Der KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt