Der Vogel war riesig. Sein Gefieder war Gold, braun, teilweise schwarz, seine Schwingen waren so lang wie ein ausgewachsenes Schlachtross, sein Hals lang und elegant wie ein Schwan, seine Schwanz federn waren lang und breit wie ein Fächer, er hatte riesige gebogene Krallen und zwei kleine Unterschwingen zierten seinen eleganten Körper, die man nur sah, wenn er seine Flügel öffnete und sich empor in die Lüfte erhob.
Felicia erkannte ihn schon, als sie bloß goldene Blitzer unter dem Blätterdach funkeln sah und ein gewaltiger Luftschwall ihr von seinen Flügelschlägen entgegen kam.Es war ein Mjara. Der königliche Vogel des Erynwaldes, das Wappen des Oberhauptes, das Zeichen der Mjariner, er war zu ihr gekommen.
Hatte sich auf dem Ast vor ihr nieder gelassen und seine Schwanz federn wippten und bliesen ihr Wind ins Gesicht, wie als Begrüßung und fegten sie beinahe vom Baum herunter.
Das lag allerdings nicht nur an dem Mjara.
Teilweise lag es auch daran, dass der blöde Rabe von Utz, der übrigens Captain hieß(bescheuerter Name, wie sie fand), an ihren Haaren zerrte und ihr ins Ohr kreischte, wie ein blöder. Schon als sie ihn gestern kennen lernte, konnte sie ihn nicht leiden.Bösartig packte Felicia Captain, ignorierte dessen schrilles Zetern und setzte ihn grob neben sich auf den Ast, wobei sie darauf achtete, nicht von seinen Krallen zerfetzt zu werden.
Dann wendete sie sich dem Mjara zu. Sie hatte keine Ahnung warum der majestätische Vogel zu ihr gekommen war.
Utz hatte bloß gesagt, sie solle warten. Bis das blöde Viech, Captain, aufgetaucht war.
Und kaum ein paar Sekunden später, der Mjara.Direkt kaum zwei Meter vor ihr, saß er und wippte bloß mit dem Schwanz.
„Er heißt Phisrandir-El Sjardu Poco. Es gibt sieben von ihnen. Er ist der Herrscher über den Erynwald. Lebt hier. Regiert hier.
Selbst Randuin, der einen Lebenspakt mit Phisrandirs Vater geschlossen hat, ist nun ihm untergeordnet.
Da er der neue Herrscher ist, und nun einen neuen Lebenspakt mit dem Nachfolger des Oberhauptes schließen möchte.
Deswegen ist er gekommen. Und wie es scheint hat er dich ausgewählt. "Utz hatte sich unbemerkt heran geschlichen.
Die Sonne spiegelte sich auf seinem Kopf, durchzogen von vielen, vielen Falten.
„Nein." sagte Felicia und schüttelte ungeduldig den Kopf.
Es war ihr irgendwie unwohl.
Der Gedanke Oberhaupt.
Obwohl...?
„Ich kann aber nicht Oberhaupt werden." sagte sie designiert und betrachtete den wunderschönen Vogel.
„Ich fürchte schon. "sagte Utz in dem selben seufzendem Tonfall und richtete ebenfalls seinen Blick auf den Mjara.
„Ja." seufzte Felicia und richtete verträumt ihren Blick in die Ferne.
Erst ein paar Sekunden später, wurden ihr die Worte von Utz klar.„Nein, kann ich nicht. "sagte sie bockig und kam auf die Beine.
„Ich werde nicht Oberhaupt. Lieber Prinzessin von Estillia. Dann kann ich bestimmen. Dann kann ich den Dorfbewohnern helfen. Kann einen Krieg verhindern. Kann meine Eltern finden. Und meine richtigen rächen. Kann mich an der ganzen Welt rächen.
Habe Macht wie Heu. Kleider, Bälle, Festessen, Musik..."Utz lächelte verschlagen. „Wenn du dir das wünscht, warum bist du dann zu den Mjarinern gegangen?"
Felicia wurde wütend. „Sie sind zu mir gekommen, die Mjariner! Beobachteten mich mein ganzes Leben lang, und dann, durch ein Unglück, bin ich gezwungen worden, ein neues Leben hier anzufangen, verstehst du nicht? Ich hatte keine andere Wahl."
Utz zog bloß eine Augenbraue hoch, und Felicia, die das nur zu gut von Falko kannte, konnte nicht anders.Ich hatte keine Wahl
Wollte sie schreien, wollte es an irgend einem auslassen, brauchte etwas zum zerfetzen.
Bevor sie irgendwas dagegen unternehmen konnte, hatte sie schon die Kontrolle über sich verloren.
Nach zwei Sätzen von Utz, war es zu viel geworden.
Das Tier, in ihr, das sie ihr Leben lang, in sich versteckt hatte, kam zum Leben.
Sie bleckte die Zähne und unheimliche Wut auf ihr Leben qoll hervor, als sie sich mit einem Raubtierhaften Kreischen auf Utz stürzte und den verdutzten hageren Mann mit ihren langen Fingernägeln kratzte und biss, bis er, auf einmal, die Balance verlor und mit einem lauten Schrei den Ast hinunter stürzte.
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Trägerin des Lichts - Der König
Aventura„Du hast einen Namen, eine Identität, Arleen Trägerin des Lichts, Tochter der Liebe und des Lebens, geschaffen aus Güte und Barmherzigkeit gegenüber dieser Welt, mit einer einzigartigen Persönlichkeit voller Leben und Licht. Du wurdest auserwählt...