15. Dianas Heim : Arleen

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Als Arleen aufwachte, blendet sie warmes Licht. Sie lag auf einer bequemen Matratze, in frischen Klamotten.
Langsam setzte Arleen sich auf und betrachtete sich. Es war ein langes weißes Nachthemd, dass ihr bis zu den Füßen hing. Eine dicke braune Wolldecke war ihr um dir Schultern gelegt worden und am Rand der Matratze auf einem Holzboden lagen ein Paar Sandalen, mit flauschigem Fell innendrin.
Auf einem Kästchen stand eine Kerze, die schon zur Hälfte hinab gebrannt war und eine Tasse dampfenden Tee.

Arleen sah sich weiter um. Sie konnte sich überhaupt nicht daran erinnern, was geschehen war.
Undeutlich blitzten Erinnerungen auf.
Die Flucht aus Kalifen.
Der Ritt, bis eine Patroullie sie einholte und einen Hinterhalt stellte.
Julians Beinah Tod.
Josslyn Merphi.
Die Gänge.
Da noch ein Name... Er lag ihr auf der Zunge doch sie erinnerte sich nicht.
Alles war undeutlich und verschwommen.

Da näherte sich eine Person aus einem Nebenraum und Arleen kniff die Augen zusammen um gegen das Licht Einzelheiten zu erkennen.
Erst als sich die Person über sie beugte, fiel Arleen der Rest ,der Geschehnisse ein.
Und der Name.
Thrier Tens.
Seine blonden Haare fielen in sein Gesicht und blaue Augen huschten besorgt über sie.
„Geht's dir gut? " fragte er und setzte sich auf den Rand der Matratze.

Arleen nickte scheu. Erinnerungen blitzten auf wie Farbe und der Nebel lichtete sich.
„Was ist passiert, nachdem ich weg getreten bin? Geht es Julian gut? Was ist mit Joss? Sind wir bei Diana, wo sind die Pferde? "
Mit den Erinnerungen kam die Angst wieder.
Thrier reichte ihr die Teetasse und machte es sich auf der Matratze gemütlicher, indem er sich nach hinten lehnte, die Hände hinterm Kopf verschränkt.
„Es geht allen gut. Julian, Joss, den Pferden und ja wir sind bei Diana. "

Die Angst lichtete sich und die plötzlichen Kopfschmerzen verschwanden. Arleen nickte, schlüpfte in die Wollsandalen und stand auf.
Sie schwankte leicht. „He, He." rief Thrier sprang auf und stützte Arleen, als das Schwindelgefühl endlich verschwand.
„Pass doch auf.", murrte er „Du warst ohnmächtig, da braucht man ne Weile. "
„Ich kann stehen." sagte Arleen und schob seine Hand weg.
Etwas vorsichtiger bückte sie sich schnappte die Kerze in dem metallenen Halter und machte vorsichtig einen Schritt.
„Okay." sagte Thrier und ließ sich wieder auf die Matratze fallen. „Dann nicht. "

Endlich konnte Arleen den ganzen Raum betrachten. Das Licht, das sie geblendet hatte, kam von einem runden gläsernem Fenster, das in eine Holzwand eingebaut war. Auf der Fensterbank standen hölzerne geschnitzte Figuren und Arleen lief hin, um sie zu bewundern.
Dabei riskierte sie einen Blick aus dem Fenster.
Es war wahrlich das Schönste, das sie je erblickt hatte.
Das Fenster bot einen freiem Blick auf sämtliche schneebedeckte Berge und Gipfel unter blauem Himmel.
„Wow. " sagte Arleen ehrfürchtig und stellte die Holzfigur auf ihren Platz zurück, ohne den Blick aus dem Fenster abzuwenden.
Es war wie... Wie aus einem Traum.
Sie stützte sich ab.

„Das ist Dianas Höhle?" fragte sie Thrier noch einmal sicherheitshalber.
Selbst in Kalifen hatten sie diesen wunderschönen Ausblick nicht.
„Ja." antwortete Thrier und zog sie vom Fenster weg. „Komm, es gibt noch mehr zu sehen. "
Arleen nickte und wendete ihren Blick ab. Auf der gegenüber liegenden Seite des Raums, war in die glatte Runde Holzwand, die sich nach oben formten, der Raum besaß keine wirkliche Decke, ein Kamin eingebaut aus rotem Backstein, wo immer noch ein wenig Glut flimmerte.
Davor auf dem Holzboden lag ein flauschiger roter Teppich, farblich passend zu dem Backstein.

Arleen wollte zu dem Kamin laufen, um sich aufzuwärmen, doch Thrier zog sie weiter, durch einen runden Bogen, in Größe einer Tür, doch statt einer Tür, hingen Kordeln darin.

Arleen bahnte sich einen Weg durch sie hindurch und lief eine kleine Stufe hinab, um in den nächsten Raum zu kommen. Er war wesentlich größer, als ihr kleines Zimmerchen, in dem sie aufgewacht war und nun brauchte Arleen kurz um alles zu verarbeiten.

Trägerin des Lichts - Der KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt