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~ Kapitel 10 ~
Protection

"Geht's dir schon etwas besser?", fragte er dann, während er langsam auf mich zu kam und sich neben mich auf das Sofa setzte.

"Ja. Ich hab eigentlich viel mehr darüber geweint, dass ich mich wieder auf diesen Mistkerl eingelassen hatte, als darüber, dass er mich betrogen hat", gab ich eiskalt zu und nahm noch einen Schluck von dem Tee. Erst durch seinen komplett geschockten Gesichtsausdruck fiel mir wieder ein, dass ich ihm das ja noch garnicht erzählt hatte.

"BETROGEN?!", wiederholte er in einem sehr lauten Ton, den ich so garnicht von ihm kannte.

Ich nickte nur und wandte meinen Blick wieder dem Tee zu.

[Jimin's Pers.]

Ich kochte vor Wut. Wie konnte man einem so wunderbaren Mädchen gegenüber nur unloyal sein? Ich hasste nichts mehr, als missbrauchtes Vertrauen. Auch, wenn es mich eigentlich nichts anging, musste ich mich zusammenreißen, mich normal zu verhalten... so wütend war ich.

"Wie hast du reagiert, als er es dir gesagt hat?", fragte ich Yuna dann, während ich meine Hand sanft auf ihrem Oberschenkel platzierte.

Sie stockte kurz und man sah ihr an, wie peinlich ihr das war. Sie wurde wieder etwas rot. "Ich hab ihm meinen heißen Kaffee über sein hässliches Shirt geschüttet und ihn angeschriehen"

Ich konnte mir ein schadenfrohes Lachen nicht verkneifen. Zu gerne hätte ich dem Typen eine reingehauen. Auch sie stimmte nervös in mein Lachen ein und senkte den Blick dann aber wieder.

"Du musst nicht so tun, als würde es dir gut gehen, wenn das nicht der Fall ist...Nicht bei mir. Das weißt du doch, oder?", fragte ich sie dann und blickte ihr wieder direkt in ihre wunderschönen, grünen Augen.

Ich konnte hören, wie sie in dem Moment wieder anfing, immer schneller zu atmen und den Augenkontakt mied. Ich musste erneut über ihre unglaublich süße Art schmunzeln und erleichterte ihr es dann, indem auch ich meinen Blick ein wenig von ihr löste.

"J-Ja. Danke, ehrlich. Mir geht's wirklich gut. Um ehrlich zu sein denke ich, wenn ich bei dir bin, garnicht wirklich an ihn", gab sie dann anschließend zu und auch ich musste mir eingestehen, dass ich in diesem Moment ganz schön nervös wurde.

Ich lächelte sie liebevoll an und nickte. Auch sie schenkte mir nun erneut ihr hübsches, ansteckendes Lächeln, welches mein Herz schneller schlagen ließ. Es machte mich unglaublich glücklich, es an ihr zu sehen.

"Als Dankeschön werde ich heute kochen", beschloss sie stolz und ging in die Küche, von der sie scheinbar ziemlich erstaunt war. Immerhin war das auch sehr untypisch für ein Hotel.

Ihr Handy ließ sie einfach auf dem kleinen Tisch vor der Couch liegen. Ich setzte mich ein wenig an mein MacBook und schaute mir nochmal alle Videos von den Trainingsstunden an, die wir aufgenommen hatten. Ich vermisste die Jungs jetzt schon. Immerhin waren sie meine Familie.

Plötzlich leuchtete Yuna's Handy hinter mir hell auf. Ich konnte nicht anders, als einen kurzen Blick darauf zu werfen. Als ich dann die Nachrichten auf ihrem Sperrbildschirm sah, konnte ich es einfach nicht fassen.

Felix:

> Ich werde nicht aufgeben.

> Du musst mir verzeihen Yuna.

> Du weißt, ich liebe nur dich.

Erneut kochte ich vor Wut. Sie hatte so etwas nicht verdient. Sie hatte niemanden verdient, der behauptete, sie zu lieben, obwohl er offensichtlich nicht wusste, was Liebe war.

Liebe bedeutete nämlich unter anderem genau das... Loyalität und Vertrauen.

Ich konnte es nicht riskieren, dass sie noch einmal verletzt werden würde. Ohne wirklich darüber nachzudenken, antwortete ich ihm:


In 10 Minuten in der Seitengasse vor dem Latin Cafe <


Wahrscheinlich war es nicht das richtige, was ich hier gerade tat. Aber es war zu ihrem Schutz... Und sie zu schützen fühlte sich definitiv richtig an. Also löschte ich die paar Nachrichten und zog mir meine Jacke und meine Schuhe an. Ich ging noch kurz in die Küche, um Yuna Bescheid zu geben. "Ich muss noch etwas erledigen. Bleib bitte einfach hier, ja?", sagte ich mit einem gespielten Lächeln im Gesicht und machte mich auf den Weg.

War der Typ echt so verzweifelt gewesen, dass er sie, obwohl sie ihn mit heißem Kaffee angeschüttet und angeschrien hatte, immernoch nicht in Ruhe ließ? Liebe konnte das ja nämlich auch nicht sein.

In der Seitenstraße angekommen, watete er bereits auf Yuna, besser gesagt auf mich. Ich war mir sofort sicher, dass er es war. Erstens, weil hier sowieso nie Jemand war und Zweitens sah man es ihm irgendwie einfach an. Er sah nicht schlecht aus, das musste man ihm lassen. Trotzdem half ihm das in so einer Situation wie beispielsweise in Dieser nicht gerade weiter.

Im nächsten Moment stand ich auch schon vor ihm. Wir waren ungefähr gleich groß. Trotzdem war ich wahrscheinlich um ca. 10 Kilo schwerer. Er war scheinbar mehr als nur naiv, und fragte provokant: "Hey, könntest du vielleicht wo anders hingehen? Meine Freundin kommt gleich und naja wir wären gerne alleine."

Ich zeigte erst keine Reaktion. Dann fand ich es aber so lächerlich, dass ich ein bisschen lachen musste. Er blickte mich verwirrt und gleichzeitig auffordernd an. Ich trat einen Schritt zurück und unterbrach seine Gesichtszüge, indem ich ihm mit meiner Faust mitten ins Gesicht schlug.

Das musste einfach sein. Ich richtete ihn wieder auf, indem ich ihn am Hinterkopf an seinen Haaren packte und nach oben zog. Ich sah ihn aggressiv an. "Yuna ist nicht deine Freundin. Und sie kommt nicht! Wenn du ihr noch einmal schreibst, dann schwör ich dir, wirst du das bereuen!"

Er versuchte, sich loszureißen und zappelte herum. Ich drückte ihn dann so fest nach unten, dass zu Boden fiel, sich mit seinen Ellenbogen abstützte und versuchte, sich wieder aufzurichten.

Ich drehte mich dann einfach um und verschwand wieder aus der Gasse. Ich hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich ja irgendwo wusste, dass es nicht richtig gewesen war, erinnerte mich dann aber wieder daran, was er Yuna angetan hatte und wäre an der Stelle am liebsten nochmal umgekehrt, um ihm noch eine zu verpassen.

 Ich hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich ja irgendwo wusste, dass es nicht richtig gewesen war, erinnerte mich dann aber wieder daran, was er Yuna angetan hatte und wäre an der Stelle am liebsten nochmal umgekehrt, um ihm noch ein...

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[02.05.2019]

Touches | Park Jimin ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt