Kapitel 20. Eulenpost

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Als wie aus dem Nichts ein Räuspern ertönte fuhren beide erschrocken auseinander.

Professor McGonnegall stand in der geöffneten Tür zum Verwandlungsraum und hatte die Hände in die Hüften gestemmt.

,,Es ist ja alles schön und gut das Slytherin und Griffindore sich einander näher kommen und Frieden schließen, aber Mitten auf den Fluren Speichel auszutauschen wäre dann meiner Meinung nach doch nicht sehr angebracht.
Wir müssen doch auch etwas Rücksicht auf die Erstklässler nehmen."
Streng schaute sie ihren Schülern in die Augen.

Peinlich berührt von der Tatsache das sie gerade von einer Lehrerin
beobachtet wurden wie sie sich gegenseitig die Zügen in den Hals gesteckt hatten, schaute Hermine zur Seite und leckte sich gedankenverloren über ihre geschwollenen Lippen.

,,Verzeihen sie vielmals Professor McGonnegall, das war unverantwortlich.
Ich werde gleich nach einem anderen Ort suchen um das weiter auszuführen was ich angefangen habe. " Charmant verbeugte Draco sich von der mehr als verdutzden Lehrerin und griff nach Mines Hand, doch als er sie mit sich ziehen wollte pfiff McGonnegal die beiden wieder zurück.
,,So war das jetzt nicht gerade gemeint. Der Unterricht beginnt gleich. Glauben Sie ja nicht das sie beide jetzt einfach verschwinden.
Los. Ab. Rein mit euch! "
Wie immer war ihre Stimme scharf wie ein geschliffenes Rasiermesser,
doch ihr sonst so kühl wirkendes Gesicht zierte ein kleines, aber feines verschmitztes Lächeln.

Mit geröteten Wangen und gesenktem Kopf trottete Hermine in den Raum für Verwandlungen.
In der Tür drehte sie sich nochmal zu Draco um, der der Lehrerin schleimig lächelnd ein Kompliment für ihre 'Ach so tolle' Frisur machte, worauf sie leicht rosige Wangen bekam und sich geschmeichelt ihre Haare richtete.
In sich hinein grinsend wendete Hermine den Blick ab.

So ein Schleimer!

‡‡

Nach ein paar weiteren belanglosen
Schulstunden zogen sich die beiden
in den Turm zurück.
Im Unterricht war es kaum auszuhalten.
Von allen Seiten wurde man geradezu von blicken getötet.

Die Griffindores konnten nicht glauben das ausgerechnet ihre beste und anständigste Schülerin, ihr Herz an einen Slytherin Schüler verlohr. Und dann auch noch der absolute Erzfeind Draco Malfoy, der ehemalige Todesser, Schlammbluthasser, und der beste in Thema 'wie breche ich am besten Herzen'.

Aber noch schlimmer waren die Verehrerinnen von Draco die Hermine die ganze Zeit während des Unterrichts mit Papierkügelchen bewarfen, und sie mit ihren eisernen Blicken am liebsten über den Feuer schmoren sehen wollten.

Doch Ginny Weasley wäre nicht Ginny Weasley hätte sie ihrer besten Freundin in einer solchen Situation im Stich gelassen:

Flashback, Arithmanticunterricht

,, Jetzt hört mal auf ihr Schnepfen, lasst die beiden doch einfach glücklich sein. Ist das zu viel verlangt?! Nur weil ihr niemanden habt, heißt es noch lange nicht dass ihr anderen die Beziehung vermiesen müsst!"
Keine Antwort.
,,Dann ist das ja geklärt, Professor Vector, sie können fortfahren."
Ein strafender Blick noch von einer fuchsteufelswilden Ginny genügte,
um die Meute endgültig zum Schweigen zu bringen.
Dankbar lächelte Hermine Ginny an.

Flashback Ende

Die Erinnerung an die verblüffen Gesichter reichte aus um Hermine wieder zum schmunzeln zu bringen.
,,An was denkst du gerade?"
Fragte Draco sie während er ihr eine Locke hinters Ohr strich.
,, Ich hatte nur wieder diese Fratzen vorm Auge, das war echt amüsant."
Kichernd hielt sie sich den Bauch.
,, Und ich dachte schon Miss Know-it-all findet ihre Hausaufgaben lustig."

,,Hey!" Empört schlug sie Draco auf die Schulter.
Doch anstatt zurück zu schlagen, nahm er ihr Gesicht in die Hände und versiegelte beide Lippen.
Vertraute aber dennoch so neue Gefühle erfüllten ihre Herzen, wie bei jeder ihrer Küsse.
Hermine hatte seine Lippen schon so oft gekostet, doch jedes Mal konnte sie von der Einzigartigkeit nicht genug bekommen. Leicht stöhnten sie sich gegenseitig in den Mund, wobei sich ihre Zungen einem sinnlichen Tanz hingaben.
Während Hermine ihre Finger in Dracos Haar vergrub zog er sie an der Taille dicht an sich.
Sie verloren sich in diesem atemberaubenden Kuss, bis...

Pick-Pick-Pick,
eine kleine hellbraun gefiederte Eule vor dem Fenster auf und ab flog wobei sie mit dem Schnabel ein penedrantes Geräusch auf dem Fesnsterglas hinterließ.

Seufzend löste sich Hermine von Draco und kletterte auf den Tisch um das Fenster besser öffnen zu können.
Ohne zu zögern flatterte das kleine Geschöpf hinein und hielt Mine ihr rechtes Beinchen hin, an dem eine Rolle Pergament befestigt war.
Sofort rollte sie das Pergament auf, und las laut vor:

~ Liebe Hermine,
Das war wirklich kindisch von uns das wir so reagiert haben, wie es beste Freunde eigentlich nicht tun sollten.
Du musst nur verstehen, dass das mit dir und Malfoy echt überraschend kam.
Ron und ich wollten es einfach nicht wahr haben dass du und Malfoy...
zusammen seid.
Er hat uns Jahre lang gedemütigt und war der Grund dafür dass du Nächte lang durchgeheult hast,weil er dich als du weißt schon... als Schlammblut bezeichnet hat.
Wir konnten garnicht mehr mitzählen wie oft du schon wegen Malfoy weinend zusammen gebrochen bist, und wir nicht wussten wie wir dich trösten sollten. Verstehst du was ich meine?
Es ist schön das du mit ihm glücklich bist, das ist ja das einzige was zählt..., das unsere Freundin glücklich ist.

Wir haben beschlossen Malfoy noch eine Chance zu geben.

Also, hiermit laden wir dich und Malfoy zu einer kleinen Party heute Abend um 21 Uhr im Raum der Wünsche ein.
Malfoy kann gerne ein paar Freunde von sich mitbringen.
Auch wenn es mir schwer fällt es mir einzugestehen, aber ich denke wir sind jetzt erwachsener geworden und können die alten Zeiten begraben, und neu anfangen.

-Harry und Ron-  ~

Damit endete der Brief und Hermine sah zu ihm auf.

'Bloß nicht sentimental werden Draco' befief er sich in Gedanken.
Aber es stimmte, er hatte sich bereits für alles bei Hermine entschuldigt,.... Das reichte... Dann aber auch. So.

Ungläubig schaute Draco von dem Pergament in ihrer Hand wieder hoch zu ihrem Gesicht.
,,Endlich hat sich Sankt Potter dazu auf gerafft eine Entschuldigung zu schreiben.
Wirst du hingehen? ''
Hermine schluckte.
,, Ja ich denke schon. Du dann auch? "
Unsicher legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm und strich beruhigend darüber.
,, Ja ich gehe. Ich glaube ich nehme Theodor Nott, Blaise und Pansy mit, die haben dich mittlerweile auch akzeptiert. ''
Sie nickte bestätigend, schrieb kurz eine Antwort auf das Blatt und schickte die Eule wieder zurück zu ihrem Besitzer.

(1038 Wörter)

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