Kapitel 1: Umarmung

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~Kageyama~

"Hinata, du Idiot! Wir wollen jetzt los, wo verdammt steck-?!" Ich hörte ein leises Schniefen. "Hinata?"

Vor fast genau 2 Stunden hatten wir gegen die Aoba Johsei im Tunier verloren und waren danach Essen gegangen, jeder von uns hatte unter Tränen sein Reis runtergedrückt, nach einer Weile fingen wir dann wieder an miteinander zu reden und schlussendlich auch zu lachen, nur Hinata hatte sich mit einem leisen "Ich muss mal auf's Klo." verdrückt. Als wir unsere Sachen zusammenpackten, bemerkten wir, dass das (Zweit-)Kleinste und Nervigste noch fehlte, unser Wirbelwind Hinata!

Also wurde ich dann dazu auserkoren, Hinata suchen zu gehen."Hinata...", wiederholte ich nocheinmal vorsichtig, "...geht es dir gut?"
"Ja..." krächzte er.
Langsam ging ich auf die einzig geschlossenen Kabinentür zu, klopfte und stellte fest, dass sie nicht abgeschlossen war. Ich öffnete sie vorsichtig und sah einen total verheulten Hinata.

"Was ist denn los?", fragte ich, lehnte mich zu ihm runter und schaute ihm tief in die Augen. Ein erneuter Tränenwall floss seine Wangen hinunter. "Meinetwegen haben wir verloren, nur meinetwegen!" Er guckte auf den Boden, weil er meinem Blick nicht mehr standhalten konnte, das spürte ich, ihm war es bestimmt unangenehm vor mir zu weinen.

"Guck mich an!" sagte ich. Er schüttelte den Kopf. "Guck mich an!", sagte ich etwas schärfer und wieder schüttelte er seinen Kopf. Ich nahm sein Kinn zwischen meine rechte Hand.

"Hör mir zu, Hinata! Du hast Recht, wir haben das Spiel vergeigt und du hast gewiss auch Schuld daran...", er schluchzte, "ABER...", mein Blick wurde entschlossener, "hätten wir dich nicht gehabt, wären wir wahrscheinlich schon viel eher rausgeflogen und hätten nicht soviel Zeit auf dem Spielfeld verbringen dürfen!"

Er sah mich mit großen Augen an. "Wirklich??" "Ja, ganz bestimmt!", lächelte ich ihn an. Er musste eine Menge Schuldgefühle haben, denn so schnell ließ sich unser stetig positiver Sonnenschein nicht aus der Bahn werfen.

Ohne jegliche Vorwarnung sprang er auf und umarmte mich, perplex stand ich da, wusste für eine Weile nicht, wie ich reagieren sollte, aber dann regte ich mich und schloss meine Arme um ihn, er war warm, seine Haare weich und er duftete gut. Für diesen einen Moment war ich glücklich.

Hätte ich damals nur gewusst, wie sich das entwickelt....

My Lovely Volleyball (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt