Kapitel 30: Zu Weiter Hoodie, Zu Enge Hose...

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~Hinata~

Ok... Irgendwie muss dieses Ding doch funktionieren...

Ich drehte den Wasserhahn neben mir auf und gleich darauf erfuhr ich, was es hieß, beim Untergang der Titanik dabei gewesen zu sein.

"Kalt!", zischte ich und schlug ungeplant fest auf den Hahn. Ich drehte ein wenig herum, bevor ich ihn wieder öffnete und mich zufrieden unter dem angenehm warmen Wasserstrahl zurücklehnte.

Ich wusch mich mit der Seife von Kageyama und nachdem ich mich in seinem Duft eingehüllt hatte, spülte ich mich, wohlbedacht den Wasserhahn nicht ausversehen zu verschieben, wieder ab.

Ich trat aus der Dusche und rubbelte mich mit dem Handtuch trocken, das mir Kageyama's Mutter gegeben hatte. Ich ließ es fallen und griff nach den Sachen, die mir Kageyama hätte geben sollen, doch das hatte er nicht. Ich hatte keine Kleidung. Scheiße!

Panisch sah ich mich im Bad um. Was ich versuchte zu finden, wusste ich selber nicht, aber ich vermutete, einen Plan. Und mir fiel auch einer ein, nur...

~Kageyama~

Ich hatte mir gerade nochmal meine Hausaufgaben angesehen und mir selber eingeredet, dass das mehr als genug war, als Hinata sich auf einmal um den Türrahmen reckte. Ich konnte nur seinen Kopf und seinen nackten Arm sehen.

"Kageyama..." Sein Gesicht war rot und er mied den Blick zu mir.

"Ja?"

"Sag mal... Hast du vielleicht was zum Anziehen?"

Wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen. Meine Kinnlade klappte herunter und meine Augen wurden groß. Verfluchte Scheiße! Ich hab vergessen, ihm was zu geben! Innerlich scheuerte ich mir eine.

Ich befreite mich aus der Starre und lief schnell zum Schrank. Ich griff mir irgendein Oberteil und eine Jogginghose, doch da schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Diese Chance musst du nutzen!

Ich ließ das, was ich gerade in Händen hielt im Schrank fallen und griff stattdessen zu einem weiten Hoodie und einer meiner Boxer, statt der Hose. Mit beiden Sachen ging ich zu Hinata. Er hatte nur ein Handtuch um die Hüfte gewickelt und nahm ein wenig zittrig die Kleidung an. Noch immer mied er meinen Blick und war knallrot. "D-D-Danke..."

Ich hatte noch genau zwei Sekunden, in denen ich Hinata's wundervollen, schlanken, aber doch schon ein bisschen durchtrainierten Oberkörper sehen konnte, bevor er sich umdrehte und zum Bad zurück eilte. Ich spürte, wie sich was in meiner Hose rührte. Verdammt, Tobio, benimm dich!

~Hinata~

Ich zog mir die Klamotten an, die mir Kageyama gegeben hatte. Ein cremefarbener weiter Hoddie und... eine Unterhose?! Ich suchte in dem kleinen Stappel nach einer normalen bequemen Hose, aber ich fand keine. Mist! Ich wollte aber auch nicht zurück gehen und nach einer fragen, deshalb zog ich die Sachen einfach an. Sie rochen nach Kageyama.

Als ich die Boxershorts anzog, wurde mir klar, dass Kageyama die auch schon ein paar mal getragen haben musste. Ja! Stimmt! Ich hatte ihn mit der schon mal in der Umkleide gesehen, fast komplett nackt und verschwitzt und sie hatte echt gut an ihm ausgesehen!

Ich schluckte und es fühlte sich an, als würde meine Körperwärme von meinem Brustbereich nach unten wandern. Auch mein Blut hatte nicht mehr das Herz als Zentrum, sondern einen Bereich, von dem ich geglaubt hatte, dass er vorerst nicht in dieser Weise genutzt würde. In der etwas zu weiten Unterhose wurde es auf einmal eng und der Duft, der von dem Hoddie ausging, machte es nicht besser. Er war ganz anders als das Duschbad, viel intensiver und stimmte mit dem Körpergeruch von Kageyama überein. Das Duschbad hatte nur ein schönes wohliges Gefühl ausgelöst, doch der Hoodie...der ließ mich schwindeln und nicht mehr klar denken.

Panisch guckte ich mich um. Mir standen drei Möglichkeiten zur Auswahl: Erstens, kalt duschen, aber das fiel weg, da man es wohl hörte, wenn jemand duschte und Kageyama wusste, dass ich schon geduscht hatte. Wenn er mich fragen sollte, warum ich zweimal duschen war, hätte ich keine Antwort gewusst. Zweitens, sich beruhigen, durchatmen und warten bis es weg ging, doch nach vier Minuten, in denen ich den Hoodie in eine Ecke gewrackt und aufgrund meiner Erkältung wieder angezogen hatte, entschied ich, dass das nichts mehr wurde. Mir blieb eigentlich nur noch drittens... Ich schaute zur Toilette. Nein, das kann ich auf keinen Fall tun! Nicht hier, in einem fremden Haus! Ich kann mir doch hier keinen runterholen! Das hatte ich bis jetzt auch nur vier-fünf-mal gemacht, wenn es wirklich nicht anders ging und eine kalte Dusche nichts mehr brachte.

Nach einer Weile hin- und herdenken, fiel mir eine letzte, sehr unangenehme vierte Option ein. Die gefiel mir zwar nicht, aber was blieb mir denn anderes übrig?

~Kageyama~

Hinata betrat das Zimmer und das war einer dieser Momente, die ich niemals in einem Test oder einer Klassenarbeit erlebt hatte: Zu hundert Prozent zu wissen, dass es kein Fehler war, dass ich mich doch umentschieden hatte. Hinata stand mit roten Wangen und den Blick auf den Boden gerichtet im Türrahmen und zog mit beiden Händen vorne den Hoodie ein wenig nach unten. Der Hoodie war viel zu groß für ihn und verdeckte durch das Ziehen an ihm, die Unterhose so, dass es aussah, als hätte er gar keine an.

Tja, das war's dann wohl mit 'Benehmen'...

Ich stand schnell auf, schnappte mir meine Schlafsachen und ging an ihm vorbei, denn in meiner Boxershorts wurde es immer enger und im Bad befreite ich mich dann von ihr, stieg in die Dusche und genoss den Anblick von Hinata in meinem Hoodie geistig, während meine Hand sich um 'das Körperliche' kümmerte.

Jah, dass ich ihm das zum Anziehen gegeben hatte, war kein Fehler gewesen, fragte sich nur, was das die nächsten Tage werden sollte, ich konnte ja nicht immer, wenn ich ihn im Hoodie sah, in's Bad rennen.

~Hinata~

Sobald Kageyama raus war, stürzte ich zum Fenster und riss es auf. Die kühle Nachtluft strömte herein und ich atmete tief durch. Die Kühle tat mir gut und nach ein paar Minuten, in denen ich mir um allerlei anderer Sachen Gedanken machte, als Kageyama, wurde es wieder bequem untenrum. Zufrieden legte ich mich in meinen Futon und genoss, wie er wegen meiner Körperwärme immer gemütlicher wurde und ich müder. Als Kageyama zurück kam, war ich schon im Halbschlaf und bekam nur am Rande mit, wie er ein paar Blöcke in meine Tasche packte und mit einem 'Gute Nacht' im Bett verschwand.

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Ja... Wo soll ich anfangen? Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, aber auf einmal hatten alle einen Ständer. War das vielleicht ein bisschen zu viel des Guten?...Nää... passt schon.

Außerdem hoffe ich auf den erleutenden Geistesblitz, der Hinata und Kageyama zusammen kommen lässt. Ich mein's ernst, immer wenn ich einen Plan hab, verbau ich ihn mir selber. Es ist zum verrückt werden 🤜🙆🏼‍♀️. Aber ok, ich geb weiterhin mein Bestes und ich hoffe, dass es euch auch weiterhin gefällt👍 Danke für die 13, 1K Reads, das ist der Wahnsinn, vor einer Weile noch waren es 8K... Danke außerdem für die vielen Votes und Kommentare, die mich motivieren ☺️❤️.

My Lovely Volleyball (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt