Kapitel 2: Lächeln

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~Hinata~

"Haaaaach!", stöhnte ich,"Wir müssen so viel lernen! Aber wir haben keine andere Wahl, wenn wir mit ins Trainingscamp wollen, nicht wahr?" Ich schaute zu Kageyama auf, dieser schüttelte nur mit dem Kopf. Vor ein paar Tagen hatten uns unsere Trainer klar gemacht, dass wir uns definitiv verbessern müssten und dass die nächst beste Möglichkeit dazu, das Trainingscamp mit der Nekoma, der Fukurodani, der Shinzen und der Ubugawa war, für welches Herr Takeda sich wirklich ins Zeug gelegt hatte.

"Ja schon, aber dass Tsukkishima uns unterrichtet, passt mir gar nicht", grummelte Kageyama.

"Mir ja auch nicht, aber das ist die einzige Chance, die wir haben." Ich sah Kageyama an:"Aber wenn wir das hinter uns haben, geht es auf nach TOOOOKYOOOOO!" Ich grinste breit und rannte los. "Hinata, du Arsch, das war Frühstart!" Ich lachte laut und beschleunigte mein Tempo.

Schnaufend kamen wir bei der Schule an, wir waren früh da, damit wir noch ein bisschen trainieren konnten, denn nachmittags hatten wir aufgrund des Lernens kaum Zeit dafür. "Ich hab...wieder...gewonnen...",hächelte ich,"das...ist jetzt...mein sechsundfünfzigster...Sieg...nach siebenundfünfzig Niederlagen...und zwei...Unentschieden." K.O. ließ ich mich auf den Boden fallen und blieb erst mal dort liegen, bis Kageyama über mir auftauchte und mir die Hand hinhielt. "Lass uns trainieren!" Grinsend nahm ich seine Hand. "Los geht's!"

Nach einer Weile kamen auch die anderen Teammitglieder. "Wow, wie schafft ihr es immer nur schon so früh aufzustehen?", fragte Tanaka. "Ich könnte das nicht." Ungläubig schüttelte er seinen Kopf. "Tja das liegt wohl daran, dass sie nichts anderes im Kopf haben als Volleyball. Das ist ja auch der Grund, warum ich meine Zeit heute wieder mit Nachhilfe mit den beiden verschwenden darf." "Hör auf rumzumeckern Tsukkishima!", sagte Daichi. "Immerhin geben sie sich Mühe. Ist doch so, nicht wahr Kageyama und Hinata?" Er hatte wieder diesen gruseligen Blick drauf. Schnell nickten wir, aus Angst, sonst gefressen zu werden. Es klingelte und wir machten uns auf den Weg ins Schulgebäude.

Der Unterricht war langweilig, so wie immer. Ich hatte große Mühe, ihm zu folgen und irgendwann drifteten meine Gedanken doch ab. Ich dachte an die Umarmung von vor ein paar Tagen. Kageyama war so warm gewesen und ich hatte sein Herz wie wild klopfen hören, ich weiß nicht warum, aber es hatte mich glücklich gemacht, genauso wie seine aufmunternden Worte. Ich musste lächeln. Ich hatte Kageyama noch nie so nett erlebt. Ich musste schon zugeben, dass es mir peinlich war, dass ich so viel Schwäche vor ihm gezeigt hatte, aber er hatte so liebevoll gelächelt, so hatte ich ihn noch nie lächeln sehen, sonst war es immer nur gruselig, aber da hatte es irgendwas in mir ausgelöst, was mich dazu gebracht hatte, ihn zu umarmen. Doch obwohl es mir peinlich war, hatte es mir gefallen und ich bereute nichts. Außerdem- Es klingete.

Oh, verdammt!!! Ich hatte nicht zugehört, das würde ich sicherlich bereuen, denn soweit ich wusste, kam das Heutige in den Prüfungen dran!

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend ging ich hinunter zur Cafeteria, auf dem Weg dahin, traf ich Kageyama, der sich ein Milchpäckchen vom Automaten holen wollte. Er wirkte erschöpft. "Oh man, die ganze Zeit zuzuhören, ist ja so anstrengend." "Du hörst echt die ganze Zeit zu?!", fragte ich, was sich als Fehler herausstellte. "Was, du etwa nicht?" Er packte meine Haare und zog daran, dann drückte er meinen Kopf runter.

"Wag es dir ja nicht, die Prüfungen zu verkacken und hör gefälligst im Unterricht zu!" "AUAUAUAUAU! KAGEYAMA LASS LOS, DAS TUT WEH!" Er schnaubte abfällig und ließ von mir ab. "Deinetwegen krieg ich noch 'ne Glatze." Vorsichtig zupfte ich an meinen Haaren, um zu überprüfen, dass es nicht schon soweit war.

"Pass wenigstens im nächsten Unterricht auf!" "Jaha..." , beleidigt guckte ich zu Boden und schmollte. "Gut." Kageyama guckte mich noch einen Moment an und ging dann. Was war denn das gerade, er hatte ausgesehen, als hätte er noch was sagen wollen, aber was nur?

"HINATA!", rief mich einer meiner Klassenkamerden," Lass uns zusammen essen!" "Okay!", rief ich zurück und entschied nicht noch länger über Kageyama nachzudenken, jetzt musste ich erstmal essen und Kraft tanken, damit ich heute den langen Tag voll Lernen und Schule überlebte, die Prüfungen lagen ja nicht mehr in allzu weiter Ferne und somit auch das Trainingscamp in Tokyo...



My Lovely Volleyball (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt