Kapitel 28: Krank Und Allein Zuhause?!

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~Hinata~

"Hinata!" Geschockt sah mich meine Mutter an, als ich kurzärmlig, verschwitzt und vom Gegenwind völlig durchgefroren das Haus betrat.

"Bist du verrückt? Willst du krank werden? Ich lass dir schnell eine Wanne ein. Mach dir einen Tee und zieh die verschwitzten Sachen aus!" Meckernd verschwand sie in's Badezimmer. "Also echt!", hörte ich es von hinten, während ich das Wasser ansetzte,"Jetzt, wo ich auf Geschäftsreise gehe, musst du wieder sowas machen. Was soll ich denn tun, wenn du wirklich krank wirst? Ich kann nicht einfach mal schnell zurück kommen und mich um dich kümmern."

"Ist gut Mama, es wird schon nichts sein." Sie kam zurück in die Küche. "Das hoff ich doch...Aber sag mal...Warum bist du eigentlich so dünn bekleidet zurück gefahren? Du weißt doch gut genug, wie dumm das ist." Ja das wusste ich. Anfang der Mittelschule hatte ich mir durch eine ähnliche Aktion Fiber eingefangen, weswegen ich danach immer vorsichtig gewesen war.

"Nun ja, ich hatte die Wahl. Entweder riskieren, dass ich krank werde oder..."

"Oder was?"

Ich schaute auf den Boden, weil es mir peinlich war, meiner Mutter das zu erzählen.

"Oder mich vor Kageyama umziehen..."

"Ohhhhhh...", bei ihr ging ein Licht auf, "Ich verstehe..."

Das Wasser hörte auf zu kochen und meine Mutter machte sich dran, den Tee zuzubereiten. "Das Wasser in der Wanne dürfte jetzt warm genug sein. Mach, dass du da rein kommst!"

So verschwand ich zusammen mit meinen Gedanken wie Was wäre wohl passiert, wenn ich mich doch vor ihm umgezogen hätte? im Bad und genoss die Wärme des Wassers, die sich nach der kalten Fahrt wie das reinste Paradies anfühlte.

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"HINATA DU IDIOT!!!" Mit einem lauten Dong traf Kageyama's Faust auf meinen Schädel. Naja verdient hatte ich es.

"Auuuu..." Ich hielt mir meinen ohnehin schon schmerzenden Kopf.

"DU BLÖDMANN! ALS HÄTTE ICH ES DIR GESTERN NICHT GESAGT!"

Ich hielt mir die Hände vor's Gesicht. "ICH WEIß JA! ICH WEIß!" Kleinlaut schob ich ein "Tut mir leid" hinterher und zog leise meine verschnupfte Nase hoch.

"Trottel. Du bräuchtest dich jetzt nicht entschuldigen, wenn du dich gestern einfach umgezogen hättest. Dann wärst du jetzt auch nicht krank."

"Sorry."

Er grummelte: "Ja, sag das mal Daichi."

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"Also du bist krank...Weil du, anstatt dich umzuziehen, mit verschwitzten Sachen auf's Fahrrad gestiegen bist?" Daichi sah mich mit scharfen Augen an. Meine Mannschaftskollegen hatten schon einen Sicherheitsabstand von drei Metern zu uns aufgebaut und ich wäre ihnen am liebsten gefolgt. Die Situation war mir gerade mehr als unangenehm.

"J-Ja." Noch nie hatte ich eine Frage so leise bestätigt.

"UND WARUM ZUR HÖLLE HAST DU DAS GEMACHT?" Der Sicherheitsabstand war beträchtlich gewachsen. Meine Teamkameraden waren jetzt nur noch verschwommene Striche in der Landschaft.

Ich stotterte herum, konnte aber nicht antworten.

"Also?" Eindringlich schaute er mich an.

Wenn ich krank war, war ich emotional sehr schnell überfordert. Das hier war gerade einer dieser Momente, wo das zutraf.

Tränen schossen mir in die Augen. Verzweifelt sah ich Sugawara an, der sich als Einziger noch nicht aus dem Staub gemacht hatte und jetzt eine Hand auf Daichi's Schulter legte.

My Lovely Volleyball (Kagehina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt