Tag. 21 - Nothing Lasts For Ever

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Wade:
Mrs. Henrys hat uns immer drei Regeln gelehrt, nach denen wir leben sollten. Die drei goldenen Regeln hatte sie es immer genannt.
Erstens: Suche niemals Streit.
Zweitens: Misch dich nicht in die Angelegenheiten anderer Menschen ein.
Drittens: Genieße den Augenblick, denn nichts ist für die Ewigkeit.
Wir Kinder saßen da, die Münder und Augen vor Staunen aufgerissen und hielten sie für die Weisheit in Person. Auch wenn sie früher immer, also wirklich ohne Ausnahme, das Rührei hat anbrennen lassen.
Solche Empfehlungen hat sie immer gerne früh morgens raus gehauen, wobei ich mich bis heute frage, ob das lang gesammelte Lebensweisheiten waren oder vielleicht doch eher der zu hohe Kaffee Konsum. Sie stand dann mit einem Kochlöffel in der einen Hand da, während die andere in die Hüfte gestemmt war und sah uns der Reihe nach ernst an.
Wenn ich mich an das gehalten hätte, was Mrs. Henrys uns beigebracht hatte, vielleicht wäre das alles nicht passiert. Vielleicht würde ich jetzt nicht hier sitzen und Löcher in die Luft starren. Vielleicht hätte ich mich nicht mit Ben & Jerry's in meinem Zimmer verkrochen. Eine große, riesen Gedankenblase aus vielleicht und wenn und hätte.
Beginnen wir doch an dem Tag an dem alles schief ging.

Es war der letzte offizielle Tag des Praktikums. Es regnete in Strömen, stürmisches Wetter und es war Freitag der 13. Vielleicht ist an Aberglaube doch was dran, wenn ich jetzt so zurück denke. Ich war ganz durch den Wind (Wortwitz Badumm zzzz) , hatte mir in der Hektik keinen Schirm mit genommen und kam total durchnässt in der Anstalt an. Erst war alles wie immer. Ash teilte mir netterweise mit, dass ich total nass war, während ich munter vor mich hin tropfte. Wir stritten uns über irgendwas dummes auf den Weg in die dritte Etage, was am Ende dazu führte, dass Ash mir eine Lungenentzündung wünschte. Danke dafür.

Ms. Lift fing mich und Ash ab und zog uns in eine ruhige Ecke, wobei auch sie mich auf die nicht vorhandene Trockenheit meiner Klamotten hinwies.
"Ihr wisst ja sicher, dass heute euer letzter Tag sein sollte, nicht wahr?", fragte sie uns, nachdem sie uns begrüßt hatte. Ash nickte, während ich mit einem gedehnten "jaaaa" antwortete.
"Nun... Wenn ihr wollt, könnt ihr euer Praktikum fortsetzen. Wir bezahlen euch natürlich was" Ash stand kurz vor Überraschung der Mund offen. Ms. Lift grinste. "Naja, ihr seid beide sehr gute Hilfskräfte auf die wir hier nur sehr ungern verzichten möchten.", erklärte sie. Sie hätte das gar nicht mehr sagen müssen. Ich und Ash sagten sofort mit Begeisterung einstimmig: "Ja gerne"
Wir sollten noch mal in ihr Büro kommen bevor wir am Ende des Tages gehen durften, teilte sie uns mit und fegte dann davon, um eine Krankenschwester davon abzuhalten, Schlaftabletten in den Schrank für Schmerztabletten zu lagern.

"Gib mir ein High Five", sagte Ash strahlend und hob die Hand. Ich sah skeptisch zu ihr. "Du hast mir eine Lungenentzündung gewünscht, Ash", erinnerte ich sie, wobei ich ihr das wirklich extrem übel genommen hatte. Ash lachte und verdrehte die Augen, ließ ihre Hand jedoch nicht sinken. Ich seufzte und schlug ein. "Und nur das du es weißt: Ich wünsche dir immer noch eine Lungenentzündung" Ich schlug nach ihr, aber sie wich mir kichernd aus und verschwand im Gemeinschaftsraum. Innerlich feiert ich derweil eine fette Party, denn mein Plan war aufgegangen. (Party rock is in the house Tonight, everybody just have a good time...sorry hatte schon seit ungelogenen zehntausend Jahren einen Ohrwurm)

Ms. Lift hatte es mittlerweile aufgegeben, mich direkt zum arbeiten zu bewegen und lies mich einfach zu Peter gehen. Sie pries mir zwar die Arbeit an wie sonst was, aber helfen tat das natürlich nie.

Aber dieses mal war es anders. Ich wollte mich, wie sonst auch, auf den Weg in Peters Zimmer machen, aber ein Pfleger stellte sich mir in den Weg und teilte mir mit, dass ich der Glückliche sei, der bei einer weiteren Therapie dabei sein durfte. Ich wollte schon dankend ablehnen, aber da, ich weiß echt nicht wie, saß ich schon auf einem Stuhl und musste den Gesprächen von Leuten lauschen, die mich nicht mal ansatzweise so interessierten, wie Peter. Danach wurde ich von einer Ecke zur nächsten gescheucht, sodass ich einfach keine Zeit fand zu Peter zu gehen. Er ließ sich allerdings auch so, anders als sonst, den ganzen Tag nicht blicken.

Alone  (Spideypool) [✔] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt