31.Falsch

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Alles schmeckt gleich - Capital Bra
" Ich lauf' geradeaus, aber dreh' mich im Kreis
Auf dem Tisch leg' ich schneeweiße Lines
Ich wollt's haben und zahl' jetzt den Preis
Ich hab' Hunger, doch alles schmeckt gleich"

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Capital Bra

Heute heiratet Aleyna. Aber nicht mit mir. Der Gedanke, dass ich weiß wo sie ist bringt mich um den Verstand. Sie bringt mich um den Verstand.
Sie wird nie wieder zurück kehren.
Warscheinlich hat sie mich vergessen.

Ich möchte sie so dringend sehen. Nur sehen. Mein Verlangen gibt nicht nach. Ein kribbeln im Bauch ensteht und verrückte Gedanken schwirren in mein Kopf. Ich renne in mein Auto rein und rase durch die Straßen. Je mehr ich an sie denke desto schneller fahre ich und desto schneller schlägt mein Herz. Egal, wie verrückt diese Idee ist und egal wie sehr mich Aleyna verabscheut, nichts wird mich aufhalten. Gar nichts.

Vor der Halle angekommen, sind viele Leute zu sehen. Viele drehen sich zu mir und starren mich an.
"Das ist doch Capital Bra!"
"Ist das nicht dieser Rapper da?", höre ich von allen Seiten.
Ich eile in die Halle und versuche mich unbemerkt zu verstecken.
Aleyna ist nirgends zu sehen. Sie ist also noch nicht eingetroffen.

Es ist erstaunlich viel los. Menschen suchen ihre Plätze, Kinder spielen auf der Tanzfläche und laute Musik ertönt. Ich kann es kaum glauben. Ich verstecke mich auf der Hochzeit meiner Aleyna!

Vor Wut balle ich meine Fäuste und blicke zu einem großen Plakat.
"Aleyna und Max", lese ich.
Ach, so ist das...
Sie heiratet dieses Arschloch namens Max. Noch schlimmer kann es doch gar nicht werden.
Es wird mir sogar etwas schlecht.
Wie kann sie nur sechs Monate nach unserer Trennung heiraten?

Aleyna

Ich sitze gerade im Auto. Nervös versuche ich mein Kleid in den Griff zu kriegen. Max sitzt neben mir und hält meine Hand erstaunlich fest. Er ist auch sehr nervös.

Wir stehen im Stau. Mein Bruder, Emre fährt gerade und flucht andauernd. Max wippt nervös nach vorne und wieder zurück.
Nach einer guten halben Stunde kommen wir endlich an der Halle an.

Ich und Max laufen langsam rein und werden von traditioneller Musik begleitet. Alle klatschen und schreien laut. Ich spüre einen Anflug von Glück und kann es alles nicht begreifen. Ich bin überglücklich.

Seit ich klein war, habe ich mir meine Hochzeit vorgestellt. Welches Kleid ich anziehen werde, wie die Torte aussehen soll und vor allem wen ich heiraten werde. Jetzt ist es soweit und meine Verwandten blicken strahlend zu mir. All meine Freunde freuen sich für mich. Einmal enttäusche ich keinen. Einmal mache ich Leute stolz.

Das hier ist mein Moment. Ich hacke mich in Max' Arm ein und gebe mein schönstes Lächeln preis. Kinder tragen meine Schleppe und freuen sich dabei.

Max lächelt mich so unglaublich süß an und der Moment scheint perfekt zu sein. Endlich habe ich ein Leben, was ich führen kann.

In der Mitte des Saales steht ein großer Tisch auf einer kleinen Stufe so, dass man auf alle anderen Gäste herabschauen kann und hinten dran sind zwei Stühle. Der Tisch ist genau wie der ganze Saal prächtig beschmückt.
Ich und Max setzen uns hin aber unsere Blicke verlieren sich nicht.

Er gibt mir ein Kuss auf die Hand.
Meine Mutter drückt Max das Mikrofon in die Hand.
Jetzt müssen wir vor so vielen Gästen eine Rede halten. Gleichzeitig bin ich total nervös und aufgeregt aber auch etwas entspannt. Trotzdem zittere ich etwas.

Unsere Hände lassen wir nicht los.
Alle Gäste schauen uns gespannt an.
"Ich liebe dich, Aleyna."
Alle klatschen. Ich schließe meine Augen und versuche etwas zu sagen was aus meinem Herzen kommt.
"Ich liebe dich auch, Vla- Max.", korrigiere ich mich schnell. Was ist in mich gefahren? Noch Klischeehafter geht es ja kaum.

Max hat bemerkt welchen Namen ich am Anfang gesagt habe. Sein Lächeln verschwindet und er lässt meine Hand vorsichtig los.
"Nein, du verstehst mich falsch. Ich liebe dich!", erwidere ich jetzt komplett nervös.

Hilfesuchend schaue ich zu Leyla, die mich besorgt anschaut.

"Ich liebe dich auch."

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Es kommt mir so vor als hätte ich seit einer Ewigkeit nichts mehr veröffentlicht. Leider bin ich sehr beschäftigt mit der Schule weshalb ich die ganze Zeit versuche zu lernen. Die Betonung liegt auf versuchen. Keine Ahnung wieso ich das erzähle.

Sollte so sein || Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt