35.Zu spät

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Wann dann - Capital Bra
"Wenn nicht heute, wann dann?
Bratan, ich kämpfe mich durch wie Van Damme
Wieder auf der Flucht vor den Fahndern
Wir sind schnell, der Rest ist viel zu langsam
Lass uns leben, wenn nicht heute, wann dann?"

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                            Aleyna

"Was?"
"Lass uns weg. Nur für eine kurze Zeit. Ich will mit dir alleine sein, ganz allein. Außerdem werden deine Eltern dich suchen und wenn sie dich finden bist du tot.", sagt er selbstsicher.
"Ja, da hast du recht aber wohin?", frage ich zögernd.

"Lass uns das Land verlassen. Urlaub machen. Verstehst du?", erklärt er begeistert.
Er bringt mich zum schmunzeln und wieder blicken wir uns verliebt in die Augen.
"Alles was du willst, mein Schatz.", sage ich und küsse ihn.

Auch wenn viel passiert ist sind wir offener zueinander und reden miteinander so viel wie noch nie zuvor.
Als wäre alles was geschehen ist nur ein Zeichen ist, dass wir zueinander gehören. Denn wenn ich es nicht ernst meinen würde dann hätte ich meine Hochzeit nicht platzen lassen und 500 Gäste nicht im Stich gelassen.

"Welches Land?", fragt er nach einer langen Pause.
"Türkei? Oder vielleicht Marokko? Aber Spanien wäre auch nicht schlecht.", schlage ich ratlos vor.
"Türkei ist ganz gut. Du bist doch Türkin also passt doch.", sagt er.

Ich überlege kurz und nicke dann.
Vladislav schnappt sich sein MacBook und sucht nach verschiedenen Angeboten im Internet. Nach gut 10 Minuten deutet er auf eine Anzeige.
"Dienstag und nach Istanbul oder lieber Antalya?.", sagt er schließlich.

Dienstag? Das heißt in so drei Tagen. Das ist nicht sehr viel Zeit.
"Bis wann?", frage ich.
"Wir bleiben am besten zwei Wochen dort.", antwortet er während er  konzentriert die gewünschten Uhrzeiten in der Website eingibt.

Wieder nicke ich aber diesmal etwas unsicher.
"Aber-", setzte ich an. Jetzt leuchtet es mir ein wieso er den plötzlichen Drang verspührt das Land zu verlassen.
"Vladislav? Deine Tour fängt in nur zwei Wochen an, oder?"

"Ja-"
"Da kannst du nicht einfach kurz davor Urlaub machen. Was denken deine Fans?", unterbreche ich ihn.
Er runzelt seine Stirn.
"Bist du mein Manager?"
"Du willst einfach gehen obwohl du für deine Fans da sein sollst."

"Glaub mir, ich mach das nur weil ich kurz vor der Tour mit dir so viel Zeit verbringen kann wie es nur geht. Ich werde über ein Monat unterwegs sein.", erklärt er.
Einerseits macht es mich traurig ihn so lange nicht bei mir zu haben aber anderseits geht es hier nicht um mich.
Und bevor ich mich versehe klickt er auch noch auf "Jetzt buchen".
Ich greife nach dem MacBook doch er weicht aus und steht auf.

"Gib her! Du wirst kein Cent für mich ausgeben!", schreie ich ihn an. Er lacht nur und sperrt sich im Badezimmer ein. Ich klopfe wie wild an die Tür.
"Öffne diese scheiß Tür!"

Als wäre ich die ganze Zeit im Traum gewesen, kommen mir plötzlich klare Gedanken in den Kopf wie zum Beispiel, dass Vladislav mir ganz sicher kein richtig teuren Urlaub bezahlen wird und schon gar nicht seine Karriere wegen mir vernachlässigt.

Die Tür geht auf und Vladislav grinst schelmisch.
"Zu spät.", flüstert er.
Ich schlage ihn mehrmals auf sein Arm aber er lacht nur. Ich schaue ihn gespielt beleidigt an.
Er umarmt mich und küsst mich auf meine Stirn.
"Ich würd mein ganzes Geld für dich ausgeben. Du bist mir viel mehr wert.", sagt er ernst.

"Das Problem ist, dass all meine Sachen sind in meiner Wohnung.", erkläre ich.
"Wo liegt denn das Problem dabei?"
"Die Wohnung gehört auch Max.", bringe ich es ihm vorsichtig bei.
"Was?! Ihr seid zusammen gezogen?!!", sagt er laut.

Ich streiche über sein Rücken und versuche ihn zu beruhigen.
"Falls du das nicht bemerkt hast aber ich hätte ihn fast geheiratet.", sage ich sarkastisch.
"Komm wir gehen deine Sachen abholen.", sagt er genervt.
"Nein, ich geh morgen hin und regel das. Dort ist auch mein Auto und noch vieles mehr."

"Niemals. Ich lasse dich nie wieder alleine mit ihm. Gib mir deine Autoschlüssel.", erwidert er.
Zum Glück hatte ich alle wichtigen Sachen in einer kleinen Tasche. So wie Geldbeutel, Handy und Autoschlüssel die ich ihm auch reiche.

Er verschwindet kurz und kehrt dann wieder zurück.
"Ich habe gerade telefoniert und ein Freund von mir geht noch heute Nacht dein Auto abholen. Wir können ihm vertrauen. Wenn du willst kann ich auch jemanden schicken um deine Sachen abzuholen."

"Nein, ich will meine Sachen selber holen.", sage ich sicher.
Ich würde gern nochmal mit Max reden denn ehrlich gesagt war das keine schöne Aktion von mir. Nicht mal annähernd schön.

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Heyy, ich wollte nur sagen das sich bisher die Szenen in einer Nacht abspielen. Und wichtige Frage:
Istanbul oder Antalya?
Ihr dürft entscheiden.

Sollte so sein || Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt